Montag, 29. Oktober 2012

Die Welt

geht nicht mit den Mayas unter.

Aber sie geht, langsam

unter

und

von uns


Montag, 15. Oktober 2012

Future Talents / Mein Bruder

Mein Bruder hat eine Geschichte, und wenige kennen sie:

Kostenbeschwerden

Beschweeerde! HIER! HIER, lasst MICH reen, ICHICHich... ja, danke nuschel fürs Mik... *räusper*




Also.

Ich verstehe Leute, die sich masslos darüber aufregen, dass Geld ausgegeben (manchmal investiert) wird, für VÖLLIG sinnlose Dinge. Wie sie sich ENERVIEREN, wenn irgendwo jemand Schotter verpulvert als wärs 1985 in Miami. Wie sie sofort mit dem Gretel-Finger nach Afrika zeigen, nach Tsunami, nach Hungersnot, nach Kinderheim in Nepal.

Ich verstehe sie. Es ist megamässig ungeil, wenn irgendwo Ungerechtigkeit herrscht, während anderswo Massengeldvernichtungskonzepte umgesetzt werden und irgendwelche Hedonistenschweine auch noch laut klatschen

Was ich aber JEDES MAL... entschuldigen sie... ich muss mich kurz in die Hand beissen... argh... jedes Mal des Todes aufregt, sind eben genau diese Menschen.

Sie erwarten, dass reiche Leute, Grosskonzerne, Abenteurer, private Instanzen ihre Mittel DIREKT für Wohltätigkeit umsetzen. Diese Idee ist kommt sicher gut an am Hippie Treff, ist aber kurzsichtig. Das ist aber noch immer nicht, das was mich auf die PALME BRINGT W... oh Danke für den Plastiksack... ja, hyper-venti-... genau ... ein... aus ... ein aus ein.... aus. Danke sehr!

Diese, diese LEUTE, die MENSCHEN, sitzen breitarschig vor ihren Computern und fordern das, obwohl sie selbst, nie im Leben auf die schwachsinnige Idee kämen, ihr ganzes Hab und Gut zu verschleudern, nur damit ein kolumbianischer Mineur Trinkwasser hat. Wir reden nicht von Spenden. Ach come on, jeder korpulente Fernsehsüchtler ist irgendwo Patenonkel mit Kriegsanleihen. NEIN; ICH ... ja, okay, leiser... ich rede von

TOTALEM ALTRUISMUS!!!!

Zieht eure Scheiss Marken-Kleider aus, gebt alle Geräte in die Brocki, geht arbeiten und lasst den Lohn direkt an Terre des Hommes überweisen, schminkt euch mit Kuhfladen, pflegt Tiere, behinderte Menschen und Rentner, hört rauchen, saufen, fressen... den ganzen Tag bei Freizeit, wascht euch am Bach, fickt ohne Gummi und Pille und fresst was im Wald wächst!!!!!!!!!!!!!!!!!!

DANN, ja DANN, könnt ihr kommen und mit geschwollener Brust einfordern, dass andere Leute und Institutionen verzichten und abgeben sollen, was sie haben. Dann habt ihr ein ARGUMENT IHR ARSCH:: ah darf ich nicht? Okay.

DANN habt ihr ein Argument.

Ihr, mit der Weitsicht einer Eintagsfliege. Gutmenschen. Pf. Ihr wisst gar nichts.

Montag, 1. Oktober 2012

Der heimliche Nerd

Noch habe ich nicht genz durchschaut, was den Nerd, so wie ich wohl auch einer bin, genau per se definiert. Mann kann schon Wikipedia durchlesen und sich so ein Bild machen. Auch die Piratenpartei gibt Anhaltspunkte. Ich behaupte, einige meiner besten Freunde sind grausam nerdig, die spielen Magic Karten und bauen Tesla Coils, tunen Computer und können aus Daten Kunstwerke machen, spielen online in Clans, verdienen Geld mit ihrer Meinung zu Musik und Games oder sind schlichtweg Programmierer und Hacker. Ja, wir sind sowas wie rustikale Nerds, in meinem Freundeskreis. Der einizge wesentliche Unterschied besteht wohl darin, dass wir uns oft in persona treffen und auch gerne unter Leute gehen, zumindest treffen wir uns wöchentlich. Das scheint mir wacker sozial für das Bild, was ich in meinem Kopf für Nerd gespeichert habe.

Wievie Nerd bin ich? Eine Liste:

Ich besitze mehrere Computer, Konsolen und elektronische Instrumente
2 Macs, 7 Konsolen, etwa ein halbes Dutzend Synths und Effektgeräte, dazu etwa 10 legal erworbene Softwarepakete für Musik sowie gut 60 Games aus allen Generationen. Ich spiele nicht online, das Studio liegt z.Zt. gerade brach wegen Umbau und die Konsolen sind noch in Kisten, aber alles hier!

Ich trage T-Shirts mit einschlägigen Motiven
Supermario, Turtles, Pacman, Big Bang Theory... you name it! Ich bin selbst 32-jährig noch immer in Funprint Shirts unterwegs, fühle mich dadurch gut visuell eingeordnet und bin auf einige dieser Shirts (vor allem das Supermario 3 NES Cartridge-Cover Shirt!) regelrecht stolz.

Ich besitze Grundwissen zu verdächtigen Themen
Cthulus Revenge, Herr der Ringe, Magic the Gathering Karten, Nintendo vs. Sega, Machinima, GigaTV, CCC, Anime, DC, Marvel... alleine mit diesen Themen kann man jede Frau in einer Gesprächsrunde schneller loswerden als du #shitstorm twittern kannst!

Ich habe Videospiel-Contests gewonnen
Zwar völlige Nischendinger, aber ich habe einst am Freestyle.ch einen gewissen Herrn Finch im Finale auf Project Gotham Racing geschlagen, was mir eine lebenslange Versorgung mit Software und eine limitierte Halo XBOX Konsole eingebracht hat. Dazu war ich 2 Mal auf dem Podest bei den lokalen Pacman Meisterschaften. Amtierend Dritter.

Ich kommuniziere primär digital
Auch wenn ich persönlichen Kontakt für zwingenden Bestandteil von menschlichen Beziehungen halte und bei einschlägigen Plattformen auch nach diesem Kriterium "Freunde" selektiere oder behalte, so bin ich doch auch in erster Linie per Mail zu erreichen. Für mich ist es der beste Weg für klaren Informationsaustausch: einteilbarer Aufwand, 24 Stunden erreichbar, notfalls blockierbar, aussetzbar oder auch automatisch beantwortbar in den Ferien oder auf Reisen. Skype ist mir schon zu viel der Verpflichtung, das Handy sogar eine absolute Privatsache. Aber das Mail bleibt meine Lieblingserfindung der letzten Jahre.

Ich bin belesen und trage Brille
Meine Bibliothek ist gross und böse, auch meine nerdigen Freunde staunen da manchmal ganz schön tränig aus der Wäsche, wieviel literarisch-psychologischen Kontext ich in meiner Birne und im Regal gespeichert habe. Obendrein trage ich dann auch noch ab und zu Brille, wenn ich gescheit daherrede, das macht mich dann trotz bescheidener Schulbildung zum Experten und Fachidioten in einigen Bereichen, der diesen Begriff visuell bestens verkörpert. Wer mich Mal mit Hemd und Brille über soziale Belange labern gesehen hat, würde meinen ich sei ein halbwegs aufgestylter Jungpolitiker mit Geltungsdrang und narzisstischer Grundstörung. Was ich vermutlich auch bin, irgendwie, je nach Saison.

Mein Humor ist nerdy, i act nerdy
Ja, ich lache oft und wegen kindischem Quatsch. Ich lache über Lolcatz, dumme Internet Flash-Clips, Scherz-Apps, Game Overs, Nerdanfälle, Youtube-Phänomene, andere Menschen (Schadenfreude), schreibe zu jedem Kabis lol, like Unfälle, Game-Diktatur... und über Nerds. Wohlwissend, dass ich sehr wohl auch einer bin. Schonmal mit Spongebob Shirt am Slayer Konzert gewesen? Ich schon, und ob ihrs glaubt oder nicht: Da habe ich sogar einen Typen kennengelernt, der das auch gemacht hat, am selben Konzert. Das verbindet Nerds!

Wir, die Touristen

Ich war in Amerika. Alle finden Amerika Scheisse. Amerika müsste, anbetrachts dessen was wir tagtäglich über Amerika sagen, so ziemlich die am wenigst freizeitbevölkerte Ecke der Welt sein. Keine biblische Plage (ich kenne die) wäre ebenbürtig ausspielbar, wäre Amerika ein Spontanzauber bei Magic. Kein Land der Welt schafft es dermassen zu polarisieren, keines kann so hin und her rutschen auf dem Politstuhl und dabei so selbstsicher aussehen, obwohl es Kackspuren in der Unterhose breitschleift. Seien wir ehrlich, wir würden sogar noch über Amerika ablästern, wenn Mutter Theresa Präsident wäre. Wir geben denen ja einfach an allem schuld, ausser an Milben. Zumindest den Milben, die nicht auf Facebook setzen an der Börse. Ach egal.

Als ich in Amerika war, fiel mir auf, dass die Amerikaner selbst wirklich nette Leute sind. Wir finden zwar das Land kackenpupen, aber die Leute sind wirklich WIRKLICH nett. Es mag sicher Schichten, Regionen und Gruppen geben, wo ein kleines Gespräch über Bio-Gemüse oder nachhaltige Jugendkulturförderung nicht so unbedingt gut ankommen. Aber grundsätzlich, wenn man da irgendwo ist und mit Menschen redet, die mit Menschen zu tun haben, ist es nett. Hätte ich - ungebildeter Bergbauer - nicht so erwartet.

Ich war in den Skiferien in der Nähe.

Das Hotel war teuer, die Getränke überrissen und nicht gut, das Essen zu fettig, die Kinder zu laut, die Disco zu schäbig, der Concierge vorlaut, das Taxi ein Dieb, das Pferd hatte Durchfall, die Ladenbedienung war geistesabwesend, das Wetter hiess Georg, die Einheimischen grüssten nicht zurück, die Währung hasste Griechen, der Wein aus Italien hatte nicht anerkannten Zapfen, die Jazzband hatte einen Keyboarder, die Happy Hour bediente ein Depressiver, die Verbindung rauschte, der Zug war zu pünktlich.

An der Hotelbar lernte ich Andrew aus Texas kennen. Der einzige verficktnochmal freundliche Mensch im ganzen verfickten Ort war ein amerikanischer Tourist. Fickscheisse. Und wir beschweren uns.