Montag, 31. Januar 2011

Tricky - Ghetto Stars (Full Version)

Gimma - Nur für mi

Die Kunst des Krieges

Sei kein Aggressor, solange nicht deine Familie angegriffen wird. Das vorweg. Wenn du angegriffen wirst, analysiere zuerst deine eigenen Schwachpunkte. Wo bis du angreifbar und wie kannst du dich schützen? Ist der Angriff für dein Gegenüber rechtens oder ein Akt der Willkür? Willst du ihn nur parieren und verweisen oder gehst du zum Gegenangriff über? Kennst du seine Schwächen? Kannst du Leute mobilisieren, die deinen Gegner ebenfalls angreifen wollen - dir zu Hilfe oder aus eigenen Intressen.
Dann analysiere seine Schwachpunkte, sammle informationen, suche nach Argumenten und persönlichen Schwächen, Fehlern, offensichtlichen Problemen und Achilles.
Und dann hau ihm die Scheisse um die Ohren, dass ihm hören und sehen vergeht, stell ihn bloss, quäl ihn, zerr ihn vors Tribunal, peinige seine Helfer, stärke seine Feinde und schiesse immer wieder, so lange bis er aufgibt. Solange du einen starken Rücken hast, kann dir nichts passieren.
Daraus lerne: greife niemals jemanden an, wenn du nicht absolut sicher sein kannst, dass er mit doppelter Härte zurückschlagen kann. Greife nie jemanden aus Bosheit an und schon gar nicht aus Dummheit.

Song Countdown "Mensch si": 4. "Nur für mi" & 5. "Mensch si" mit Carlos Leal und Lou Zarra

4. Nur für mi
Ein Love Song aus der Sicht eines Vergewaltigers ist natürlich kein Blumenstrauss. Hätte es kein Video zu "Mensch si" gegeben - was eigentlich lange unmöglich schien - wäre das mein Favorit dafür gewesen. Also klammheimlich hänge ich dieser Idee sowieso nach... es bietet sich an, noch einen Clip/Song für die etwas raueren Kanäle rauszuhauen. Aber das Ding ist ein Trojaner, merke ich. Inhaltlich schon sehr am Rand, aber eigentlich nur genau wegen des letzten Satzes im zweiten Vers. Ich habe ewig gebraucht um den so hinzubiegen, dass er diesen falschen Touch bekommt, so ungelenk, unmoralisch, und erst noch eigentlich total dunkel. Das Gehirn des Täters offenbart sich ohnehin erst gegen Schluss: schwarze Regenbogen. Pathos, Irrsinn, nicht konform. Ja, genau so tickt sowas, glaubt mir. In der Klinik habe ich so oft Geschichten gehört, die meine eigenen Kindheitserinnerungen aufgefrischt haben - ich weiss viel zu viel darüber.
Ebenfalls erwähnen möchte ich an dieser Stelle Clauds Gespühr für Samples. Immer wieder grossartig. Er sitzt zur Zeit in Asien unten und arbeitet. Freue mich auf Resultate. Vielleich kommen wir ja bis 2012 mit Bucher & Schmid um die Ecke. Maya Kalender Goodbye.
Auf jeden Fall, sollte es noch einen weiteren Clip geben, so wäre dies mein Favorit.

5. Mensch si
Ja, was soll ich da noch sagen. Einer ist 30, einer ist 40. Man lernt sich kennen und diskutiert über die Kultur, die einen geprägt hat, das älterwerden, Träume und deren Umsetzung. Diese 10 Jahre Unterschied sind beinahe mit den Händen berührbar, so viel passiert in dieser Zeit
Das Lied brauchte bis zur fertigen Version ganze 2 Jahre. Fast nicht vorstellbar in der heutigen Zeit aber jede Woche des Wartens hat sich gelohnt und ich freue mich auch, dass Oli Hitz, der inzwischen in den USA lebt und arbeitet, endlich auch auf einem meiner Alben produziert hat... ich glaube damit hätte ich jetzt wirklich bald einmal alle lokalen Produzenten beisammen. Lous Hookline ist episch...diesen ganzen Fetisch für grosse Refrains habe ich wohl auch zu einem Teil von ihm. Wir arbeiten inzwischen trotz Höhen und Tiefen seit mehr als 10 Jahren zusammen und es ist nach wie vor immer wieder spannend. Ich habe nicht gesagt einfach - aber spannend. Und das ist gerade bei Musik überhaupt nichts schlechtes, solange man sich immer wieder findet.

Sonntag, 30. Januar 2011

Mensch si feat. City Rats

Hatte gerade das Heimkino Erlebnis der anderen Art. Am Freitag am Einkaus Happening habe ich mir nebst den obligaten Alben auch den Film City Rats gekauft... Blindkauf. Auf dem Cover Danny Dyer und Tamer Hassan. Wer sich aber jetzt einen Hool-Film mit Fussballparties vorstellt, hat gefehlt. Ein Sozialdrama. Autismus, Drogen, Prostitution, Alkohol, Tod, Mord, Selbstmord, Bindungsunfähigkeit, Gewalt, Taubheit, Fetisch, Liebe: Alles drin. Habe das Ding am Stück geschaut, nichtmal aufs Klo bin ich, so gepackt haben mich der Erzählstil und die harten Bilder. Inhaltlich viel näher an Mensch si als ich das ahnen hätte können. Muss mir Morgen nochmals ein paar Gedanken dazu machen.

Freitag, 28. Januar 2011

Mensch si ist da :)

Das Album ist da...

Heute gehe ich mit Freunden drauf trinken!

Die schwerste Geburt meines Lebens. Soviel steht fest.

Danke an alle die geholfen haben bei Zeugung, Entwicklung und Geburt!

Montag, 24. Januar 2011

Wenn die Gemeinschaft an die Wand gefahren wird

Es gibt Szenen. Es gibt Gruppierungen. Es gibt geografische Zusammenschlüsse bestimmter Interessensgruppen. Zum Beispiel gab es einmal so etwas wie eine lokale HipHop Szene. Es gab natürlich schon früh Zusammenschlüsse, aber der, den ich meine, begann sich um 1999 zu formieren. Zuerst waren da Leute aus Chur und Ems. Zwei sassen in Luzern. Dann tauchten ein paar Oberländer auf, die ordentlich Gas gaben. Eine Gruppe junger Talente war in einem Kuhstall im Kornquader zu Hause. Ein sympathischer Kerl aus Igis war auch dabei. Es gab einen Quotenjugo, der auf Wu-Tang hängengeblieben war. Man erzählte sich von einigen Prättigauern und in Landquart gab es sogar eine Art Lokal. Man veröffentlichte Platten, hatte Jamsessions, es gab Konzerte, der Austausch war gigantisch. Erste Leute unterschrieben Plattenverträge. Wiederum andere landeten im Knast. Es entstanden erste Gerüchte, die meistens die Aktiveren betrafen. Einge feierten Erfolge, wurden dafür gefeiert. Wieder andere verschreiben sich der Kultur und weigerten sich, auch nur den Anschein von Revolution zu erwecken. Aus allen Ecken des Kantons hörte man von Neulingen: Engadin, Davos, Landquart, Thusis, Bonaduz, Felsberg... es wurden immer mehr. Die erfolgreicheren, meist älteren Protagonisten begannen die Jüngeren bewusst nachzuziehen. Sie nahmen sie mit an Konzerte, ins Studio, zeigten ihnen die Welt. Motiviert folgten die Jungen und es gedieh alles natürlich vor sich hin. Dann geschah etwas, was aller veränderte: MP3 und Downloads. Während nämlich die einen goldene Schallplatten nach Hause trugen und auf Tournee gingen, sassen die jüngeren Semester noch an den Tracks für ihr Debut oder waren noch nicht einmal mit dem ersten Song fertig. Neid hielt Einzug. Jahre vergingen und während die erfolgreicheren beständig blieben und ihren Status zementierten, hatten die jüngeren Semester ihre Debuts am Start. Und floppten. Der Markt war bereits im Keller, das Internet hatte alles verwaschen und selbst die allerbesten und talentiertesten mussten merken, das kein Hahn mehr nach ihnen krähte, egal wie gut sie waren. Der Traum von der erfolgreichen Rap Karriere drohte zu platzen. Und gleichzeitig mussten sie zuschauen wie ihre Helden von früher im TV liefen, weiter die Charts enterten und sich langsam aber sicher von ihnen entfernten. Aus Neid wurde Ärger. Aus Ärger wurden Verzweiflungstaten: Man begann mehr oder weniger direkt, schlecht zu reden über ehemalige Lehrer. Man vergass, wer einen ins Studio geholt hatte... man wollte es allen beweisen! So war die zweitjjüngste Generation überzeugt, die Formeln für den Erfolg durchschaut zu haben: Pop und Rap, Gesang und Inhalt.. Und die allerjüngsten waren sich sicher, dass Internet und Disstracks die Lösung sein würden. Nur leider scheiterten sie an den eigenen Ansprüchen: die einen schrieben poppig aber anbiedernd und blutleer. Die anderen konnten nur die zum Feind machen, die sie aus der Entfernung kannten und deren Erfolg sie für angreifbar hielten.
Und so haben die jüngeren und jüngsten einer Szene, die einst ein brilliantes Zusammenspiel spannender Charaktere war, eine Szene kaputtgetrampelt, die sie selber nie als solche wahrnahmen. Noch nicht reif für die Bühne, keine Lebenserfahrung für gute Texte, verblendet von Images und Götzenbildern schossen sie sich überbeifrig auf virtuelle Feindbilder ein, bis sogar der letzte Idiot die Szene als ganzes aufgab. Zwar sind die Alten noch immer unter sich befreundet, die zweite Generation nach wie vor aktiv und wild... aber alles was danach kommt ist ein zerstrittener Haufen kindischer Traumtänzer. Von sich selbst eingenommen, unkritisch, gescheitert an ihren eigenen Marketing und Promo Tools. Mickrige Downloads, die Alben wie Blei im Regal. Alles am Arsch. Und so stehen sie jetzt da, verlassen und wissen sich nicht anders zu helfen als sich mit den anderen gescheiterten Trotteln zusammenzuraufen, um gemeinsam die letzten Meter ihrer jetzt schon beendetetn Karriere zu gehen und soviele mit nach unten zu reissen, wie nur möglich.
Sie tun mir alle leid. So wie sich selbst leid tun. Wären gerne Rapper. Sind leider aber nur Battler, Freestyler, Onlinevideos, Disstracks, Gerüchtepostings, falsche Internetprofile und Myspace Accounts ohne Clicks. Es ist vorbei. Es sind nicht die alten, die das Mic an den Nagel hängen sollten. Es sind die Jungen. Denn sie haben kein Mic. Sie haben nur das Internet, das Studio, Youtube und Facebook. Aber gute Lieder oder Anerkennung, das haben sie nicht. Und zwar einzig und allein wegen ihrer eigenen aufgeblasenen Art. Und deshalb tut es mir auch für keinen von ihnen Leid, wenn er sich traurigst in die Scheisse reitet. Euer Bier. Ich für meinen Teil brauche niemanden mehr zu fördern. Diejenigen, die es zu schätzen wussten, werden auch in 10 Jahren noch irgendwie dabei sein. Ob sie nun bei einer Plattenfirma arbeiten, Familien gründen oder Grafiker sind. Alle noch da. Und um den Rest ist es nicht schade, soviel steht fest.

Song Countdown "Mensch si": 6. "Haigoh, Juno"

6. Haigoh, Juno
Die Hook habe ich auf eine Pilotspur von Sad gesungen. Es klang für mich wie "I know, you know" auf seiner Version. Mehr war da nicht. Juno ist die Hauptdarstellerin des gleichnamigen Films über eine junge werdende Mutter. Ich habe mich in ihr Ungeborenes versetzt. Was wäre, wenn es gar nicht auf die Welt kommen möchte, sondern "nach Hause gehen"? Schaudrig. Zuviel mag man darüber gar nicht schreiben, es ist ein heikles Thema. Ein Thema, dass mich seit Wiagaliad begleitet... der Song war damals für viele etwas besonderes. Für mich nicht. Für mich wars hingerotzte Ausschussware. Mein damaliges Label hat mich bekniet, ich solle eine neue Version davon schreiben. Als ich das versucht habe, entstanden die ersten Bucher & Schmid Songs. Jetzt habe ich das alte, verstaubte Buch wieder aus dem Regal genommen, nochmals studiert und das Thema ist somit vorläufig vom Tisch.

Sonntag, 23. Januar 2011

Ach

...ach was, du hast wohl deine Herkunft vergessen kleiner Junge?
Alleine gegen die Welt losziehen, wenn du nicht einmal mit der eigenen Visage klarkommst, wird schon am Grundsatz des Selbstvertrauens scheitern. Lass es. In 2 Jahren schämst du dich dafür, wenn endlich das richtige Leben beginnt und du nicht mehr unter dem Existenzminimum lebst.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Südostschweiz von Heute

Wenn du bereits Morgens von deinen Freunden und Freundinnen aufmunternde SMS bekommst, dann muss das Interview in der Zeitung wirklich grandios geworden sein.

Noch nicht neugierig? Hier die Headline auf der Frontseite:

Endzeitstimmung bei Rapper Gimma

Chur. – Der Churer Rap-Musiker Gimma gibt Ende Monat seine neuste CD heraus: «Mensch si» handelt von menschlichen Abgründen und zeigt einen Mann, der kaum noch Illusionen hat.
Im Gespräch mit der «Südostschweiz» steht Gimma alias Gian-Marco Schmid Red und Antwort – offen und uneitel. «Lustige Lieder zu schreiben», sagt er, «interessiert mich nicht mehr.»

Den Rest könnt ihr euch in der Zeitung geben.... Südostschweiz von Heute. Grosses DANKE übrigens an Franco Brunner - er hat dieses Interview geführt.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Song Countdown "Mensch si": 8. "Drunk" mit Thom Luz & 7. "Lönd mi aifach si"

7. Lönd mi aifach si
Eine der ersten Aufnahmen. Es war immer klar, dass ich mehr singen werde auf Mensch si als vorher. Nur kann ich nicht wirklich gut singen. Oder zumindest treffe ich die Töne nicht wie ein geübter Sänger. Als ich die Aufnahme zum ersten Mal gehört habe, dachte ich irgendwie an Kuno Lauener. Der ist auch immer ein Mü daneben und ist trotzdem ein Held. Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass wir die Platte dann bei Züri West im Studio aufnehmen würden. Ich hätte ihn natürlich nur zu gern auch auf der Scheibe gehabt, aber ihm stand damals der Sinn nicht nach singen. Kann ich verstehen. Geht mir bei den eigenen Konzerten auch so. Den Refrain singt die wunderbare Nyna Cantieni. Der Text stammt von mir. Aber eben, meine Stimme ist bescheiden und ihre hat gepasst. Jedes Mal, wenn sie eine Hook bei mir einsingt, sprühen ganz neue Funken. Es freut mich deshalb ungemein, dass ich letztens einen Text für eines ihrer eigenen Lieder schreiben durfte. Die Kombination funktioniert. Immer wieder. Inhaltlich beschreibt der Song eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht, was in mir vorgeht, wenn ich Abends in meine Stammkneipe laufe. Ausser dass mein Hund inzwischen nicht mehr mitläuft, leider.

8. Drunk Skit
Thom Luz von My Heart Belongs To Cecilia Winter hat vor einiger Zeit mit seiner tollen Band bei uns im Selig gespielt, wo ich die Bands betreue. Beim Nachtessen hat er mir dann gestanden, dass er gerne rappen würde. Ich fand die Idee gross und habe ihn ein paar Reprisen einrappen lassen wollen. Es wurden dann Gesangsparts. Und dieser hier passte perfekt zwischen die beiden Songs. Er ist zwar noch immer kein Rapper (seine Fans werdens ihm danken) aber er ist auf einer Rap Platte. Immerhin. Der Text ist gross. Wie auf der Gasse vor meinem Haus gegröhlt. Daran ist Dan Suter schuld, der hat das so gemastert. Brilliant.

Dienstag, 18. Januar 2011

Lönd mi aifach si

Song Countdown "Mensch si": 9. USA mit Breitbild

9. USA mit Breitbild
Manchmal muss es raus. Druck abbauen, saufen mit den Jungs, dumm quatschen und am Ende des Abends unter eine Eiche an der Loestrasse kotzen. So siehts aus. In Chur sind die Parties wie sonst überall auch, ausser dass sie früher zu Ende sind - was dazu führt, dass wir schneller trinken müssen. Es ist lustig, dass wir nach all den Jahren eigentlich noch immer dieselben Geschichten erzählen. Früher haben wir davon geträumt, wie es irgendwann sein könnte als Rapper. Jetzt sind wir Rapper und träumen davon wie es früher war, als wir noch nicht gerappt haben. Ganz fieser Kreislauf, der mich oft beschäftigt. Wir werden wohl nie zufrieden sein. Als ich von der Studiosession nach Hause ging, erwartete mich im Postfach eine Version. Alelrdings hatten die Jungs im Studio noch ein wenig Homer Simpson vor Augen. Das waren die Breitbilder, verklagt sie! Auf dem Song hätte zudem noch ein sehr bekannter Deutscher Rapper 8 Zeilen spucken sollen, allerdings war sein Part so dermassen beschissen unlustig, dass ich ihn im Garten vergraben habe und nie wieder ein Wort darüber verlieren werde. Ihr müsst gar nicht fragen, wers war. Er schämt sich Heute noch, vermutlich.

ah ich habe mich verkauft :)

Ich wusste, das passiert irgendwann ;) Gestern wurde es beschlossen, in den heiligen Hallen unseres regionalen Medien Monopolisten: Mein Blog bekommt jetzt einen kleinen Bruder in Print Version. Ab sofort...!!! Ab nächster Woche dürft ihr jeden Dienstag in der Südostschweiz meine Alltagsgeschichten verfolgen. Was macht Gimlor so des Abends, an Wochenenden, kulturell... jeden Dienstag als Kolumne in der Südostschweiz! Yeah, Sell Out! Falls übrigens weitere Medien, Bands, Politiker oder Phantomleserbrief Schreiberlinge Lust haben, sich meine politisch völlig unkorrekte Schreib-Barbarei ohne Fachkenntnis einzuverleiben, braucht es eigentlich nur ein Mail... ;) Ich stehe Gewehr bei Futz!

Also, ab nächster Woche in der Südostschweiz... !

Montag, 17. Januar 2011

Song Countdown "Mensch si": 10. UT

10. UT
Ein etwas rockigerer Song (ha: "etwas"!), den wir seit einem Jahr schon Live spielen und der bei allen gut ankommt, die nicht so auf HipHop stehen. UT ist die Abkürzung von "Untauglich". Und die Schweiz wird immer untauglicher. Als Land, als Volk, als Jugend, als Staat, als Geschichte. Und wir alle plötzlich 30 und mittendrin, ob wir wollen oder nicht. Wir wurden in eine wunderschöne Scheinwelt geboren. Unsere Eltern haben ihr Erbe geblendet vom amerikanischen Immobilien Traum in den Sand gesetzt und merken jetzt, 20 Jahre zu spät, dass ihnen ein Märchen erzählt wurde - für welches schlussendlich auch dessen Urheber in Übersee bezahlen müssen. Auch hier: danke für nichts. Das Lied hat diesen NERD Touch. Aber nicht diesen Neo-Hipster Dingens, sondern die frühen Crystal Meth geschwängerten Redneck Breakbeats. Fand ich immer cool. Also die Beats, Crystal Meth weniger.

Samstag, 15. Januar 2011

Song Countdown "Mensch si": 11. Millionär & 12. Äscha zu Äscha

11. Millionär
Wenn was alles vorbei ist, wäre ich Millionär? Ein Text zwischen Hoffnung, Fiktion, Trennung und Handel am Rande der Legalität und seine Abgründe. Bonny und Clyde, einfach als wäre sie schon weg oder tot. Eine Steppenwolf Ballade. Der Song wurde übrigens in einer ersten Version namens "Dia Stadt" in einem Schneesturm auf dem Diavolezza Gletscher aufgenommen. Da ich eigentlich meine wilden Erlebnisse aus meinem Zweitleben, von dem nicht viele Leute wissen, nicht öffentlich diskutiere, bin ich gespannt, ob es hierauf ernsthafte Reaktionen geben wird.

12. Äscha zu Äscha
Von Claud produziert. Am Anfang der Aufnahme hört man recht gut die analogen Störgeräusche. Eat this, digital world!
Dieser Sonntag hängt als Thema zwischen dem Song jeweils vorher und nachher: Es geht ums sterben. Zuerst die Beichte und darauf die Geschichte, die zum Tod geführt hat. Jaja, es gibt durchaus Lieder, die Sinn machen im Zusammenhang mit anderen. Ich habe ja schliesslich auch Pink Floyd und nicht nur Oasis ein Leben lang gehört. An der Gitarre Roger Massimo. Killer. Ich habe ab und zu Gänsehaut, wenn im Refrain die Klampfe zupft. Auch einer der Gründe, weshalb für mich Live Shows manchmal so eine Qual sind: du erlebst nie mehr diesen einen Moment, wenn es dir den Rücken hochkriecht und die Haare an deinen Armen aufstellt. Und so sehr man sich bemüht, es lässt sich nicht reproduzieren.

Donnerstag, 13. Januar 2011

Das mit den Drogen...

Heute war ich verkatert. So richtig verkatert. So verkatert, dass ich mir eingestehen musste, dass ich definitiv einiges zuviel intus hatte. Zwar habe ich mich tapfer durch die Arbeit gekämpft und versucht meinen Kopf bei der Sache zu haben, aber es war schon ziemlich bluesig.
Da ich keine Angst davor habe, mir die eigenen Schwächen vorzuhalten, ging ich auf Konfrontationskurs. 4 geschlagene Stunden habe ich mir Intervention Episoden angesehen und über Suchtverhalten gelesen. Intervention ist ein Ami TV Serie, wo Leute bei ihren Drogeneskapaden gefilmt werden unter dem Vorwand, es handle sich um eine Dokumentation - aber schlussendlich gibt es mit Angehörigen eine "Intervention"... mit dem Ziel, den  Kranken in den Entzug zu schicken.
Richtig übel wurde mir beim Thema "huffing". So nennt man das Schnüffeln von Edelgasen oder Zerstäubern, Reinigern und so weiter. Legal im Laden zum kaufen. Allyson inhaliert da zum Beispiel 10 Dosen Computerreiniger. Am Tag. Da geht gar nichts mehr. Aufgerüttelt hat es mich aus dem einfachen Grund, dass auch ich meine ersten Erfahrungen damit gemacht habe. Der Asthma Inhalator war meine Droge. 7 Jahre alt war ich. Statt dem nromalen 3x3 Pumpstössen täglich gab ich mir 3x30 solche Hits. Das kribbelte in den Armen und im Hirn und es schien weder meine Mutter noch den Doktor zu stören, wenn ich jede Woche einen neuen Spray brauchte, statt monatlich. Irgendwie erschreckend, dass das kein Schwein  gemerkt hat. Meine Einstigesdroge war also legal. Der Umstand, dass etwas legal ist, bedeutet aber gar nichts. Auch Heute rede ich mir oft ein, ich handle gescheit, nur weil das Zeug was ich nehme "legal" ist. Alkohol ist der Teufel. Und sind wir ehrlich, Mephedron war genauso schädlich wie Amphetamine, bevor es verboten wurde. Und wenn mir das israelische Labor wieder legales "Pflanzenfutter" schickt, sinkt meine Lebenserwartung genauso schnell, als würde ich Kokain ziehen. Mal abgesehen vom Rattengift und den anderen Streckmitteln. Ich merke also, dass obwohl ich Drogen wirklich nicht mehr sehr spannend finde, ich nach wie vor noch diesen schlummernden Dämon in mir trage, der ab und zu seinen legalen Spass holt, der genauso ungesund ist wie der illegale. Ein Thema für die nächste Sitzung beim Mann mit der Brille. Muss ich aufgreifen.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Charlie Sheen

Ich mache keinen Hehl daraus: Ich mag Charlie Sheen. Natürlich nicht den Charlie, der Weihnachten mit seinen Kids verpasst, weil er gerade einen Bender schiebt, irgendwo auf einem Kokshügel skifährt oder seine Frau mit einer Machete zu Tacos verarbeiten will. Aber ich mag den, der diesen irren Piloten spielt bei Hot Shots, der sich die geilsten Weiber des Planeten an Land zieht, sich selber spielt in einer TV Serie, der sich Therapien verweigert, weil er offenbar auf mirakulöse Weise eben doch klarkommt. Oder den Onkel Charlie, der die US Regierung attackiert, weil er die Sache mit dem World Trade Center suspekt findet. Charlie, der online auf Partnerbörsen nach Ficks sucht mit einem Foto seines errigierten Penis. Ja, das ist mein Charlie Sheen.

......
Ja, das ist er. Er baut Scheisse am Laufmeter und es ist dramatisch und tragisch, dass die Sauferei und die Drogen diesen grandiosen Denker und Entertainer so demolieren und auflaufen lassen. Aber es ist fast schon wieder unglaublich menschlich, wenn er sich selber und andere hochnimmt ... wie im Film Pauly Shore is dead. 
...
Ich denke, er packts. Der ist unverwüstlich. Und Bree Olsen ist ja wohl eine geile Schnitte, dafür gibts Bonus!

Song Countdown "Mensch si": 13. Mora stömmer wider uf

13. Mora stömmer wider uf

Das Ende des Albums war ein Krampf. Die ursprüngliche Version des Songs ist einer der ältesten Entwürfe der Platte überhaupt. Die Hook hat von Anfang an gepasst, episch. Wenig singen, aber viel sagen war das Motto. In der Urversion zeichnete sich ab, dass der ruhige Song durchaus Radiopotential hätte, wenn ich nicht immer wieder in Vulgärsprache zurückfallen würde. Darum habe ich dann eine "clean" Version geschrieben, die thematisch zwar etwas gar intellektuell geworden ist, den Song aber definitiv auf die Frequenzen gebracht hätte. Betonung auf "hätte"...
In der Hook singe ich davon, dass wir jeden Tag wieder aufstehen und alles bleibt gleich. In der Original Version und dem cleanen Remix beschreibe ich diesen Umstand - gelangweilt und trostlos. Ein Sonntagsblues, alleine am Tisch mit dem Kaffee darüber nachdenken, dass am Montag die Scheisse von vorne beginnt, egal ob in deinem Bett ein Part-Time Model liegt oder eine Beförderung ansteht.
Nun, ich habe von dem Song aber 3 Versionen eingesungen. Die dritte wurde schlussendlich vorgezogen: ein Storytelling Track. Ich beschreibe in der ersten Strophe die Rückkehr nach einem wilden Wochenende, wie man sich irrtümlich und unterbewusst plötzlich stockverladen vor dem Haus der Ex-Freundin findet und ein wildfremder Typ die Wohnung öffnet. Einige werden das kennen. Die zweite wiederum zeichnet ein Bild meiner Beerdigung. Wie Beerdigungen eben aussehen. Bei Bucher & Schmid hatten wir das ja schon, so visuell: Alle Kollegen da, viele Emotionen aber eben doch dieses Gefühl, dass Morgen wieder alles von vorne beginnt. Trainspotting Tommy. Ich fand die Idee schön, mit dem eigenen Tod das Album abzuschliessen. Das Thema verfolgt mich. Und zugleich schliesst der erste Song des Albums wieder nahtlos an, wenn man von vorne zu hören beginnt. Immer wieder derselbe Kreislauf. Zum Mensch sein gehört der Tod so unweigerlich wie die Nacht zum Tag. Und ich weiss bis Heute nicht, welcher Zustand mir lieber ist.

Montag, 10. Januar 2011

Von Videodrehs und Erholungsphasen

Hallihallo

Wer fleissig mitliest, sei es hier oder auf Facebook, wird gemerkt haben, dass der Dezember und der Jahresstart 2011 alles andere als müssige Hobbyphasen waren. Letzten Donnerstag schloss ich die wohl strengste Phase meines Lebens mit dem Videodreh zu "Mensch si" ab. Danach lag ich dann erstmal bis gestern Abend flach. Da ging gar nichts mehr, so sehr ich auch wollte. Nicht, dass ich müde gewesen wäre, nein, der ganze Stress hat mich soweit manipuliert, dass sogar einschlafen zum Kraftakt mutiert ist. Aber wenn dann die Augen zufielen, legte sich jeweils ein schwarzer Vorhang dunkelster Nacht. Kein Traum, kein mitten in der Nacht aufs Klo müssen, kein nochmal hinlegen. Es war einfach nur dunkel, bis der Wecker klingelte. Den würde ich wohl sogar im Koma noch hören.
Videodreh war riesig. Schonmal eine Helikopterkamera gesehen? Tja, wir schon. Im stillgelegten Trakt des Fontana Frauenspitals haben wir gedreht. In diesem Gebäude sind gleich mehrere Leute geboren, die am Video mitgearbeitet haben, inklusive Rick Signorell und meine Häufigkeit. Ein schöner Kreis, wenn man bedenkt, um was es im Song geht. Übrigens mein vierter Clip, in dem ich entweder im Spital oder in der Zwangsjacke lande. Der zweite wo ich (fast) ausbreche. Dieses Thema möchte ich übrigens mit diesem Clip wirklich zu Grabe tragen. Ich weiss, dass die Leute noch immer das Gefühl haben, ich sei ein irrender Reiter oder ein reitender Irrer, aber ich denke, es darf behauptet werden, dass meine Psyche inzwischen so kontrolliert vor sich hin feiert, dass wir dieses Phänomen definitiv im Griff haben seit einer Weile und wohl auch noch einige Jahre keine Abstürze mehr zu befürchten sind. Auch wenn ich Evi aus versehen ein Veilchen verpasst habe nach Drehschluss beim saufen. Ich bin definitiv ruhiger als auch schon.
Der Dreh verlief im übrigen exzellent. Carlos hat seinen Part innert Stunden abgeschauspielert und war genauso schnell weg, wie er kam. Etwas zu schnell, denn die Medien haben ihn offenbar allesamt verpasst... es gibt deshalb nur genau ein einziges Foto von uns beiden, und auf diesem bin ich erst noch durch eine Glasscheibe abgelichtet, was ziemlich wirr aussieht. Aber da es offenbar das einzige ist, will ich es gerne mit euch teilen ;)

Dienstag, 4. Januar 2011

Die Leichtigkeit des Scheins

Man nimmt sich wichtig. Alle sind wichtig.
Einige sind bescheiden. Sie vertrauen auf ihre Werte und fühlen sich nicht gezwungen, diese zu erläutern oder sogar kommunikativ aufzbauschen.
Aber die anderen, Schaumschläger, hallihallo. Da sind plötzlich Leute Produzenten, die knapp eine Kamera halten können. In der Kultur und den Medien finden sich Legionen von Schäumern. Meistens fällt das nicht auf. Denn beeindrucken können sie mit ihrer Art nur Leute ausserhalb ihrer Projektionfläche. 14jährige Mädchen sind vielleicht noch knapp beeindruckt, wenn du Rapper bist und einen Song aufgenommen hast. Und es gibt bestimmt irgendwo einen Teenie, der dir glaubt, dass du jemanden kennst, der jemanden kennt, der die Schwester blablabla... dreist.
Mir laufen diese Könige der Münchhausnerei ständig über den Weg. Meistens sind es einfach Namedropper: sie kennen jemanden. Also sie behaupten das. Aber damit holt man mich selten aus der Reserve. Was intressiert mich, ob jemand jemanden kennt? Das macht weder deine Scheisse goldig noch dich zu einem intressanteren Menschen. Das begreifen langweilige Karma-Vampire nur leider nicht oft. Oder sie lernen es spät. Zugekokste Spacken, die mir erzählen, wo sie überall auflegen als DJ oder latent gestörte Damen, die mir erzählen, wer ihnen alles schon auf Facebook geschrieben hat (Halleluja, Sister!). Nunja. Selbstvertrauen is the word. Oder wenigstens Selbsterkenntnis. Im Schutzalter sind das noch Themen, die Revolutionen auslösen, aber irgendwann nur noch lauwarmes Wasser im Kinderbecken.
Es wird soviel behauptet. So viele Dinge stammen eigentlich von irgendwoher. Nicht dorther, wo du denkst, nein, DORT her. Leute wissen Dinge, die niemand weiss. Und sie missionieren. Fleissig. Sie müssen die Welt verzweifelt von sich überzeugen, von ihrem Wissen, ihrer superioren Gewissheit und Macht über die Geschichte. Das tönt hochgestochen - aber das ist was sie tun. Irgendwer hat Amerika entdeckt und glaubt mir: es war keine Scheibe!
Es versteckt sich sehr einfach hinter falschen Behauptungen. Besonders gut, wenn es gegenüberstellende Meinungen sind. Wie oft hat mich irgendwer auf etwas angesprochen, dass ich angeblich getan oder gesagt habe. Nicht, dass ich je damit konfrontiert worden wäre. Nein. Es war stets jemand, dem jemand etwas erzählt hat. Gutes Versteck, chapeau! ich meine, man muss schon ziemlich dumm im Kopf sein, ernsthaft zu glauben, man können einem meiner Kollegen/innen etwas unter die Nase reiben, was ich verbrochen habe. Die sind inzwischen alle geschult, die wissen haargenau, dass ich kein Problem habe, zu Dummheiten zu stehen oder peinliche Begebenheiten anzunehmen. Da sind keine Geheimnisse. Es ist gnadenlos langweilig um mich rum. Die spannendsten Dinge betreffen die Musik und Parties, an denen keiner dabei war. That's it, bitches. Märchenstunde gibts beim Nachwuchsrapper eures Vertrauens. Wobei Leute, die das hier lesen, keiner solchen zuhören. Man entwickelt da automatisch eine dicke Haut. Wenn ich eine Liste machen würde, mit Gerüchten, die immernoch durch die Welt geistern, hätte Earl Hickey einen Komplex bezüglich seiner...und seine war lang.
Leute, die wichtig sind, vollbringen Taten. Leute, die gerne wichtig wären, reden darüber, was andere Leute getan oder gesagt haben. Tättowiert es auf eure Netzhaut und lernt es auswendig.

Langsam steigt die Nervosität

Es geht voran. In 2 Tagen ist Videodreh. Lange ists her, dass ich vor so etwas nervös war, aber dieses Mal stehen die Zeichen auf Sturm: Riesen Team, riesen Darsteller, riesen Idee, riesen Nervoso! Ich hätte es echt nicht gedacht, aber ich gehe jetzt wirklich seit 2 Tagen aus Sparflamme, konzentriere mich vollstens auf den Clip, mache brav Diät und schaue mir Filme zum Thema an und mache mir innerlich Notizen zu Mimik und so... zum Beispiel: Auf Sedativa Gesichtsmuskeln entspannen, Kiefer geschlossen, Augen halbgeschlossen, matt. Ja, sowas notiere ich mir. Man will ja auch nach etwas aussehen.
Ich kann mir noch fast nicht vorstellen, wie das wird, wenn alle 30 Beteiligten dann in der Location sind und wir da dann durchdrehen. Aber es wird spannend...

Samstag, 1. Januar 2011

2011 - Sich Zeit nehmen (Vorschau)

Vor einigen Tagen habe ich hier an dieser Stelle das etwas missratene 2010 begossen. Kann man jetzt definitiv abhaken und muss man nicht mehr drauf rumtrampeln wie die Heulsuse aus der Parallelklasse früher.
Dennoch wirkt sich der 365 tägige Tiefschlag natürlich auf die Planung des nächsten Jahres aus. Wer mich nur als Musiker kennt, würde also meinen, dass mein Album und die darauf folgende Tour das tolle Ereignis sind, worauf ich mich wie der Schneekönig freue. Dem ist aber eigentlich nicht so. Natürlich bin ich stolz auf das Werk, sehr stolz sogar, und es bereitet mir auch Freude, die Songs live zu präsentieren. Aber es ist mir eben nicht mehr so wichtig, dass ich deswegen schlaflose Nächte hätte oder den Egotrip der Saison. Das würde sich erst ändern, wenn die Platte (verdienterweise) meine erfolgreichste werden würde, was aber angesichts des riesigen Erfolgs von I gega d Schwiiz ziemlich unrealistisch ist. Sollte es dennoch in diese Richtung gehen, kann ich mir immernoch einbilden, ich sei ein Genie und allen meinen blanken Arsch zeigen vor Schadenfreude.
Wichtig hingegen sind Dinge wie Gesundheit, Freunde, Lebensqualität... In allen Bereichen durchlebe ich immer wieder Rückschläge, aber ganz ehrlich, für 2011 siehts erstaunlich gut aus. Mein Körper will langsam wieder demselben Typen gehören wie mein Hirn, mein Freundeskreis ist ausgemistet und neu aufgestellt und mein Umzug in eine neue Wohnung ist beschlossen und gebucht.
Was wohl die grösste Herausforderung wird für mich, ist meine Freizeit. Zwar bin ich mein eigener Herr und kann grundsätzlich tun und lassen wonach mir die Eier stehen, aber da gibt es einen Knackpunkt: beinahe alle meiner Hobbies sind irgendwann zu Berufen geworden und so verbringe ich meine Freizeit eigentlich fast immer mit arbeiten. Schreiben, Events, Musik, Auflegen und so weiter: Berufsjugendlichkeit als Zeitfresser. Heute zum Beispiel hätte ich quasi frei gehabt. Hätte. Aber nach netten 6 Stunden Schlaf hat der Wecker geklingelt und es stand ein nachmittäglicher DJ Gig an. Von diesem zurückgekehrt, habe ich mich hingesetzt und geschrieben. Bis und mit jetzt. 10 Stunden am Stück. Und ich sitze logischerweise noch immer dran, sonst würde hier nichts stehen. Dabei darf man nicht vergessen: es wäre auch noch Wochenende gewesen. Wochenenden habe ich so oder so fast nie, denn da gibts ja noch den Club und die Band und die DJ Gigs... ;) Es wäre jetzt absolut vermessen, sich darüber zu beschweren und dass will ich auch gar nicht. Wozu auch? Selber schuld, sag ich.
Deshalb ist mein einziger Vorsatz fürs 2011 mir Zeit zu nehmen. Mehr Schlaf, mehr Urlaub, mehr Bücher lesen... wobei Nein, Halt! Das wäre dann eben auch wieder arbeiten, leider. Unglaublich eigentlich. Aber lesen kann durchaus anstrengend sein, wenn man sich über das Zeug Gedanken macht und nicht nur Rosamunde Pilcher Scheisse im Regal stehen hat. Nun, wie kriege ich das mit der Zeit wohl hin? Irgendeine Strategie zur Ruhefindung muss her. Wenn ich Geld wie Heu hätte (bitte kauft mein Album, Notiz am Rande) würde ich einfach für lange Zeit verreisen. Es hält mich ja eh nichts mehr hier. Aber das Geld habe ich definitiv nicht im Moment also fällt das weg. Ich könnte auch alle meine Bedürfnisse soweit runterschrauben, dass ich wenigstens etwas zur Seite schaffen kann, aber daran bin ich schon gescheitert und manch einer würde staunen, mit wie wenig man auskommen kann, nur um dann trotzdem nichts übrig zu haben. Oder man gibt 5'000 CHF für etwas aus, das einem dann weggenommen wird. Das gibts auch. Herbe Rückschläge. Aber das Thema war "sich Zeit nehmen". Die meiste Zeit habe ich das Glück, dass ich wenigstens Ausschlafen könnte. Das wäre ein Ansatz. Das Problem ist nur, dass ich meistens bei den ersten Sonnenstrahlen schon nervösen Bewegungsdrang spühre und spätesten um 9 im Sommer und um 10 dann beim ersten Kaffee sitze. Einige werden jetzt denken: ha, das ist ja extrem spät, was regt er sich da auf, der Spaten? Nun, diese Leute sollten sich vor Augen führen, dass ich fast die ganze Woche hindurch meist bis um etwa 02.00 Uhr am Bürotisch sitze und an Sachen bastle. Aber das Rezept zur Ruhe wird wohl wirklich realistischerweise der Schlaf sein. mehr pennen. Kann man das eigentlich lernen? Ich konnte das nie wirklich gut. Ausser wenn ich total betrunken bin, dann geht das. Allerdings wache ich dann mit einem Kater auf, was der Erholung kaum dienlich sein dürfte. Tja. Aber da werde ich wohl ansetzen. Falls jemand eine Ahung hat, wo oder wie man schlafen lernen kann, darf er sich gerne bei mir melden. ich wäre ganz Ohr. Und auf dieses haue ich micht jetzt auch. 04.00 Uhr Morgens am Sonntag und ich arbeite... da gehen sie hin, die Vorsätze, noch bevor ich sie fassen konnte. Aber um Kollege Dende zu zitieren: Es geht mir gut, es geht mir sehr sehr gut.