Mittwoch, 31. August 2011

Leiser Abschied fällt schwer (Ende des Südostschweiz Blogs)

Leiser Abschied fällt wirklich schwer. Nicht emotional, aber leise im Sinn von "das Maul halten".

Blitzmerker haben es gepeilt: Mein Blog auf der Südostschweiz Seite ist verendet dito Print, aus, finito. Warum? Erwartet jetzt bitte keinen skandalträchtigen Supergrund, keine clevere Pointe wie bei Loriot. Es hat einiges nicht gestimmt auf meiner Seite, es lief genug schief auf der anderen und es hat zu wenig gebracht abgesehen vom öffentlichen Beweis, dass ich hinter meinen Worten stehe wie der Laptop. Ich danke für das gigantische Feedback, es hat gut getan. Auch den Kritikern möchte ich danken, sie waren Antrieb. Den Hatern: geht sterben.

Für Musik kritisiert zu werden erfoderte irgendwann längs der Karriere das "dontgiveafuck"-Gen. Wenn jede Hausfrau dich auseinandernimmt, lasse reden. Auch die ganzen Hobby Rapper mit ihren Kindergeburtstags Liedern und der Fanbase mit dem IQ einer Salatschleuder: reden lassen. Musikern und der Industrie ein Ohr schenken wie v.Gogh, aber nicht weiter zu ernst nehmen, denn schliesslich stehen sie nicht für dich gerade sondern einzig du. Das galt es jetzt auch im Schreibmetier zu lernen.

Das Schema F hat sich erwartet wiederholt: Die Bosse feiern dich, die Supporter erster Stunde tragen dich soweit sie können, deine ehemaligen Kollegen nehmen dich wenig ernst und der Durschnitssgungo glaubt er sei dir überlegene Spezies wie Dinosaurier, weil er eine Ausbildung hat oder sesselfurzt. Aber reden lassen wollte ich sie diesmal nicht alle. Meine Worte gehören mir. 
Also hält man eben selber den Kopf hin wie Ayrton Senna und klammert, ellbögelet, weil kein Manager zur Hand. Und das ist die verhandelte Gage auf Dauer nicht wert gewesen. Nicht in dieser Form, nicht bei diesem Stress. Die Zeitung hätte gerne weitergemacht, hätte ich auch. Aber so eben nicht mehr und ich habs genug erwähnt.

Vor einigen Wochen bereits habe ich aufgehört, die Beiträge zu verlinken. Resultat: Rückgang der Leser um die Hälfte, online. Oha, dachte ich mir, das heisst, die Arbeit habe ich also auch gleich selber übernommen. Schade, ich Depp.

Wir sind nicht im bösen auseinander, gar nicht. Den Chef David Sieber schätze ich sehr und auch bei Luzi Bürkli möchte ich mich herzlich bedanken, er war der Idee Gründer. Für den Rest war ich wohl eher Quotenspass.

Zur Zeit arbeite ich an einem neuen Konzept für eine Kolumne, fürs nächste Jahr. Eigentlich an mehreren. Kein Plan, welche Zeitungen das aufgreifen wollen. Gimmas World als Blog ist aber Geschichte, for good.

Die Südostschweiz sucht einen adäquaten Ersatz. Das kann heiter werden wie das in Zoffingen. Das haben die bei meinem Plattenfirmen auch immer versucht. Resultat: Durchschnittsware von egomanischen Halbschlauen. Garantiert. Nennt mich ruhig arrogant, ich habs trotzdem erfunden.

Leise kriselt das G.

PS: Klibühni, Zipfel


Schreibt mir liebe Worte zum Abschied

Sonntag, 7. August 2011

Man hat die Angewohnheit

...unbeteiligte Leute von der eigenen Unschuld überzeugen zu wollen, nur um sich einreden zu können, mit deren Überzeugung sei diese bewiesen. Es sind jedoch die, die sich rechtfertigen, die ihre Schuld so intensiv spüren, dass sie überhaupt das Bedürfnis haben, ihre Unschuld zu beweisen. Wer nichts falsches getan hat, braucht keine Bestätigung dessen. Wer Fehler zugibt, provoziert mit seiner Beichte Mitschuldige genau dort, wo die Rechtfertigung beginnt. Und wer als Mitschuldiger den Beichtenden weiter mit seiner Schuld konfrontiert ohne sich reuig zu zeigen seinerseits, ist ein Heuchler und mit sich nicht im reinen. Und egal wie viel schuldiger das Gegenüber auch jemals gewesen sein könnte, wer die Schuld erhält im Eigeninteresse, wird sich selbst dann noch beweisen müssen, wenn gar keine Schuldverteilung mehr zur Debatte steht, denn er ist der einzig verbliebene Schuldige, nur an ihm nagt noch Schuld. Er äussert sie nur anders, und er beginnt wieder andere Schuldige zu suchen. Man hat nämlich die Angewohnheit...

Dienstag, 2. August 2011

i sitz ufama Bett khei fascht in Ohmacht
irgendwo redet mini Muater as macht so an Ton im Ohr
döt woni dr Tumor kah han ischs am rumora
dabi hani hüt weder neos no koka gnoh kah
i fetz frontal widerholt ina wand wiana go kart
dia kaputt azeig vibriart im rota, i hoff uf droga
machs wia kinder bima sirup, klammera mi an da strohhalm
i bin z'antidot zu ponstan, an kopf volla wahn
wia chronifiziarta irrsinn im nama vu wotan
händ ufam schoss i bin eina für d'quota
eina meh missbrucht vu soma psychosomatischa notfall
barbarischa darwinismus wia conan
kontaminiart dur schuldgfühl i piips khai nota
träg 20 johr lang as emotionals koma in mr uma
irgendwenn isch ma z stark füra opferrolla

i bin KO Tropfa in dr Nacht
i bin du verwachsch irgendwo und bisch nackt
i bin z schwarza loch dini Angscht
jedes du jedes i, jedes Wrack


I han wella Awalt werda oder in Dianscht vu Gott
da Arma helfa oder as Wort fürs Volk
Morga voram Spiagel, meh Haben als Soll
Grenza sind was du setzisch, an Gruass vum Zoll

Dr Himmel ischs Limit, dr Geischt isch frei
Fantasie isch as Sprungbrett, i khum nüma hai
isch au alles ungrecht, carpe diem zum zweita
carpe noctem zum erschta, i fiir nia alai

Luag in d Auga vu mina Hünd und du gsehsch mi
sie sind nöcher als je an Mensch wird si
i streuna

Sieh mir in die Augen und sag mir das du mich liebst. Der Sex war immer schlecht mit dir. Es ist aus. Pack deine Sachen. Wir sollten vielleicht zusammenziehen. Ein Hund wäre eine gute Versuchsphase. Wir hätten niemals den Hund holen sollen. Du denkst nur an Sex. Du denkst nur an dich. Du denkst nur an den Hund. Du willst immer nur reden. Du bist unfair. Ich weiss dass es unfair ist. Ich bin schwanger. Ich war schwanger. Du bist schwanger? Du bist nicht schwanger geworden. Du warst gar nie schwanger. Ich rede nie mehr mit dir. Wir müssen reden. Es ist aus. Wir ziehen zusammen. Den Hund behalte ich.


Liader über Liader über Liader
i han dr Blues Bruader i han das Fiaber
Johnny, Andy
sie findet üs alli 3 liabi aber wer kriagt si


bstella Alzheimer Shaker wia dr Entzug
schlohn Robbababies tot
schaff mi dur Täg - und, trink mi dur d Nächt
verliaba mi nid richtig und trenn mi nid recht

Unfähig - zum Emotiona ordna
Unfähig - zum normal mit dr umgoh

an guata tag zum schluss macha

I weiss sie isch nüma do, i truura nütem no
i lüüt dr weder no, no hüül mi in da Schlof
i fühl mi nid verloh, no bini bsunders einsam
alai si isch aifach, zweisam si aifach nid

0.30
Dr schrecklichschti Platz uf dr Welt isch in miar
The scariest Place on Earth is inside me (feat?)
2x

Dia letschti Siita vum Buach
i weigera mi zum schriiba
wird leer bliiba

I muas über mi usa-stiiga
i muas lerna flüüga
i muas mini Flügel spreiza
flüücha

1.12
In dr Nacht Auga schlüssa macht mi au nid echter
isoliart mi nid vor dr Welt, au Troim kama entera

Organ kama spenda, aber Herza nid fligga
Obolus für a Kircha wos nid git Herr Richter

I verlüüra mis Ghör
i schreia gega d Stilli als ob döt no irgendöpis wär
weiss nid ob ma mi ghört
ob mini Stimm no so tönt wia früaner

Reden wir doch mal drüber

Gimma kennt Zitate

Es wird mir soviel unterstellt. DAS meine ich ernster als dich.

Montag, 1. August 2011

Meine Rede vom 1. August zum Thema 2. August

Gehalten am 3-Länder Eck CH/AUT/FL vor 0 Zuschauern. Video auf Youtube


Liebe Liechtensteiner, liebe Österreicher da hinten, liebe Oberfresch-Tosters.

1. August, was für ein Tag! Montag! Ihr müsst arbeiten. In der Schweiz sagen wir zu Personen, welchen solches widerfährt "würsmi" was so viel bedeutet wie "doane Fraa hoat a Schnauz". In Liechtenstein auch "din Fürst tragt Schnauz" oder "deine Bank ist Deutsch", je nach Region. 

Nun, wir Schweizer wir sind da etwas cleverer. Wir haben extra den 1. August so geplant, dass er auf einen Montag fällt, damit wir länger frei haben. Wir wissen schon, dass ihr meint, wir sind voll die Bauern und so, aber ätschi, sind wir nicht. Wir hätten nämlich die Schweiz auch am 2. August gründen können, aber das haben wir extra nicht gemacht, damit wir an diesem einen Montag nichts tun müssen.
Der Herr sprach: Was am 1. August war, so war es gut. Amen. Kaspar, Melchior und Balthasar hatten die Lauberhorn Abfahrt gewonnen, die auf dem Matterhorn stattfand wie immer. Darum ist auch die Toblerone übrigens so dreieckig und wer das Loch nicht ehrt ist vom Appenzell! 

Nun, wirklich wichtig ist jedoch, was am 2. August 1291 erfunden wurde. Das lehrt die jungen nämlich keiner mehr, das muss dann wieder der Gimma weitererzählen, jaja. Die 3 Gründerväter sassen im Rössli, rauchten Krumme und soffen hochwertiges aromatisches und kulinarisch überlegenes Importbier aus Fry Rätien, Sektion Schloss Haldenstein. Sie lachten zuerst über ihre Party von Gestern, einer hatte die Helvetia gehornusst, und einer mit dem Alphorn bei der Heidi den Psalm geübt, dieser alte Unspunner! Witzrunde!

Nachdem sie also ihre frauenfeindlichen Witze durchhatten - an dieser Stelle muss man vielleicht noch erklären, dass Frauen bei uns in der Schweiz noch nicht wählen dürfen, wir sagen das denen zwar, aber nur damit sie das zum Anlass nehmen, nicht zur Wahl zu gehen - also als die Frauen durch waren, lag eine mysteriöse Ruhe in der Luft. Der letzte Lacher hallte noch durch diese Hohle Gasse als er kam: Wilhelm Tells erster Witz über Österreicher! 

Kaum hatte Walterli dem Vater das Ramseier aus eigener Jagd hingestellt, wurde es laut und lustig und FIGUGEGL! Österreicher - und damit meinen wir auch Liechtensteiner und jegliche Variante Tiroler - waren das neue Ding, die Sensation, die Freiheit des Humors in Form eines schief jodelnden Penisses mit der späteren Frisur von Toni Polster: Der Turm von Bisa deppat. 
Hatte man bis zum 1. August 1291 noch Witze über die Bünde und Kantonsähnlichen Geschwüre gemacht, waren jetzt die Ötzis dran, die DJ Falcos und die Andy Herzog Sissies. Und das 700 Jahre vor den Tschinggen, Fröschen, Jugos, Shipis und Zürchern! Vorsprung durch Habsburg!

Auf jeden Fall stand der Tell Wilhelm zusammen mit dem Peter Geissen und dem Giger Hans-Ruedi im Lichtkegel,  Handörgeli erklangen, ein Kuh muhte, Fahnen flogen und irgendwo im Hintergrund hörte eine währschafte Hausfrau auf zu putzen, was durch notwendige verbale Züchtigung sofort unterbunden wurde zum Glück. Ein Österreicher fiel vom Baum der Erkenntnis, wo er verbotenerweise seine Schlangenzucht installiert hatte.

Item, liebe Össis, liebe Liechtensteiner! Wir danken euch von Herzen! Ohne euch wärs nur halb so schön am Stammtisch und wir sind auch gerne Vorlage für euch, es ist ein geben und ein nehmen. Nachbarschafts High Five! Und ich sattle jetzt mein Pferdli Wolfgang Amadeus Go-Kart nach Hause in den Stall. Ich komm im Morgenrot daher, siehst du mich waten durch das verstrahlte Meer!

(Das Video zu dieser Rede auf www.youtube.com/gimmaTV und die Kolumne dazu wie jeden Dienstag in der Südostschweiz Zeitung)