Montag, 7. Februar 2011

So richtig daneben liegen (20Min vs. Gimli 3:1)

Kennt ihr das? Auf der Glücksradwand leuchtet genau ein Buchstabe von 8 möglichen. Gesucht wird ein Ort. Und es gibt immer diesen einen Kandidaten, der dann so etwas sagt wie "Gummiboot".
Ich bin - trotz aller stetigen Gerüchte - ein fairer Kerl. Ich helfe. Ob Frondienst, Workshops, Sozi egal... ich bin immer wieder am Start, wenn man helfen kann. Wenn man mich richtig böse machen will, behandelt man am besten einfach Leute ungerecht. Da werde ich zu Hulk. Meine Waffe ist das geschriebene Wort. Ich wehre mich, manchmal auch für andere. Und wie ich letzte Woche erfahren habe, manchmal auch zu heftig und aus nicht nachvollziehbaren Gründen.
Ich hatte ja meine kleine private Streiterei mit dem 20Min am laufen. Das war irgendwann so verfestigt, dass es zu einem gegenseitigen Totschweigen mutierte. So sa ich mich denn auch total auf der sicheren Seite, machte mir keine Gedanken mehr zu den Sachverhalten und schrieb das im Hinterkopf unter "Nebenereignis" ab. Ja, und das wärs denn auch geblieben, hätte nicht eine zufällige Begegnung mit einem der dort arbeitenden Zünftler ein Gespräch ergeben, dieses wiederum ein anderes und jenes schliesslich noch ein drittes.
Nun, ich möchte nicht mehr auf die Details der Geschichte eingehen, aber es ist eine Entschuldigung in aller Form fällig. Ich habe jetzt eine lange Zeit gedacht, ich hätte absolut recht gehabt mit meiner Tirade, aber dem ist nicht so. Ich habe mir eine Geschichte zusammengebastelt aus Gerüchten, Falschinformationen und Vermutungen. Im Prinzip genau das, was ich den Betroffenen vorgeworfen habe. Endpeinlich. Mir war durch meine eigene Schutzwand der Selbstsicherheit nicht bewusst, dass ich von einem Missverständnis ausging, als ich meine Angriffe gegen 2 Redakteure gestartet habe und das ist dumm. Einige Leute hätten mich damals vielleicht auch darauf hinweisen können, dass sie mir nicht die ganze Wahrheit erzählt haben. Dumm gelaufen.
Auf jeden Fall sorry. Es tut mir leid, dass ich diese Nummer abgezogen habe. Sorry Nick, Sorry Cap. Sorry 20 Min.
Gruss euer Plagegeist Gimli

Mittwoch, 2. Februar 2011

Die Angst davor, etwas zu verlieren, was man gar nicht mehr hat

Morgen gehts rund. Und die Tage darauf wohl auch. Ich weiss es nicht genau. Morgen sind noch einmal eine handvoll spannender Gespräche angesagt. Direkt anschliessend danach gehts an den Flughafen und weg für 4 Tage. 5 Stern Hotel und absolutes runterfahren im Blitzmodus. Meine Befürchtung ist, dass es mir ähnlich gehen könnte wie im Sommer auf Ibiza, wo ich dermassen low war als ich ankam, dass ich beinahe jeden Tag mehr als 12 Stunden geschlafen habe. Ich freue mich zwar, aber mir ist auch sehr unwohl. Ich gebe wieder Dinge aus der Hand, die ich nur zu gerne kontrollieren würde.
Am Sonntag kehre ich wieder zurück. Und dann wird ein vermutlich relativ einschneidendes Interview im Umlauf sein. Es geht darum, dass ich eine Auszeit nehmen muss. Eine Auszeit von meinem Hobby. Und wegen dem einzigen verdammten Sinn, den ich wirklich brauche. Wie traurig. Mir wird zur Zeit bewusst, dass alles, aber wirklich alles bei mir endkompliziert und ungesund wird. Dabei wäre ich eigentlich ja okay, wenn nur nicht genau die Dinge, die für mich unentbehrlich oder meine liebsten sind, wenn nur nicht sie auf Talfahrt wären. Mein Gehör, der Hund, die Wohnung, die Eltern, mein Kopf, meine Seele und meine Ideen... sie sind nicht da oder sie sind verschwunden oder sie verschwinden gerade. Ohne Rückgabegarantie oder second chance, Wiederholungen oder Zeitraffer. Es löst sich in Luft auf. Und jetzt diese komischen Wörter, die im Raum schweben: Auszeit, Timeout, Rücktritt, Urlaub, Verbot, Ruhezwang. Sounds fun like hell, right?
4 Tage weg und dann landen, die Zeitung in die Hand nehmen und sich wieder selber anschauen. Ich werde den Artikel lesen und es wird mich endlos ankotzen, die Woche darauf darüber reden zu müssen. Verantwortung, Sozialkompetenz: könnt mich alle am Arsch. Morgen um 6 Uhr klingelt der Wecker und es geht los. Das Experiment "Erholung" beginnt mit einem Interviewmarathon und einer Reise. Es geht weg. Dabei wäre doch alles, was ich bräuchte hier. Alles ausser mir.