Donnerstag, 27. Dezember 2012

Freunde, die mich 2012 schwer beeindruckt haben!


Lasst gut sein, dieses Jahr möchte ich angesichts der Tatsache, dass ich mich in Therapie befinde die nächsten 12 Monate,  weder einen Abriss der Ereignisse liefern, meine Erfolge abfeiern, noch sonstwie den Fokus auf mich lenken, obwohl ich sehr aktiv war. Ich möchte ein paar Leuten hiermit die Ehre erweisen, denn sie sind es, die mich dieses Jahr beeindruckt, inspiriert und beeinflusst (gerettet?) haben. Die Liste ist nicht vollständig (einige können, wollen und dürfen hier nicht stattfinden), sie ist allerdings sehr persönlich. In einer Rangfolge ist sie nicht, sie wurde über Tage hin ergänzt und umgeschrieben. Ich habe versucht, die Worte kurz zu halten und vielleicht auch ein wenig Spielraum für eigene Gedanken zum gegenseitigen Wechselwirken zu lassen. Ohne weitere Einleitung möchte ich somit den Fokus auf die Erwähnten richten, ihr seid meine Helden in einem Jahr.

2 Piraten, die in der Welt keinen Platz haben, sondern ihren eigenen Platz erfinden, eigene Regeln aufstellen und Abenteuer mit mir erleben, die nie wieder jemand erleben können wird ohne sich auf uns berufen zu müssen-. Volkshelden eines Landes, das wir selber erfunden haben. 

Wenn Schönheit auf Talent trifft, Intelligenz auf Verschrobenheit und jemand seine Visionen in solch athemberaubendem Tempo umsetzt, bleibt mir nur noch das Staunen. Vom tiefen Tal in die weite Welt, Sternenbürgerin und Weltensegler und doch immer wider spontan spätnachts aufegtaucht für einen Schwatz. Das wahren sich nicht viele flüchtige Bekannte!

Diese 2 Spassvögel haben das Unding vollbracht, mich tagtäglich wieder vor den Fernseher zu setzen, nur um eine Halbe Stunde meinem emotionsgewaltigen Alltag entfliehen zu können. Dank ihnen ist ihr eigenes Medium ein Star und ich hoffe sie finden in der Zukunft den Weg, ihr Talent mit sich im Einklang optimal zu nutzen!

Mein kleiner Bruder, der mir letzten Frühling noch sein Seelenleid und seine Angst klagte, was wir mit juveniler Musik versucht haben zu vergessen. Danach hat er sich mit einem unfassbaren Fokus an sein Meisterwerk gemacht, es vollendet und das wohl schönste Zugeständnis seiner Zeit an genau diese Träume und Ängste auf Tonträger gebannt. Die Jugend hat ihre Stimme!

Ein sympathischer Heisssporn, der nicht davor zurückschreckt hinter feindlichen Linien lautstark Mütter und Götter zu beleidigen für seine Heimat, auch wenn er umgeben ist von Millionen anders Gläubigen. Hat dann auch noch im Auge des Fürsten ein entscheidendes Jahrhunderttor gegen die Nationalmannschaft von Monaco geschossen und sich somit in die Ahnengalerie des FA Raetia.

Kam aus dem nichts, übernahm (m)eine Zeitungskolumne, ass mit mir einmal zu Mittag, kam einmal vorbei zum Bier und hat in dieser Zeit und durch ihre Schreibe erreicht, dass ich väterlichen Stolz empfinde. Stolz, jemals Einfluss auf so eine talentierte und besondere Person gehabt zu haben mit dem geschriebenen Wort. Auch wenn ich jetzt die un-googlebar-keit versaut habe, schon wieder.

Ich habe dieses Jahr mit jedem dieser beiden Übertalente genau 2 Tage verbracht und auch definitiv den Anschluss an unsere Freundschaft verpasst durch meinen Rückzug. Dennoch war es tief inspirierend aus der Ferne zu sehen, wie diese beiden langjährigen Begleiter sich neu erfunden haben und mit einer echten neuen Sicherheit und Zufriedenheit an ihrem Werk arbeiten.

Kristina Herz
Meine Cousine. Hatte das Herz in jungen Jahren ihre Heimat zu verlassen, sich ausgerechnet in die kalte Schweiz abzusetzen. Ich habe mit distanzierter Bewunderung beobachtet, wie sie Schritt für Schritt die akademische Leiter hochklettert, nie vergisst am Familienleben teilzunehmen und ihr Privatleben trotzdem wie ein grosses Highschool Musical lebt, das irgendwie stets kurz vor dem Happy-End einblendet. Ich habe nichts als grösste Bewunderung, auch wenn ich zu oft fehle um dabei zu sein. Ein Vorbild. Weiss alles über Fische. Das erklärt einiges.

Der König vom Taminatal, über den ich im Rahmen eines Fests mit Holzfällern Heldenlieder sang und fast zu Tode erdrückt wurde von diesen, weil sie so stolz waren, dass er mit dem Jahrhunderttor den ersten Sie unserer Nationalmannschaft sicherte. Ganz nebenbei eröffnet dieser tolle Mensch auch noch Schulen in Gambia.

Eine junge wunderschöne Frau, die Pilotin werden wird. Gnade Gott dem Co-Piloten er möge die Augen auf den Instrumenten halten. Wenn bei jemandem der Traum niemals in Frage stehen wird, dann hier!

Legende. Vor Jahren kennengelernt als HipHop Bekanntschaft auf Umwegen, Kontakt erhalten. Er hat das unmögliche erreicht, als wäre es das natürlichste der Welt: Als Spartenmusiker auf permanenter Welttournee, immer fröhlich, stürmt alle Charts des Genres und meldet sich mal aus Ibiza, mal aus Chile und mal aus Möhlin und vergisst es tatsächlich nie, mir das Gefühl zu geben, ich sei der Star in unserer Freundschaft. Absurd aber so bezeichnend sympathisch!

Haben mich an der Hand genommen und mit ihrem Fokus, Willen und Kontokorrent gezeigt, das alles immer geht, wenn man es nur macht. Die grosse Lehre besagt zudem, dass es nicht wichtig ist, sich selber in den Vordergrund zu stellen, wenn der Sache gedient ist. Und das weiss ich nur wegen ihnen, ohne dass sie es je ausgesprochen hätten. Plus die Feedbackregel: Immer zuerst etwas Positives sagen!

Nicht viele können sich auf die Mappe schreiben, eine perfekte Buchhändlerin des Vertrauens zu haben, die 7 Tage nach einem Kaffeeklatsch mit einem Buch um die Ecke kommt, das entweder für weitere 7 Tage den Alltag vergessen lässt oder wie jüngst zum grossen Begleiter wird. Sie wusste von meinen Krisen, bevor ich sie hatte.

Nach all den Jahren als Musiker habe ich mit ihm endlich die Person getroffen, die tatsächlich „offen für alles“ ist, musikalisch. Wer mit mir im selben Jahr eine Dubstep Single, einen Skihütten Hit der Zukunft und einen inkognito Playback Auftritt an einem Schlagerfestival durchzieht, der kann alles! Ausserdem hat er die meistgehörten Pianoakkorde der Schweiz gespielt, auch wenn das kaum einer weiss ausser mir. Dieser Mann ist Musik.

Den mag ich. Den lese ich gern und dem höre ich gerne zu. Als er mir dann für unser Buch ein paar Stunden lang Fragen gestellt hat, habe ich erst erfasst, wie wichtig es ist, diese Geschichte zu erzählen, wie viele Dämonen in mir schlummern von denen die meisten gar nicht wissen, dass sie tatsächliche Hintergründe haben. Und mit Dämonen kennt er sich aus, der Mann der beim Stephen King klingelt!

Du bist gegangen und ich habe weder Fragen noch Antworten. Die Stunden mit dir waren ein offener Schlagabtausch mit der Welt und ab Sekunde Eins haben wir uns darauf geeinigt, dass es keine Logik in Nichts gibt und auch nicht geben kann. Vielleicht hast du dieses Rätsel plötzlich doch geknackt, ich bin immernoch dran. Man sieht sich, füll schonmal die Gläser!

Ihr kriegt einen Kollektivaward. Ihr habt es in den letzten Jahren für mich bewiesen: Es gibt einen Sinn in dieser ganzen Sache mit Heiraten und Kinder kriegen, mit zusammenziehen, mit Gruppenurlaub, mit Einladungen zum Nachtessen, mit Hundesonntagen, mit Auswandern, mit Rückkehren, mit Weltreisen usw...inklusiver aller Irrationalitäten und Rationalitäten. Wenn es da ist, ist es da. 

Ich kenne absolut niemanden, der eigentlich dasselbe wie ich tut, und doch so dermassen anders als ich ist. Vielleicht bewundere ich dich und dein Schaffen auch drum so dermassen - weil Narzisst der ich bin – ich mich drin erkenne, aber gleichzeitig neidlos anerkennen muss, dass du dich im ganzen Trubel und dem Druck nicht verlierst. Und abgesehen davon noch gut kleidest. Davor habe ich schon lange und werde ich immer grössten Respekt haben. Und wehe dir, ich halte nicht die Laudatio beim Kulturpreis!

Und für euch alle - und einige die ich nicht erwähnen durfte oder konnte oder wollte - habe ich ein kleines Video vorbereitet. Zum etwas älteren Song "Min Weg" meiner Band Bucher & Schmid, die wir leider dieses Jahr endgültig auf Eis legen mussten, habe ich aus einigen Aufnahmen der letzten Jahre ein privates Highlightreel gezimmert. Kein grosser Wurf, filmisch und im Schnitt, aber ehrlich und für euch!

Danke fürs 2012! Ich bin noch da. Und ich bin gewachsen.





Sonntag, 23. Dezember 2012

Sorry zu spät Teil 2

Die Zeit steht still. Reisst mich aus dem Hier. Wieder der Typ mit den Akten, Hände auf meinen Schultern.
"Hörst du mich!?"
Schüttelt mich durch, meine Augen fallen auf und zu, entspannt, dann Riss durch die Wirbelsäule, aufrecht sitzend, Blitz im Schädel, straff, Augen weit aufgerissen, Pupillen zu Stecknadeln. Zoom, Fokus. Schockstarre.
"Jajaja...JA!"
Von Links und Rechts schiessen unzählbar viele Bilder auf mich ein. Schäferhund, Bett mit süsslichem Geruch, Amiga500, Jason Vorhees, Teppiche, Ex-Männer, heulender Vater, Balkon, das Hochhaus, die Chemiefabrik, der Fussballplatz, das schlechte Essen, der traurige Abschied, Geld hinterziehen, Verlust des Verstandes, Akdemische Auszeichnung, Röhrenfernseh, orange Kacheln, braune Ringe, der Tisch, die Stühle, die hässlichen Lithos im Gang, Marmortreppen, die Tankstelle, Geruch von Zigaretten, verschiedene Marken, Aschenbecher aus Glas, mein Schrank, diese geknüpften Tepiche, Polstergruppen in Braun, Pijamas, Auffangstation, Scheidungsanwälte, Nomadenleben, Angst im Dunkeln, Senf, Brot mit Senf, Spiegeleier, Radio, vergilbter Bildschirm, Mad Hefte, kein Zuhause, gebracht werden, abgeholt werden, gebracht werden von ihr, geholt werden von ihm, Panik vor Gesprächen, Lob für meinen Anstand, kleine Erfolge beim entgiften, sicheres Einkommen, Depression, Krebs, Raucherlunge, Hirnschaden, Zerfall, Vergiftung, der Geruch.
Eine schallende Ohrfeige!
"Da hast du es wieder! Stell dir vor, es ist soweit!"
Ich weiss nicht ob ich die Anzughosen tragen soll oder ob man mir erlaubt in Jeans zu kommen. Jeder Satz wird der falsche sein, jede Floskel einschneiden, jeder Zustand unbehaglich. Die Flucht ist zu Ende, stellen wir uns. Es wird alles hochkommen, jetzt wird die Kontrolle verloren. Der kleine Junge will Rechenschaft von mir. Er steht hinter mir mit dem Messer. Ich stehe hinter mir, mit dem Messer.

Freitag, 21. Dezember 2012

Sorry zu spät

Sorry, zu spät
oder
Sorry zu spät - ohne Komma

Ich kam zu spät, mit dem (zu) späten Sorry.

Du darfst dir einreden, dass du im Recht bist. Du darfst dir die eigene Wahrheit zurechtlegen wie eine vorbezahlte Nutte, sie nach deinen Vorstellungen rannehmen, die kleinen süssen Gemeinheiten aus ihr stossen, sie benutzen als dein Mittel gegen die von tief unten anschleichende Gewissheit, zu lügen.

Keiner wundert sich, wenn du dich als Opfer von abstrusen Verschwörungen oder permanenter Kritik siehst. Deine Lebenserfahrung gilt fast immer als Passe-partout für bornierte Gesetze, die du über dein Scheitern nagelst mit harten, hasstriefenden Holzbrettern ans Uhrwerk, das grosse, gewaltige.

Dutzende Paare trennen sich. Wo die Liebe hinfällt, findet sie auch Fluchtwege, Schlupflöcher. Was sich einst schwor eins zu sein, spaltet irgendwann das innerste Atom wegen anderer Kleinigkeiten. Die Geschichten, du kennst sie alle. Von der fremden Person im Bett bis zum schwindenden Traum, vom erloschenen Feuer bis zum urkundenfälschenden Traumprinzen mit Doppelleben. Wenn das Zahnrad der Trennungsgründe einrastet, mögen zwar zwei verschiedene Uhrzeiten angezeigt sein, aber die Stunde schlägt, gegen alle Willen, in jeder Logik.

Die Zeit fliesst weiter, die Uhren fliessen weiter, neue Rädchen beleben den Schwung. Neue Zeitabschnitte lassen neue Zeitreisende mitfliessen, man entwickelt, sich, Gefühle, neue Lebensstränge, neue Begleitung, neue Leitung. Die Zeit ist Heil und Zuflucht, Wunder und liebevoller Aufbautrainer.

Zeitsprung. Wo ich dachte, meine Zeit sei gekommen, kam die Zeit mich ranzunehmen. Zur vollen Stunde, ruckt, springt zurück, will Vergangenheit sein, stellt Fragen zur Richtigkeit des Verlaufs.

Du darfst dir einreden was du willst, aber du kannst dich nicht rausreden, wenn die Zeitung in der neuen Auflage plötzlich anders abrechnet.

Das hast du dir anders vorgestellt. Das Pendel bleibt stehen. Ein Mann im weissen Kittel betritt dein Atelier, knallt dir die Fakten auf den Tisch und gibt dir einen Auftrag: zähl rückwärts. Geh, ganz langsam, mit dem Zeigefinger auf dem Verlauf der gemeinsamen Fotostrecken nach hinten. Versuch dich ganz genau zu erinnern, wer du einmal warst, wem du wer warst und was aus dir wurde währenddessen. Lass dir keine Zeit, beginn, such den Fehler bei dir, an dir, in dir. Die Uhr ist geduldig, aber wenn sie springt, will sie dir einen Sprung zeigen. Er findet sich dort, wo dein Bild von dir zu verzerren beginnt, wo du aufbegehrst, wo du zum Trugbild mutierst, wo du mit dem Finger auf andere Stränge zeigst und dich auf Sinuswellen verlierst und die Wahrheit zu biegen beginnst.

Falls du deine Wahrheit verbogen hast, deine Wahrheit in Wahrheit einen Bogen macht, du dich verloren hast, dann, ja dann bist du richtig hier.

Sieh dich an, Meister über dein eigenes Recht, Erfinder der Gesetze, schäbiger Dieb mit verschobener Optik, sie es dir an. Du warst es, du hast dich verloren, dich weggestohlen und mit dem Finger von dir weggezeigt während alle, aber gar alle es anders erlebten.

Es gnade dir Gott am Tag an dem du verstehst, dass du die Schuld trägst am Ende des schönsten gemeinsamen Traums. Kommst du dann zu spät, wird der Zeiger für immer an dieser Stelle springen.


Samstag, 1. Dezember 2012

Ralph Siegel mag mich nicht

«Leider ist die Welt heute so brutal und geschmacklos, aber das sind alles Neider.»

Das sagt der Ralphie über Stämpf und mich. Weil wir der Lys Assia ausgeteilt haben, dem Sprachrohr des Jenseits.

Mir kam der Gedanke bereits spontan und ich habe ihn auch schon gepostet, aber es gibt auch Tage, an denen man nicht zu allzuviel Schreibflow (you hows the schreibflow!?) kommt. Drum nochmal:

Ralph Siegel wirft mir also Neid vor, nennt mich brutal und geschmacklos.

Brutal unterschreibe ich. Dass mein Wort in Schrift und Ton manchmal ausfährt, ist mir klar. Der Neid, nunja, ich musste kein Video zu einem Ü60-Guetta Track hinscheissen um in einer Quali zu scheitern und was Lys Assias "Erfolge" angeht, sehe ich da nichts was ich nachzuholen hätte. Selbe Aussage wiederholt sich für den hint zu "geschmacklos". Schlechte Verlierer sind auch keine besseren Menschen gewesen, bevor sie zu schlechten Verlierern wurden.

Es wundert mich grundsätzlich, dass ich es in den Kosmos von Ralph Siegel geschafft habe. Ich weiss ja, wer das ist. Als ich begann Musik zu machen, waren es Typen wie er, die für uns der Inbegriff des Teufels waren: Akkord-Produzenten, Erfolgswelle, abgehoben und saniert. Die Chefs im Game, aber eben in dem Teil, der mich abstösst, von dem ich an dem Tag wieder wegwollte, als mich die erste Plattenfirma abwerben wollte. Diese komischen Typen im Hintergrund, von denen man nie so genau weiss, was ihre Motive sind. Die Typen, die uns die Milli Vanillis beschert haben, die Vinyl verschwinden lassen wollten, für das Scheitern der CD Schuld tragen, Internet verschliefen und nun Geld aus armen kleinen Castingfürzen und steinzeitlichen Marketingoffensiven pressen, als wäre letzter Tag am Zitronenstand. Farian, Siegel, Bohlen... ich gönne denen jeden Rappen, aber ich weiss nicht, ob die gut schlafen.

Jetzt mit 32, blicke ich zufrieden zurück auf das, was ich in diesem Haifischbecken trotz unwirtlicher Zustände erreicht habe und stelle erquickt fest: In jungen Jahren war ein wichtiger Antrieb, es "denen da oben" zu zeigen. Majorlabels, Popacts, Bonzen, hochnäsige Manager, Kritiker usw... alle wollte ich sie vom Ross holen. Allerdings gibt es gar keine Möglichkeit, das zu tun, wörtlich. Man kann sie ja nicht einfach wegzaubern, man kann höchstens die Party crashen. Diese Crashes waren für mich immer wieder die Highlights einer alternativen Karriere, die Meilensteine am Wegrand des Traums, den ich mit 13 vor dem Taperecorder hatte. Ob nun das Hausverbot am Prix Walo, Thomy F's Anzeige, das Benissimo Debakel, verbrannte Verträge oder fliegende Möbel: alles im Prinzip nur kleine Beweise dafür, dass es RocknRoll noch gibt und die Ralph Siegels dieser Welt uns den Spass nicht klauen können.

Ja, es mag oft kindisch daherkommen, was ich tue. Aber wer hat denn schon das berufliche Privileg, Kind sein zu dürfen?

Diesen Freitag wurde publiziert, dass der grosse Ralph Siegel eine Meinung zu mir hat. Auch diesen Satelliten habe ich somit gestreift. Das böse Imperium hat ein weiteres Mal einen lästigen Mückenstich auf dem Metallarsch hinnehmen müssen. Und wenn es nur 10 Sekunden waren, für mich ist es die Welt, für mich ist es ein Beweis.

Dienstag, 27. November 2012

Helfer-Syndrom-Psychopathen

Kennt ihr das?
Euer Leben funktioniert. Wie oft in turbulenten Umständen distanziert man sich von allerlei Gemensch um einen rum. Je näher der Mensch war, desto komplizierter wirds meistens.
Nun haben solche Leute, die man auf Distanz hält, oft nicht ganz dasselbe Verständnis zum Sachverhalt dieser Massnahme. Meist kommt noch ein wenig direktes Piesaken, SMS, Anrufe zur dümmsten Zeit im dümmsten Zustand, "zufällige" Treffen und versteckte Botschaften auf allen Kanälen. Das ist zu handhaben. Irgendwann: Ruhe.
Mit der Zeit, da diese Ruhe erhalten bleibt und der andere (ICH!) genau NICHTS unternimmt, häufen sich Fragen, Zweifel, Ideen und wildeste Rückschlüsse. Und hier nun taucht besagte Spezies auf: Das hilfsbereite Arschloch. Sie können gut zuhören. Und haben gute Strategien. Und bezüglich mir haben sie entweder eine Meinung oder eine Geschichte (meine Tochter, mein Nachbar, mein bester Freund, whatever) und sie saugen auf, was nicht zwischen ihren Glibbrigen Sensationslüsternen Schwulsthänden oder den Beinen zerrinnt. Irgendwann kommen sie in eine Situation, die sie sehr bald bereuen werden:
Sie beziehen mich ein.
Entweder sie machen es elegant beiläufig, sind zufällig irgendwo, wo ich bin (sie nie waren). Das sind die Einzelkämpfer mit der Vision oder dem Verlangen, endlich herauszufinden, was ich wohl für ein (wow, geil, berühmter) Spinner bin. Nach kurzem Smalltalk fallen sie mit der Tür ins Haus, sie sind eine gute Kollegin (Bekannte, Zellennachbarin, Entzugshelferin, Verwandte 4. Grades, Heilerin, Sozialberaterin usw) meiner Mutter, zum Beispiel. Alarm Abbruch. Ich darf mir dann zum wievieltesten Male Vorwürfe anhören, die fernab meiner eigentlichen Grundsätze liegen, muss mir Beteuerungen anhören, sublime gemeine zurückgespielte Bälle. "meld di doch mol wider bi ihra"
Das ist dann nach einigen Minuten vorbei, ich habe meistens nicht viel gesagt und tue es auch danach nicht.
Steigerungsform 2: Der betrunkene Spontanhelfer
Selbe Spezies gibt es auch in zurückhaltend. Diese Leute haben unter Umständen Jahre lang den Müll eines meiner Blutsverwandten gehört, kennen irgendwie meine Geschichte, dann aber eben doch nicht und irgendwie bin ich eben auch etwas einschüchternd, wenn nüchtern, denn ich bin ziemlich schlagfertig und laut. Sind diese Schläfer der Hilfswerke aber genug angetrunken, in heimischem Rudel (noch besser) oder einfach schlicht in der Witterung einer einmaligen Chance mir eins auszuwischen, dann jetzt LOS.
Steigerungsform 3: Der totale Gutmensch
Die wahrhaftigste und leider gleichzeitig auch penetranteste und gefährlichste Form, weil on a suicide mission, sind die Über-Freunde, die sich meine bewusst auf Distanz gehaltenen Mitmenschen in der grössten Überzeugung schnappen und höchstpersönlich mit ihnen antraben. Sie wollen keinen übergehen, bevorteilen, sie glauben wirklich ganz fest daran, dass wir alle unsere Probleme einfach verarbeiten, wenn wir uns nur wiedersehen. Bei diesem eigentlich doch nur gut gemeinten Vorgang wird jedoch eine Sache völlig ausser Acht gelassen: Ich. Will. Nicht.

Samstag, 17. November 2012

Partynson

Das Leben ist... ach, ehrlich Scheiss drauf, ob da wieder Limonen serviert werden. Tatsache ist, dass ich mich fernhalte von allem, was mit meiner Vergangenheit zu tun hat. Meistens denke ich beim Blick zurück nur daran, dass ich ganz offensichtlich die geistige Mülldeponie für alle Probleme meiner Blutsverwandten war. Und bin.
Heute. Ich halte mich fern, ich will keine Beziehungen, ich will keinerlei Geschichten, Tratsch oder sonstige Updates von der Welt früher. Aber ich habe sie bekommen - ich konnte nicht wegrennen. Der5 Teufel war betrunken und offen, redselig und emotional verwirrt. Also weiss ich jetzt neben meinen genetischen Tendenzen zu Alkoholismus, Schizophrenie und Krebs, darf ich mich neu auch noch über eine ansehnliche Quote für Parkinson freuen. So absurd. Naja, mein Bewegungsapparat war nie mein Freund. Aber musste man mir das mitteilen? Und warum? Soll ich mich etwa düber freuen? nach Tiumoren im Kopf, Blutkrankheiten, Immunschwächen jetzt auch noch "Hurra, bald werde ich zittern!"?

Es ist so bescheuert. Jetzt hatte ich echt 2 gute Monate.

Dienstag, 13. November 2012

Faszination ESC Concours

So, die Vorquali läuft. 

Ausgewählt wurde, was am meisten Medienpräsenz, beste Idee, besten Song oder schönstes Video hatte. Das spielt wohl Hand in Hand und ist auch irgendwo sinnvoll, wenn es am meisten Stimmen von Jury und Volk bekommt, das Brot für die Spiele.
Wie immer mussten auch einige über die Klinge springen, die man sich im Endeffekt nicht gross erklären kann, weil ihre Songs definitiv gut in den Kuchen gepasst hätten. Viele Beiträge waren natürlich auch nur nicht ganz fertig gedachter Mist - und auf einen im speziellen möchte ich kurz eingehen. Es soll als aktuelles Fallbeispiel zeigen, wie man es NICHT mehr machen soll, wenn man an den ESC will. Bitte.

Ich stelle meine Analyse aus für den Song "All in your Head" von Lys Assia feat. New Jack, produziert von Ralph Siegel.

Unter dem

1. Alle von "Flegel" Stämpfs Anweisungen befolgt
Stämpfs gemeines Feedback
Letztes Jahr flogen Assia/Siegel noch in der Quali Sendung raus. Sie konnte auf ihren damals noch nicht ganz so ramponierten Ruf als Grande Dame (siehe Diva) aufbauen, was sie auch tat. Ihre Reaktion auf das Jury Feedback sorgte für Entsetzen und Belustigung, wurde aber allgemein eher als das ungelenke Verbalverhalten einer betagten Dame wahrgenommen, die nicht so recht weiss, wie ihr geschieht.
Umso erstaunlicher aber, dass der neue Song von Ralph Siegel genau dieses Feedback tadellos umsetzt: Der junge Sound, die Anleihen aus Dance und HipHop, die visuelle Verstärkung, das Video, der Text, einfach ALLES wurde dem Feedback der Jury angepasst. Sie hatte sich sogar extra etwas "rot-weisses" gekauft. Duh!

2. Jeden genervt, der ein Mikro halten konnte
Aufgefallen dürfte sein, dass das Fehlwerk des Teufels sich einer Gruppe junger Rapper bediente. New Jack. Es liegt mir fern, diese Jungs auch nur im Ansatz zu kritisieren, sie sind mir sehr sympathisch und haben wohl gar nicht so genau gewusst, was da auf sie zukam. Item, hinter den "Rap-Parts" gibt es eine Geschichte.
Lys Assia fehlt es an Glaubwürdigkeit, mit diesem Quark von einem Song sowieso. Also muss man diese Vergrössern, die Zielguppe erweitern, die Kredibilität wiederherstelln. HipHop gilt als authentische Kunstform. Noch authentischer wirkt es, wenn ein Schweizer Rapper auf dem Song hilft, denn man weiss ja: wo die Kuh scheisst, da will sie auch weiden gern. Hätte man also die Jungen und die Schweizer wieder hinter sich. Ralph Siegel nahm sich dieses Problems an. Er telefonierte.
Er telefonierte viel: An Manager, Plattenfirmen, Medien. Irgendwann hatte er einige Namen beisammen und versuchte sich direkt bei entsprechenden, Englisch (!) rappenden Artists. Er rief oft an, einige sprachen von Stalking. Da Ralph Siegel so etwas wie ein rotes Tuch für unsere Art Musik ist, wurde er durchgereicht, bis er schliesslich bei New Jack landete. Sie waren nach x Versuchen die ersten, die das Projekt interessant fanden.
Dieses Verfahren sorgte szeneintern für Belustigung: Die ganze Authenzität, die Siegel sich wünschte, ging so natürlich parallel zur Aktion flöten. Du kannst nicht jedem erzählen, du hättest DEN Song, wen du schliesslich alle gefragt hast und keiner will. Eigentor. Tipp: Geh nächstes Mal mit so einem Projekt zu den Jungs von der Hitmill, die sind nett, super und können sowas ohne grosses Pipapo.


3. Mieseste Verliererin der Welt
Letztes Jahr wars die Jury, dieses Jahr ist es gemäss facebook der "Tonk Tonk" Anlass selbst: Die Assia findet mehr Schuldige als Texas in Mexiko. Dieses Mal siehst sie den Feind in Anthony Bighead, der - jetzt wirds lustig - einen Dance Song mit Rap gemacht hat, sich als Affe verkleidet und somit unverblühmt dasselbe wie Assia/Siegel macht. Er weiss es allerdings selber und versucht auch gar nicht erst auf Analytiker und Weltenverbesserer in Sachen Musik zu machen - und er riecht nicht nach Geld. Ihn jetzt direkt anzugeigen ist mitunter das allerletzte was sich diese Rentnerin erlauben darf, denn er hat offenbar begriffen, was der andern nicht in den Kopf will: Dein Name ist nichts Wert und dein Song kann so Quatsch sein, wie er will, solange die Idee stimmt und du sie vermitteln kannst, bist du IMMER auf der sicheren Seite. Mach dich nicht mehr zum Affen Lys.

4. Mein Tipp für nächstes Jahr
Natürlich wirst du nächstes Jahr nicht mehr mitmachen, weil du "diesen Wettbewerb nicht mehr ernst nehmen kannst" (ich vorzitiere und gratuliere - du bist 10 Jahre zu spät in Einsicht). Dennoch wirst du einen Song von Siegel promoten, irgendwie und ich vermute sehr stark, dass wenn du deine Abwesenheit genug früh ankündest, dass du in der Jury neben Stämpf landest, WEIL... the show must go on. Und da gibt es dann ein paar Batzeli und wieder etwas Applaus und ich rate dir nimm das dann als beste Erinnerung wieder mit, Babuschka, es kommt nie wieder.

Dienstag, 6. November 2012

Anja Conzett, ich bin DER BLOG

Er existiert nach wie vor, der dienstägliche Kolumnenspass in der Südostschweiz Zeitung. Nachdem meine Wenigkeit ihn letztes Jahr abgab, übernahm ihn Kollege Claudio Candinas und nun - ein definitiver Richtungswechsel - übernimmt ihn Anja Conzett.

Das wäre mir so eigentlich gar nicht allzugross aufgefallen. Wenn nicht und hätte nicht - gottlose Befangenheit ahoi - meine Jobwahl mich zufällig auch wieder gleichzeitig in das Medienspielplätzchen that Lebrument built heimgeführt.

So habe ich die Dame getroffen und sie hat sich mir vorgestellt, einen Tag später wusste ich sogar, dass sie (meinen, sie sagte "deinen" *schmacht*) den Blog weiterführen würde, nach Claudio.

Ich tendiere ja grundsätzlich zu jeder Art von widerborstend Cholerik wenns um mein Erbe oder nur schon um Einzug in meine Interessensbereiche geht. Alarmstimmung!!! Aber, huch, so kenne ich mich gar nicht, ich verspühre Tendenzen, das super zu finden. So kenne ich mich nicht und manch einer hält mich jetzt für einen Borderline-Emo. Kann sein.

Die Dame hat mich verfluchtes Gefluche gelobt, in der Zeitung Heute, Das ist wie ein Blowjob aus Buchstaben. Da geht bei mir nix mehr. Sie lobt mein FLUCHEN. Das ist so, als ob man Cthulu zum Gesichtswuchs applaudiert oder den Irak angreift: es entwaffnet.

Wenn mein Name 2 Mal in 3000 Zeichenb fällt, verspühre ich virtuelle Emotionen und Lendenzuckungen. Deshalb wollte ich mich umgehend bedanken. Also schrieb ich den widerlichsten Süssstoff als Entwurf für Anja Conzett - ich glaube die Wörter "Danke", "Reibungsreflex" und "Regenbogenscheisse" kamen drin vor. Wollte ich ihr schicken. Aber, nunja, die Anja Conzett, mein lieber Scholli, die ist einfacher zu finden als Äthiopische Mikadostäbchen auf einem Stacheltier im Heuhaufen. Kein Facebook, keine Mailadresse, aber lustzigerweise ein Interview mit ihr, wo sie erwähnt, dass sie kein Facebook oder sowas hat. Kackenpupen.

So bleibt mir und meinem Reibungsreflex nichts anderes übrig , als die Anmache auf eine Meta-Ebene zu hieven und hier einen strunzplumpen Blog zu verfassen, der zwar seinen Zweck erfüllt, jedoch nur auf Umwegen über EURE Gehirne. Irgendwann wird dann jemand der erste sein mit einem persönlichen Kontakt zu ihr und diese versteckte und verschreckte Botschaft überbringen.

Sagt ihr ich mag ihre Schuhe, das tönt nicht so aufdringlich.

Grüsse, der Apokalypsenzuckerglasurist

Samstag, 3. November 2012

Der Bischof verklagt den Bachelor

Vitus Huonder ist ein Mann der Tat. Da sollen bitte keine Föten mehr entfernt werden aus den Vaginen, nachträglich. Seine Chefs sind doof - es braucht Radau. Er hat mit Gott gequatscht (nicht Chuck Norris, dem andern) und der hat ihm bestätigt: Hey unsere Crew lacked an Härte, lass uns den Trill trappen!
MC Vit-US sieght (heil!) sich deshalb berufen, der nach-vorehelichen-Agnostik-Befruchtung den Garaus zu machen. Wenn schon was drin sein könnte, lassen wir es drin. Ob es sich mit Fäusten und Ani ähnlich verhält konnte nicht eruiert werden. Der Agnostiker in mir würde es unbestimmt anzweifeln, um es dann offen zu lassen. Das A-Loch.
Just zum selben Zeitpunkt schickt uns der Belzebub den Penetrator schlechthin auf den Plan: Der Bachelor. Der geilste, testosteronste, nochmal geilste, 3tagebartigste, junggeselligste Junggeselle aller Junggesellen, der Selasie der Pimmelträger: Bätscheler!
Etwa 20 schamlose, offenes Haar, Hirn und Vaginen tragende, geile, wirklich brunftgeile Bitches buhlen um seinen Schwa... seine Gunst! Theoretisch also könnte der Bätscheler, so er denn das täte was jeder halbwegs normal denkende (oh, ich sehe das Problem schon) Mann (ah noch ein Problem) täte: Slamin' dem Hoes and crackin those Nuts! Booyakasha, fuck you Teabag, here's Creampie Johnny!
Also, rein Hypothesen mässig, könnte der Bätscheler - sofern er denn Christ ist - den fickenden Roundhouse Kick vollführen! Er könnte jeder der Schlampinchen von seiner Sterilization für Buddha erzählen (wird ja eh nachgeboren, was soll er also mit irdischen Goofen) - somit Schuld abschieben und denen räudige kleine Bätschelers in die Vaginen bömsen.
MC Wiituus wäre erledigt, die Vaginen happy und Bätscheler wäre der Chuck Norris mit Spritzspritze!

Montag, 29. Oktober 2012

Montag, 15. Oktober 2012

Future Talents / Mein Bruder

Mein Bruder hat eine Geschichte, und wenige kennen sie:

Kostenbeschwerden

Beschweeerde! HIER! HIER, lasst MICH reen, ICHICHich... ja, danke nuschel fürs Mik... *räusper*




Also.

Ich verstehe Leute, die sich masslos darüber aufregen, dass Geld ausgegeben (manchmal investiert) wird, für VÖLLIG sinnlose Dinge. Wie sie sich ENERVIEREN, wenn irgendwo jemand Schotter verpulvert als wärs 1985 in Miami. Wie sie sofort mit dem Gretel-Finger nach Afrika zeigen, nach Tsunami, nach Hungersnot, nach Kinderheim in Nepal.

Ich verstehe sie. Es ist megamässig ungeil, wenn irgendwo Ungerechtigkeit herrscht, während anderswo Massengeldvernichtungskonzepte umgesetzt werden und irgendwelche Hedonistenschweine auch noch laut klatschen

Was ich aber JEDES MAL... entschuldigen sie... ich muss mich kurz in die Hand beissen... argh... jedes Mal des Todes aufregt, sind eben genau diese Menschen.

Sie erwarten, dass reiche Leute, Grosskonzerne, Abenteurer, private Instanzen ihre Mittel DIREKT für Wohltätigkeit umsetzen. Diese Idee ist kommt sicher gut an am Hippie Treff, ist aber kurzsichtig. Das ist aber noch immer nicht, das was mich auf die PALME BRINGT W... oh Danke für den Plastiksack... ja, hyper-venti-... genau ... ein... aus ... ein aus ein.... aus. Danke sehr!

Diese, diese LEUTE, die MENSCHEN, sitzen breitarschig vor ihren Computern und fordern das, obwohl sie selbst, nie im Leben auf die schwachsinnige Idee kämen, ihr ganzes Hab und Gut zu verschleudern, nur damit ein kolumbianischer Mineur Trinkwasser hat. Wir reden nicht von Spenden. Ach come on, jeder korpulente Fernsehsüchtler ist irgendwo Patenonkel mit Kriegsanleihen. NEIN; ICH ... ja, okay, leiser... ich rede von

TOTALEM ALTRUISMUS!!!!

Zieht eure Scheiss Marken-Kleider aus, gebt alle Geräte in die Brocki, geht arbeiten und lasst den Lohn direkt an Terre des Hommes überweisen, schminkt euch mit Kuhfladen, pflegt Tiere, behinderte Menschen und Rentner, hört rauchen, saufen, fressen... den ganzen Tag bei Freizeit, wascht euch am Bach, fickt ohne Gummi und Pille und fresst was im Wald wächst!!!!!!!!!!!!!!!!!!

DANN, ja DANN, könnt ihr kommen und mit geschwollener Brust einfordern, dass andere Leute und Institutionen verzichten und abgeben sollen, was sie haben. Dann habt ihr ein ARGUMENT IHR ARSCH:: ah darf ich nicht? Okay.

DANN habt ihr ein Argument.

Ihr, mit der Weitsicht einer Eintagsfliege. Gutmenschen. Pf. Ihr wisst gar nichts.

Montag, 1. Oktober 2012

Der heimliche Nerd

Noch habe ich nicht genz durchschaut, was den Nerd, so wie ich wohl auch einer bin, genau per se definiert. Mann kann schon Wikipedia durchlesen und sich so ein Bild machen. Auch die Piratenpartei gibt Anhaltspunkte. Ich behaupte, einige meiner besten Freunde sind grausam nerdig, die spielen Magic Karten und bauen Tesla Coils, tunen Computer und können aus Daten Kunstwerke machen, spielen online in Clans, verdienen Geld mit ihrer Meinung zu Musik und Games oder sind schlichtweg Programmierer und Hacker. Ja, wir sind sowas wie rustikale Nerds, in meinem Freundeskreis. Der einizge wesentliche Unterschied besteht wohl darin, dass wir uns oft in persona treffen und auch gerne unter Leute gehen, zumindest treffen wir uns wöchentlich. Das scheint mir wacker sozial für das Bild, was ich in meinem Kopf für Nerd gespeichert habe.

Wievie Nerd bin ich? Eine Liste:

Ich besitze mehrere Computer, Konsolen und elektronische Instrumente
2 Macs, 7 Konsolen, etwa ein halbes Dutzend Synths und Effektgeräte, dazu etwa 10 legal erworbene Softwarepakete für Musik sowie gut 60 Games aus allen Generationen. Ich spiele nicht online, das Studio liegt z.Zt. gerade brach wegen Umbau und die Konsolen sind noch in Kisten, aber alles hier!

Ich trage T-Shirts mit einschlägigen Motiven
Supermario, Turtles, Pacman, Big Bang Theory... you name it! Ich bin selbst 32-jährig noch immer in Funprint Shirts unterwegs, fühle mich dadurch gut visuell eingeordnet und bin auf einige dieser Shirts (vor allem das Supermario 3 NES Cartridge-Cover Shirt!) regelrecht stolz.

Ich besitze Grundwissen zu verdächtigen Themen
Cthulus Revenge, Herr der Ringe, Magic the Gathering Karten, Nintendo vs. Sega, Machinima, GigaTV, CCC, Anime, DC, Marvel... alleine mit diesen Themen kann man jede Frau in einer Gesprächsrunde schneller loswerden als du #shitstorm twittern kannst!

Ich habe Videospiel-Contests gewonnen
Zwar völlige Nischendinger, aber ich habe einst am Freestyle.ch einen gewissen Herrn Finch im Finale auf Project Gotham Racing geschlagen, was mir eine lebenslange Versorgung mit Software und eine limitierte Halo XBOX Konsole eingebracht hat. Dazu war ich 2 Mal auf dem Podest bei den lokalen Pacman Meisterschaften. Amtierend Dritter.

Ich kommuniziere primär digital
Auch wenn ich persönlichen Kontakt für zwingenden Bestandteil von menschlichen Beziehungen halte und bei einschlägigen Plattformen auch nach diesem Kriterium "Freunde" selektiere oder behalte, so bin ich doch auch in erster Linie per Mail zu erreichen. Für mich ist es der beste Weg für klaren Informationsaustausch: einteilbarer Aufwand, 24 Stunden erreichbar, notfalls blockierbar, aussetzbar oder auch automatisch beantwortbar in den Ferien oder auf Reisen. Skype ist mir schon zu viel der Verpflichtung, das Handy sogar eine absolute Privatsache. Aber das Mail bleibt meine Lieblingserfindung der letzten Jahre.

Ich bin belesen und trage Brille
Meine Bibliothek ist gross und böse, auch meine nerdigen Freunde staunen da manchmal ganz schön tränig aus der Wäsche, wieviel literarisch-psychologischen Kontext ich in meiner Birne und im Regal gespeichert habe. Obendrein trage ich dann auch noch ab und zu Brille, wenn ich gescheit daherrede, das macht mich dann trotz bescheidener Schulbildung zum Experten und Fachidioten in einigen Bereichen, der diesen Begriff visuell bestens verkörpert. Wer mich Mal mit Hemd und Brille über soziale Belange labern gesehen hat, würde meinen ich sei ein halbwegs aufgestylter Jungpolitiker mit Geltungsdrang und narzisstischer Grundstörung. Was ich vermutlich auch bin, irgendwie, je nach Saison.

Mein Humor ist nerdy, i act nerdy
Ja, ich lache oft und wegen kindischem Quatsch. Ich lache über Lolcatz, dumme Internet Flash-Clips, Scherz-Apps, Game Overs, Nerdanfälle, Youtube-Phänomene, andere Menschen (Schadenfreude), schreibe zu jedem Kabis lol, like Unfälle, Game-Diktatur... und über Nerds. Wohlwissend, dass ich sehr wohl auch einer bin. Schonmal mit Spongebob Shirt am Slayer Konzert gewesen? Ich schon, und ob ihrs glaubt oder nicht: Da habe ich sogar einen Typen kennengelernt, der das auch gemacht hat, am selben Konzert. Das verbindet Nerds!

Wir, die Touristen

Ich war in Amerika. Alle finden Amerika Scheisse. Amerika müsste, anbetrachts dessen was wir tagtäglich über Amerika sagen, so ziemlich die am wenigst freizeitbevölkerte Ecke der Welt sein. Keine biblische Plage (ich kenne die) wäre ebenbürtig ausspielbar, wäre Amerika ein Spontanzauber bei Magic. Kein Land der Welt schafft es dermassen zu polarisieren, keines kann so hin und her rutschen auf dem Politstuhl und dabei so selbstsicher aussehen, obwohl es Kackspuren in der Unterhose breitschleift. Seien wir ehrlich, wir würden sogar noch über Amerika ablästern, wenn Mutter Theresa Präsident wäre. Wir geben denen ja einfach an allem schuld, ausser an Milben. Zumindest den Milben, die nicht auf Facebook setzen an der Börse. Ach egal.

Als ich in Amerika war, fiel mir auf, dass die Amerikaner selbst wirklich nette Leute sind. Wir finden zwar das Land kackenpupen, aber die Leute sind wirklich WIRKLICH nett. Es mag sicher Schichten, Regionen und Gruppen geben, wo ein kleines Gespräch über Bio-Gemüse oder nachhaltige Jugendkulturförderung nicht so unbedingt gut ankommen. Aber grundsätzlich, wenn man da irgendwo ist und mit Menschen redet, die mit Menschen zu tun haben, ist es nett. Hätte ich - ungebildeter Bergbauer - nicht so erwartet.

Ich war in den Skiferien in der Nähe.

Das Hotel war teuer, die Getränke überrissen und nicht gut, das Essen zu fettig, die Kinder zu laut, die Disco zu schäbig, der Concierge vorlaut, das Taxi ein Dieb, das Pferd hatte Durchfall, die Ladenbedienung war geistesabwesend, das Wetter hiess Georg, die Einheimischen grüssten nicht zurück, die Währung hasste Griechen, der Wein aus Italien hatte nicht anerkannten Zapfen, die Jazzband hatte einen Keyboarder, die Happy Hour bediente ein Depressiver, die Verbindung rauschte, der Zug war zu pünktlich.

An der Hotelbar lernte ich Andrew aus Texas kennen. Der einzige verficktnochmal freundliche Mensch im ganzen verfickten Ort war ein amerikanischer Tourist. Fickscheisse. Und wir beschweren uns.


Donnerstag, 6. September 2012

Was tun mit den übrigen Exemplaren

Ich habs gedreht, gewendet, rauf und runter gerechnet.

Nach dem Ablauf der Wemakeit Frist und dem Versand aller Exemplare an Sponsoren, Funder und Mitwirkende bleiben minimum 20 Alben (Nummer 180 bis 200) übrig.

Jetzt stellt sich die Frage, was man mit denen anstellen soll.

In den Handel gelangen sie nicht. Das steht fest.

Eine Option ist Charity.

Eine Option wäre sie verstecken. Also so richtig verstecken.

Eine Option wäre vernichten.

Eine Option wäre, sie gar nicht herzustellen.

Eine Option wäre, sie wahllos an irgendwelche Menschen quer über den Globus verteilt schicken.

Eine Option wäre verbrennen, daraus einen Zigel zu pressen und diesen Zigel für 1000 Stutz verkaufen. Dunkli Energie Mal anders.


Mittwoch, 22. August 2012

Trends setzen

Was haben doch alle komisch gekuckt, als ich verlauten liess meine nächste CD sei nur für 200 Leute gedacht und werde obendrein von diesen 200 Leuten finanziert. Humbug, Spendensammler, Ausnutzer bis zu Fahrlässigkeit - ich durfte mir von Plattenfirmen bis zum Hobbyrappern recht viel anhören.

Der Verzicht mag aber auch komisch erscheinen: Normalerweise gehen Alben mit dem Gimma Stempel straight Top10 oder Top20. Nur: Das bedeutet noch lange nicht, dass sie a) erfolgreich oder b) lukrativ für mich sind. Im Gegenteil.

Als ich begann Musik zu machen, war es ein Erlebnis, mit jedem neuen Song frisch aus dem Studio auf CD von Tür zu Tür bei Kollegen vorbeizugehen und diese zu präsentieren. Die 10 Songs, die am meisten gefielen wurden dann zur CD, die ich diesen Kollegen geschenkt habe, später 500 Mal pressen liess und einem Vertrieb übergab. Und wenn es irgendwann keine mehr hatte, hatte es eben keine mehr (siehe "Mis leba isch so Scheisse", siehe "Skandal" usw.).

Dieses System funktioniert wunderprächtig und bindet die Kollegen quasi als Fackelträger mit ein. Heutzutage virtuell: jeder Möngi-Rapper hat sicher 10 total undifferenziert supportende Kollegen die jede Woche irgendwo dem sein Youtube Video posten und so für Klicks sorgen. Wie gesagt: da gibt es nichts dagegegn zu sagen. Ich brauche es hier aber als Vergleich.

Ist man aber bei einer Plattenfirma gezeichnet oder - fast noch schlimmer - erfolgreich, beginnt das System zu bröckeln, denn der Supporter wird duch die Plattenfirma ersetzt, welche zwar effektiv allerdings leider auch am Kernpublikum vorbei wirtschaftet. Das ist nicht tragisch aber normal. Auch hier kann man keinem etwas vorwerfen, denn so läuft der Hase: die Masse an Käufern kann man nicht persönlich kennen, höchstens ihre Lieblingsmedien zielgerichtet beackern.

Mit Crowdfunding passiert jetzt jedoch exakt diese Vermischung: Der Künstler richtet sich ohne Plattenfirma direkt an seine Endkonsumenten, fordert aber im Gegenzug Unterstützung. Es ist die totale  Rückbesinnung: ich fokussiere mich auf den Markt, der mich will und ignoriere (in meinem Fall) den Handel komplett und dessen Verwertungssysteme sowieso.

Wisst ihr wie unglaublich geil es ist mitten im Projekt innehalten zu können und zu wissen, dass NIEMAND Verluste erleidet, KEINER entlassen wird deswegen, ALLE wirklichen Fans bedient werden, JEDER die Chance hat mitzumachen und ALLE ANDEREN einfach ignoriert werden können? Es wird keine Presse geben mit Rezensionen, ausser die Käufer selbst teilen ihre Freude am Produkt mit, es wird nicht an einem Chart-Platz gemessen, wie es läuft.

200 CD's werden es sein. Und beim nächsten Mal gehe ich vermutlich sogar auf 100 runter, wenn ichs nochmal aufgleise :)


Dienstag, 14. August 2012

Es ausklingen lassen... mit Style! 17. August.

Ach was freut man sich wenn andere Rapper einem um den Hals fallen - gerade in Zeiten wo man sich lieber musikalisch in die Schlinge werfen möchte.
Es ist grossartig anzusehen, dass andere Mitstreiter meiner Generation auch wieder so etwas wie "back" sind und sich noch einmal hochpushen.
Irritierter nehme ich diejenigen zur Kenntnis die mir plötzlich von Dancemusik vorschwärmen und dabei ganz offensichtlich vergessen, wie sie mich angeschaut haben, als ich 2007 noch immer an der Streetparade aufgelegt habe, trotz Rap auf Goldkurs. Aber jedem das seine.

Wichtig ist: Wir langgedienten suchen unseren angepassten Platz nach einer weiten Reise und wir müssen jetzt auch nicht mehr jeden Dreckstrend mitmachen. Nebenbei: wir sind ohnehin zu langsam diese Trends noch zu sehen. Und wenn mir ein Dreissiger im Viralvideo ernsthaft den Lil Wayne South   Anglizismus um die Ohren haut im krampfhaften Versuch, nicht wie die germanisierten Kiddies auf den "din 16er"s daherzukommen, dann muss ich auch eher schütteln als propsen.

Aber eben, es geht auch bei mir laaaaangsam abwärts, wird langsamer, wird aber auch spannender und exklusiver.

Am 17. August beginnt die Offensive zu meinem "neuen" "alten" Album "Lost Songs" - das im übrigen nie im Leben "Lost Songs" heissen wird. Ich bin doch nicht möngolinisch. Aber es wird limitiert... EXTREM limitiert. Und geil. Und sowieso! Ha! Ich lasse es ausklingen mit Style, bevor ich für eine weitere Zeit im Schosse anderer gemeinschaftsprojekte verschwinde :)

Grüsse an alle, wemakeit.ch, 17. August. Und ja, WE make it. YOU make it!

Samstag, 4. August 2012

Bin ich zu hart?

Dutroux's Ex kommt frei

Marc Dutroux war mein Prototyp Hassmensch. Ich bin beim Thema Kinderschänder und Mörder auch ziemlich persönlich vorbelastet. Aber da ich kein polizeilicher Ermittler bin und meine Geschichte damals selber in die Hand genommen habe, will ich da nicht weiter erklären.
Was mich aber immer wieder erstaunt, ist die Justiz und die Psychologie mit ihrem Irrglauben an Resozialisierung von Sexualstraftätern und deren Komplizen. Nicht nur, dass diese Leute in meinen Augen keinerlei Anspruch auf diese Chance haben, nein, sondern auch weil es für die Opfer und deren Umfeld eine unglaubliche Provokation darstellt, die nicht selten dann dazu führt, dass Selbstjustiz geübt wird und Leute den Glauben an das Recht verlieren. Dafür bin ich ein Beispiel. Und ich bin überzeugt, dass da draussen Hundertschaften von tickenden Zeitbomben herumstrolchen: Leute, denen durch diese Straftäter bereits ein Teil ihrer Seele gestohlen wurde und die nach einem Gewaltausbruch in Kauf nehmen müssen, dass sie absurderweise auch noch selbst straffällig geworden sind. Doppelt von der Welt verarscht.

Samstag, 21. Juli 2012

Panik an allen Fronten

Freundeskreis: Panik
Politik: Panik
Fussball: Panik
Konto: Panik

Meine Welt besteht aus einer verworrenen Situationsdynamik, die meistens zwischen persönlichem Engagement, sozialer Verantwortung, Output in jeglicher Form und einer unfassbaren Diskrepanz zwischen Einsatz und Lohn besteht. Ich kann mich nicht einfach hingeben, 8 Stunden am Tag einer Tätigkeit nachgehen, meine Gedanken sammeln, meine Gefühle zur Seite rutschen und nur das tun, wofür ich bezahlt werde oder überhaupt Dinge tun, für die ich bezahlt werde.
Ich funktioniere nicht nach dem Aufwand- und Ertragsprinzip. Es gibt Leute in meinem Umfeld, die erfasst die schiere Angst, wenn sie mit mir zusammenkommen und ich ihnen erzähle, was ich grade so mache. Spätestens wenn ich dann festhalte, was ich dafür bekomme, ist bei den meisten das Ende des Horizonts erreicht. Kann ich verstehen.

Oft sitze ich am Schreibtisch, jage irgendwelchen halbgaren Ideen nach (die ich inzwischen in einer beängstigen Kadenz umsetze) und frage mich permanent: Wann kommt jemand mit DEM Job für mich um die Ecke? ich meine nicht Jobs, bei denen ich für eine Woche lächelnd auf Narkotika ein Lied für eine Reisekampagne aufnehme und abfilme. Mir steht die Hoffnung nach DEM Job, der jeden Tag unter der Woche einnimmt, mich ernährt, mir Spass macht und bei welchem ich meine Fähigkeiten und Talente umsetzen kann. Es muss ihn doch geben... Ansätze:

Politiker
Es wäre toll, würde das als Job bei mir funktionieren. Das traurige Problem ist nur, dass ich zwar eine ziemlich fokussierte und klar abgesteckte Meinung habe, diese sich allerdings zum einen auf lokale Belange beschränkt und zum anderen so mehrheitsfähig ist wie Nihilismus. Zudem kann ich noch so durchdachte, objektive Argumente formulieren, schlussendlich schauen mich die Parteikinder von Links bis Rechts an, als wäre ich ein Alien auf historischem Sozialcrack. Ich bin eben, so gerne ich das auch immer wieder vergesse, Gimma. Und zu diesem hat jeder und seine Mutter irgendeine absurde Meinung und eine Story auf Lager.

Marketing Berater
Seien wir ehrlich. Würde ich wollen, ich könnte jede noch so langweilige Zahnpasta binnen eines Monats zu einem Produkt machen, dass die halbe Schweiz kennt. Glaubt mir, ich bin nicht etwa nicht in den Medien und Social Media vertreten, weil mir die Ideen zum Entry fehlen, sondern weil ich eben doch irgendwann genug davon hatte, immer unter Beschuss zu sein, wenn eine öffentliche Person zur Polemik gebraucht wurde. Thomi Fuchs kanns euch erklären bei Bedarf. Betrifft auch die Musik. Und davon abgesehen, habe ich in diesem Bereich schon mehr Preise bekommen, als der geneigte Werbetexter da draussen in seine Twittermeldung nach dem Hashtag quetschen kann. Mir fehlt nur leider der Partner, der mich zu meinen Konditionen in seine Werbefirma lässt.

Popstar
Ach du scheisse, war ich schon. War nicht so geil, imfall. Next.

Moderator
Ob Radio oder TV: ich würde es lieben. Es gibt nur einen Haken: Ich gehe nicht nach Berlin, frei nach Kraftklub. Zu Schwiizerdüütsch: I gohn nid uf Züri. Dort liegen sie immer wieder, diese Jobs, von dort kommen Angebote, die immer wieder dazu führen, dass ich zumindest für einen kurzen Moment (ein paar Tage) drüber nachdenke, mein schönes Dorf zu verlassen. In ein Mikro zu reden und eine Kamera zu starren, während ich ein Tierheim oder eine Chemiekatastrophe besuche, das wäre mein Ding. Ohne Auto ist das allerdings schonmal nicht so einfach und hier in der Heimat bin ich auch in diesem Bereich vorbelastet. Plus wer will schon das Wetter von Gimma angesagt bekommen... es schifft ja sowieso!

Gastro und Event
Nun, da befinde ich mich ja auf bestem Weg. Als stiller Teilhaber bin ich auf Kurs, das Team stimmt inzwischen. Ich habe das grosse Glück, an einige geistesverwandte Leute aus diesem Bereich geraten zu sein, die genauso euphorisch funktionieren wie ich. Etwas wehmütig denke ich natürlich auch daran, dass ich vor dem neuerlichen Versuch bereits 2 Mal sehr sehr weit in diesen Bereich vorgedrungen bin, dann jedoch auf die harte Tour lernen musste, dass a) Events eine Herzensangelegenheit oder eine Milchkuh sein müssen und man zweiteres nie für andere sein sollte und b) dass es Institutionen und Behörden gibt, denen es mit Verlaub furzegal ist, ob du mit deinen Anlässen Kultur, Musik, Jugend oder den Kaktuszüchterverein Taminatal fördern möchtest.


Oder eben dann so auf die Alp, Eremit, randständiger Höhlenbewohner, Viehzüchter im entlegendsten Winkel der Welt, Reisender, Weltreisender oder ewig reisender Mensch. Hauptsache, es passt eine gewisse Zeit und bietet den Raum, sich zu entwickeln und selber zu fordern. Und eben genau daran scheitern die meisten Aufgaben eben, wenn man nicht so funktioniert, wie es die Welt gerne vorschreibt.

Freitag, 6. Juli 2012

Warum ich einige meiner Lieblingsbands hasse und nicht denselben Fehler machen sollte

Lieblingsbands. Sie tauchen irgendwann in deinem Leben auf. Mit einem Lied. Du wirst es für immer innigst feiern. Selbst wenn es sich als der grösste Mist auf Erden entpuppt oder kommerziell durch jede Hipster-Vertretbare Sphäre schiesst. Die Bands wirst du begleiten, sie begleiten dich.

Aber eine Spezies dieser Bands macht es dir besonders schwer: die, die sich auflösen. Müssen oder wollen. Die ewige Leier. Bei mir wars einst Kurt, der sich ins Nirvana pustete. Oder der Wu-Tang Clan, der sich seit dem Debut Album stetig im Rechtsstreit befindet und das lapidar "Business" nennt und den wichtigsten Konspiranten namens RZA immer wieder auf dem falschesten Fuss erwischt. Hass!

Es geht nicht darum, die Bands aufzuzählen. Es geht darum, dass man als Fan einen gewissen Anspruch auf die Acts hegt wohingegen die Band diesen Anspruch wieder komplett abspricht. Ja, alle "lieben ihre Fans", aber nur ihre eigenen, nicht die der ganzen Band. Oder nichtmal die eigenen.

Mir persönlich waren und sind Gimma Alben immer relativ egal gewesen. Zumindest bis zur Einsicht, dass ich sogar wenn halbtaub, noch immer Songs aufnehme und ein Namenswechsel einfach nicht in Frage kommt. Da besinnt man sich dann plötzlich auf Dinge wie die Ex-Band.

Seit Jahren liegen mir Menschen in den Ohren mit Wünschen. Glückwünschen und Wünschen. Alle finden sie das Bucher und Schmid Album ist etwas vom besten der Welt. (Finden wir übrigens auch, drum beissen wir uns so leidenschaftlich die Zähne am Nachfolger aus.) Aber kaum fliesst Bier und ich gehe mich amüsieren geht es keine Stunde bis mir irgendwer irgendeine trümmlige OBK Hook vorsingt. Und warum?

Nun, offenbar hat es bis Heute keiner ausser uns hinbekommen, so etwas wie Comedy-Rap in der Schweiz zu machen. Und offenbar gibt es Hörer, Leute die diese Lieder im Klassenlager 100 Mal ohne Playback gesungen haben. Leute, die Heute unter der Hand die "Amerika is Back!" CD brennen und verteilen, weil sie nirgends im Laden steht.

Und was habe ich mich geweigert bis vor ein paar Monaten, diesen Leuten, die mich mit glasigen Augen anschauen, leicht torkelnd, und nichts anderes von mir hören wollen als "Scheiss uf di, dini Mä und dina Pä". ... diesen Leuten etwas zu geben. Versteht mich richtig. Es gibt Songs, neue. Es gibt auch einen Stapel Ideen und man hat sich sogar einmal wieder an einen Tisch gesetzt. Wir leben alle noch. Aber es ist hyperironisch: wir sind keine besten Freunde mehr :) Jetzt fragt sich: ist das nötig? Ich würde aus der persönlichen Perspektive sagen: ja. Aus der Vernunft heraus: nein.

Ich lebe noch immer von der Musik. Aber sie lastet mich nicht aus. Ausserdem habe ich Jobs, die mit Musik wenig bis nichts zu tun haben und kann Musik jetzt auch als Hobby betreiben. Das ist wohl nötig für so ein Projekt. Und auf die Bühne würde ich wohl ohnehin nur, wenn in der Gruppe. Und die Gruppe gibt es. Jetzt schauen wir Mal ob wir mit dem guten Beispiel vorangehen und die "dienstälteste Schweizer Rap Combo" noch einmal zum laufen kriegen. Mit ALLEN Mitgliedern. Und das wird Reibung geben. Madre mia. Lago mio. Viva Mexiko!

Mittwoch, 4. Juli 2012

Flöru an Fränzi / Fränzi an Flöru

So. Da ihr 2 mediengefickten Halbautomaten offenbar nicht im Stande seid euch konstruktiv zu trennen, übernehme ich als brillianter Troubleshooter die Analyse und Auflösung eurer Beziehung für euch. Jetzt und hier.

Prolog:
Ihr kennt euch schon ewig und seit Träne hat sowieso jeder Schweinebauer zwischen Spiez und Zürich das Gefühl, ihr seid ein Paar. Da hilfts natürlich, wenn die Ehen gerade auf Eis liegen aus den selben Gründen wie eure Beziehungen jetzt.

Francine:
Du bist zwar ein nettes Mädchen und eine furiose Frau, allerdings neigst du zu überpotenzierten Forderungen und verbringst sogar noch mehr Zeit damit, Dinge medial auszusprechen, als sie zu hinterfragen. Auch wenn nichts passiert. Zudem ist dir Sex - gerade im Wissen um deinen Ruf als geile Torte - absolut egal. Du lockst ihn und schiesst ihn ab, gell?

Florian:
Du liebst Frauen. Leider nicht nur eine. Du lebst gerne, du vögelst gerne rum und wenn das dann irgendwann zu durchschaubar wird, versteckst du dich eben. Kucken, nicht anfassen - gilt bei dir nicht. Und dass du ein paar Ehejahre schadlos überstanden hast sollte dir spätestens jetzt eigenetlich ein Brett ins Gesicht schlagen du Schürzenjäger.

Eure Beziehung:
Man hat sie euch eingeredet, sie war naheliegend, das Album war super produziert und furchtbar glatt. Es spiegelt genau wieder, was ihr gerne wärt. Aber eben nicht seid. Lago mio hätte besser gepasst.

Bilanz:
Ja, ihr mögt euch. Er will mehr ficken, sie will mehr kuscheln, ihr habt viel voneinander gelernt, Handys sind Scheisse, what happens in Vegas stays in Vegas NOT und ihr werdet immer einen Platz in euren Herzen haben sofern Francine nicht komplett durchdreht und auch noch mit Balzarini-Voss ein Buch zur Trennung verfasst. FUCKIN GET OVER IT, OKAY?

So, normalerweise verrechne ich für sowas 300 Stutz, aber bei euch gabs so dermassen wenig zu studieren, da mache ich die Ausnahme.

Ich mag eucht 2. Wirklich, aber verdammte Scheisse was wollt ihr euch da nur beweisen? Haltet doch einfach mal den Rand wenn ein Journie nachfragt. Es geht nämlich. Und macht auch keine Spässchen auf der Bühne die nächsten 4 Wochen und alles kommt gut. PS: meine Nummern habt ihr, ich bin für ein paar Bier gerne ein Ohr, wioe Holyfield.

Mittwoch, 25. April 2012

Sich freuen! (Auch Mal)

Die Welt dreht sich, ab und an sitzen wir fest im Sattel. Meistens dauert es nur bis zum ersten Blick in die Zeitung und man wird missmustig, bestätigt im Argwohn, enttäuscht vom Mensch, der Gesellschaft und denen die da unten machen was sie wollen. Dann kann man sich noch knapp am Zügel halten bis man gegen die launischen Balken des everyday Wipeout knallt.
Dann wieder, mit etwas Abstand, nach ein paar getanen konstruktiven Beiträgen zum Kreislauf der Welt, setzt man sich nochmal hin, überspringt das Desaster im Wolfsgewand und beisst sich an zwei Dingen fest: zum einen an den positiven Meldungen, die einem aufrichtig freuen. Zum andern an den epischen Fails derer, die irrlichtend den Bezug zum Rest der Menschheit verlieren und sich über alles stellen. Schadenfreude tut auch gut. Manchmal.
Heute war so ein Tag, wo ich "Karma!" vor mich hin brüllte. Die guten haben gesiegt: MAM singt für London mit Mark Ronson und Katy B und Greis grüsst aus den Top10! Die Schadenfreude hatte ebenfalls eine Sternstunde, aber da gehe ich nicht zu tief ins Thema, denn meistens rächt sich das bei zu lautem Proklamieren umgehend. Deshalb grinse ich still.
Für mich selbst ist diese Woche auch eine gute: Die Bank mag mich und das Büro füllt sich mit Instrumenten und Geräten. Natürlich knarzen irgendwelche SVA Hiobstiraden in meinem Konton und wie immer schleichen die Selbstzweifel einher mit der neuen Platte. Aber es läuft, weiter, höher, spannender, grösser und vielleicht sogar ein wenig besser als auch schon. Das Leben kann zwar ein Arschloch sein, muss aber nicht. Und selbst dann kann man immernoch zum Spass massieren, was einem Weh tut und sich am süssen Schmerz ein wenig stimulieren. Das nächste Loch folgt bestimmt, aber Heute war ein guter Tag.


Montag, 23. April 2012

Woke up to the Sound

of Steuernachzahlungen in my head.

Piraten finden am Tag des Urheberrechts und des Buches (23. April) sicher einen Grund nicht zu feiern. Ich sowieso, denn für die ach so gern "geteilten" Songs zahlt man trotzdem Steuern, wenn man sie produziert.

Man regt sich auf, dauernd. Vor allem wenn man eigentlich wirklich nicht viel mehr will als RUHE.
Beispiel für Aufreger gefällig? Nun. Wie wärs mit Politikern, die sich links und bio-logisch proklamieren, flatrate Arbeit zelebrieren, Kanonenfutter Wahlkampf betreiben und eigentlich eher Goebbels neben sich auf der Liste brauchen würden der Wahrheit ihrer Wirtschaftsplanung gemäss. Aber hey, wir sind hier in einer Region wo offenbar jeder dermassen Dreck am Stecken hat, dass man besser versucht alles an sich zu reissen, solange keiner merkt, dass man genau ist wie alle anderen, die man lautstark angreift. Wenn GRÜNE Politiker bewusst Müll produzieren für die Wahl-Kampagne und Logos klauen (Urheberrecht) dann schimmert schon durch was läuft... ich würde deshalb ganz leise sein, wenn wieder ein paar Jusos Plakate der Rechten verbrennen, denn sie haben wenigstens Eier dafür gradezustehen. Heuchlerische Drecksäcke überall.

Aber eben, seien wir so ehrlich, den Fehler in der eigenen Hose zu suchen. In meinem Fall: grosser Fehler.

Montag, 16. April 2012

Promowoche!!! Die besten Fragen gleich vorweg!

Diese Woche gehen wir von Toni Tell auf Promo in der Schweiz und sonstwo. Es werden also wieder viele Fragen gestellt, sehr viele. Weil es das letzte Mal auch schon so ein riesiger Spass war, erlaube ich mir auch Heute die vorzeitige Informationsstreuung wie ein Salzspender mit Humor :)

-Wie habt ihr euch kennengelernt?
A) Bitte im Booklet nachlesen warum diese Frage grossen Spass bei uns verursacht!
B) True Story: das war im Föhrenwald in Ems, Schweiz. Openair Party. Gregor Solèr ist Schuld. Und geholfen haben Black Tiger, DJ Def Cut und Spooman, welche uns ordentlich abgefüllt, respektive wegen Betrunkenheit danach gemassregelt haben.Ein wunderbarer Abend und schon verdammt lange her.

-Ihr seid ja Karriere-technisch diametral aufgestellt, wie kann sowas harmonieren?
Gerard will nach oben und ist im Hype-Strom aka eine Rakete beim Schallmauerdurchbruch. Ich hingegen bin eher so eine Nordkoreanische Ego-Petarde, die nicht weit vom Boden kommt, aber damit nach wie vor grosses Echo auslöst. Wir treffen uns also beim Stichwort "Rakete".

-Und menschlich?
Intressante Frage (die ich mir da selber stelle haha). Wir teilen den Humor, die Leidenschaft zur Musik und tutoren uns Gegenseitig durchs Leben. Wir haben ja einen krassen Altersunterschied, aber doch so einen verkappten Wahn, der sich altersunabhängig mitreisst. Ausserdem oder gerade auch deswegen beobachten wir unsere Lebenskurven sowohl persönlich als musikalisch mit grossem Interesse, denn wir haben da eine gute, weit entfernte Sicht auf das, was der andere gerade erlebt oder als Musik veröffentlicht. Neutrale Beobachter mit grossem freundschaftlichen Respekt. Und Freunde, logisch.

-Woher stammt der Name "Toni Tell"
2 Landesikonen vermischt: Toni Polster und Wilhelm Tell. Zuerst wollten wir es irgendwie "Rote Bullen und Schwarze Zahlen" nennen, aber das war zu abstrakt als Statement. Red Bull und Banken sind auch nicht wirklich bezugskräftig von der Musik her. Falls uns der Teufel aufs Fahrrad nimmt bezüglich des Erfolgs, haben wir auch noch den ultimativen Hardcore Namen im petto um für zukünftige Musik ordentlich Wirbel zu verursachen. Hinweis: ebenfalls 2 geschichtsträchtige Figuren aus beiden Ländern, beide ein H vorne und eine davon weiblich und Romanfigur... aber das darf man nicht laut sagen, sonst kommen die Proteste ;)

-Was ist inhaltlich auf der Platte los?
Primär haben wir den Anspruch verworfen, tiefe Inhalte als Songthemen zu nehmen. Das Feeling bei den Aufnahmen war immer sehr Schullager-mässig und entsprechend viel Jungs-Quatsch, Battle-Texte, Egomanie und versprenkelte Intelligenz-Andeutungen sind da dabei. Es wird oft in HipHop Floskeln gearbeitet und es hat diesen 90er Wortspiel Touch und auch die etwas tieferen Themen wurden so umgesetzt, das der geneigte Rap-Fan etwas damit anfangen kann und es nicht nach Pausenplatz-Esotherik tönt. Stichwort: zeitlos.

-Wie wurde die Platte aufgenommen und wo?
Wien, Wels und Chur. Mehrere Sessions. Der grössere Teil der Arbeit war die Auswahl der Beats. Vor allem eine Session bei den Produzenten im Rachkuchl in Wien war episch... da haben wir mehr als 100 Beats durchgehört und da die Jungs wirklich geniale Musiker sind, entsprechend auch eine Masse davon mitgenommen. Mit steigendem Alkohol Pegel immer euphorischer... und am nächsten Tag mussten wir dann von 40 Stück runterstreichen auf ein Dutzend. Für die Aufnahmen haben wir uns dann gegenseitig besucht über den Zeitraum von 2 Jahren. Im Studio waren wir dann effektiv nur 4 Tage. Es lief alles erstaunlich organisch ab, in einem Guss, wenn auch in einem sehr langsamen.

-Die Produzenten und Gäste?
Die Gäste auf der Platte sind Milchmaa, J-HonKey, Mistaman und Lou Zarra. Es waren noch 2-3 mehr geplant und auch schon kommuniziert, das hat dann aber aus diversen Gründen doch nicht hingehauen, war aber egal, da die jetztigen Gäste absolute Top Parts haben. Die Produzenten sind Fid Mella, Cleflco, Brenk, Pad Prank, Mainloop von der Schluchtenjodler Seite her und Claud und Pulsaar aus der Schweiz mit jeweils einem Song, respektive Remix. Die beiden haben auch als einzige den "HipHop-Kosmos" etwas aufgebrochen mit ihren Produktionen und das hat gepasst, das wollten wir von ihnen auch. Die Österreicher haben ihrerseits knallharte Rap Bretter geliefert und das wie gesagt dutzendweise und im Akkord, was mich erstaunt und auch massgeblich motiviert hat. Ich bin mir so eine Flut von geilen Rap Beats nicht gewohnt von hier, da ich auch meistens mit einem sehr engen Produzentenstammtisch zusammenarbeite. Die Österreicher sind definitiv alle "to watch" und die Schweizer manifestieren ihren jeweiligen Ruf!

-Wie geht es jetzt nach Veröffentlichung weiter?
Am 20. April erscheint die Platte, dafür veranstalten wir ein kleines Happening in Chur, wo wir mit Freunden die CD kaufen gehen und anschliessend mit dem ganzen Pulk nach Haldenstein pilgern wo wir ein Showcase der neuen Platten live performen. Das wird mein erster Auftritt seit 2 Jahren in der Schweiz und auch soweit der einzige, aber dafür ist es etwas besonderes und wenn auch kurz, so doch knackig. Danach wird es vermutlich auch noch ein solches Showcase in Wien geben und ich werde ein Medley im Juni im Kurdistan live spielen, wo ich wegen der Alternativ-Weltfussball Weltmeisterschaft weile dann. Danach sieht es so aus, dass wir ein zweites Album in Angriff nehmen, zumindest wenn wir nicht total untergehen mit dem aktuellen. Gerard wird abgesehen davon bald seine neue Platte releasen und für die touren. Meinerseits bin ich auch mit einigen Projekten bereits spruchreif, aber wie sagt Gerard so schön auf unserem Album "ihr sagt, ihr dürft noch nicht drüber reden. Ich hass sie so!"... er meint mich, glaube ich!

-Letzte Worte?
Ja, geht und hört euch die CD an und kauft sie wenn ihr sie mögt. Sie ist toll geworden, die beiden Videos von Oli Bär ebenfalls. Wir freuen uns sehr über das ganze Projekt, es hat irrsinnig Spass gemacht so eine geile Sammlung Songs zu produzieren und sogar auf die Promo freuen wir uns wie Kinder, denn wir können endlich Mal wieder ein paar Tage zusammen abhängen und neues planen... good times!!!!



https://www.facebook.com/ToniTellGimmaGerard
Kaufen?
Deutschland: http://www.amazon.de/Toni-Tell-Gimma-Gerard/dp/B007B7FVPO
http://www.exlibris.ch/musik/cd/gimma-gerard/toni-tell/?id=7612027972722
http://itunes.apple.com/ch/preorder/gimma-gerard-sind-toni-tell/id510990557



Samstag, 14. April 2012

20 Jahre Schweizer Rap: mein Senf...

zur Bratwurst!
1993 schrieb ich meinen ersten Reim auf Schweizerdeutsch. In Domat/Ems war das. Die Crew ist ARD/ARF, wir waren Scheisse wie nur brauner Mast unter Gottes Sonne sein kann. Damals kannten wir keinen Rap auf Schweizerdeutsch, de facto glaubte ich sogar kurze Zeit, ich hätte es erfunden. Black Tiger lehrte mich dann die Wahrheit. Und die Zürisläng Freestlye Platte kann ich noch Heute AUSWENDIG. Bligg bekommt zusammen mit der ganzen Bande da drauf auch dickes Hallo in die Hose... ich wäre wohl Heute noch Gabber DJ hätte ich nicht in Jannes Keller diese komische Platte gehört. Und er wäre vielleicht wirklich Bassist geworden. Wer weiss... Noch verwirrter war ich aber, als gewisse Spontan500, Peniszilin, Inspirin und Leeroy PRC rappend zu hören waren im breitesten Bündner Fladen-Slang. Da wars vorbei mit Anwalt werden: ich wollte auch die Adidas geklaut bekommen von denen!
20 Jahre ist Mundart Rap also dieses Jahr geworden. 19 davon habe ich miterlebt und ich würde meinen nicht nur zu einem kleinen Teil mitgestaltet. Mit Kuchikäschtli war ich einst eins als Oat Meal Company, mit Damos, Hyphen (Breitbild) und anderen waren wir schon sehr früh OBK und erfanden Ignoranz für uns. Breitbild lernte ich im Kuhstall kennen, Luut und Tüütlis Demo schob ich Nation Music unter, den Liricas Analas brachte ich erfolglos Deutsch bei (Scherz) und die ganze Jungmannschaft von LIV über SBS bis Propaganda & Marcus Aurelius (!) und Konsorten brachte ich auf Tonträgern unter, schleppte sie zu Battles oder verschaffte ihnen Platz auf Compilations und anderen Bühnen. Each One Teach One.
Toll zu sehen was daraus geworden ist. 20 Jahre ist die Kuh schon alt und ich scheine als einer der wenigen produktiv überlebt zu haben. Auch wenn ich als "Gimma" wohl keine Solo Alben mehr veröffentlichen werde, so ist doch für Musik gesorgt. Nächste Woche erscheint mein ... 13. ??? Mein 13. Album im Handel. Soll Mal bitte einer kommen und mir sagen, ich solle den Jungen Platz machen. My Ass, ich bin ja einer der wenigen, der sie überhaupt gefördert hat...
Sollen sich andere King schimpfen und weiss der Teufel was für Adelstitel tragen, Zahlen lügen eben doch nicht, ihr Blender. I'm Still Here, würde Joaquin Phoenix sagen.

Mittwoch, 28. März 2012

DIE PIRATEN KNEIFEN!!!

die Piraten kneifen.... bislang.... ich will sofort... sie können (noch) nicht weil keine Zeit und so.... lol
wir harren gespannt den dingen :)

Dienstag, 27. März 2012

Toy Story 2: Opfer

Wir haben das Wort Toy studiert. Eine relativ faire Klassifizierung in der Szene. Das Wort "Opfer" ist sein 2 Meter grosser, extrem dummer Cousin. Ein Fleischberg eines Ausdrucks, unfähig zu sozialen Kompetenzentscheidungen, willkürlich, Prolet und Egomane zugleich.

Das Wort Opfer hörte ich zum ersten Mal im Verlaufe der multimedialen Takeoveration der Berliner Rap-Schule. Es war ein klarer Ausdruck. Er fiel selten, er hatte eine klare Definition und Kraft: Opfer ist unterlegen, Opfer ist selbstverschuldet, Opfer ist unterdrückt. Schon hier zeigt sich die harte Unterscheidung zum Toy: Toy wurde eine Möglichkeit zum Aufstieg gegeben - wohingegen Opfer Scheisse frisst, all day long. Das war damals aber nicht der Punkt. Damals war dieses kurze prägnante Wort griffig und sogar witzig. Nach dem sozialistischen Integrationsprinzip von "Toy" kam hier ein Ausdruck, der klarstellte: komm schon, du weisst doch selber, dass du ein kompletter Vollspassti (Notiz an mich: über Spasst nächste Kolumne machen) und Riesenclown bist, der nicht einmal in unser Schema passt, geschweige denn zu werten wäre. Du lebst auf Planet "übrig".

Nach seiner Insiderlaufbahn nahm das Wort allerdings einen eigenen Zug Richtung Duden. So wie der Rap aus Berlin sich verbreitete und die zigilliarden Generika Rap-Pilze nach Lederjacken und Massenmord Prinzip aus dem Boden schossen, in ihren heimlichen ikonoklastischen Selbstabwichsungen zwischen Scarface und Westberlin Maskulin aus dem Heimstudio, im selben Eiltempo gab sich auch "Opfer" als Stigma die Blösse. Jeder Trottel mit gemietetem Audi von damals bis Heute schmeisst mit dem Wort inflationär um sich, als ginge es darum, das Wort Israel in der Bibel zu ersetzen. Wie kommts?

Nun, das Wort Opfer hat sich aus dem HipHop Kosmos gelöst. Sprich: Auch wenn jemand Null und wieder Nichts mit dieser Kultur zu tun hat - wie ja so viele in den Zeiten des Rap-Semitismus - er darf das Wort in einem Hip-Hop Kontext nutzen oder versteht. Im Gegensatz zum Toy weiss beim Opfer auch der Empfänger etwas damit anzufangen, dem HipHop grundsätzlich Scheissen-Egal ist. Denn ein Opfer definiert sich über den Rand der HipHop Kultur hinaus. Ein Opfer kann definitiv ein Opfer sein.

Das Wort Opfer bedeutet Schicksal oder Leid zu erleben durch Unfall oder selbst verschuldet. Ein Opfer kann jeder sein. Und wird jemand als Opfer bezeichnet, so ist seitens des Umfelds eines Aggressors Einheit geboten: Diese Person ist Opfer.

Wenn Paris Hilton Steven Hawking als Opfer beschimpft, hat das eine gewisse gesellschaftliche Richtigkeit. Wenn Steven Hawking Paris Hilton als Opfer beschimpft auch. Vergleichen wir das in einem HipHop Kontext mit dem Wort Toy wird der Unterschied ultimativ klar: Wenn Steven Hawking Paris Hilton als Toy beschimpft, geht das. Wenn Paris Hilton Steven Hawking als Toy ausschimpft, lacht der Saal sie aus.

Wir lernen: In diesem Zeitgeist-Begriff ging das menschliche verloren und das Mass schwang von Logik zu Lautstärke. Das ist der Unterschied und die Evolution.

We go HARD TONITELL

Ruhe und Verzeihe

Streit ist Gegenwart. So wie wir in den RocknRoll gerieten um die Bräute flachzulegen, so trieben uns die Bräute wieder auseinander. So wie die Bräute uns auseinandertrieben, so entwickelten wir uns. So die Bräute gingen, so kam der RocknRoll wieder. Der männliche Mensch ist schon sehr einfach strukturiert. Da hat uns Adams Rippe recht verarscht. Costini vom Grill.

Mein erstes Untergrund Album seit 2006...

TONI TELL MIT GERARD MC

preorder dat ish

Die Dynamik eines sterbenden Löwen / Musikindustrie Parabel

Der Löwe lang einst vollgefressen in der Sawanne, seine Kinderlein rissen das Vieh und seine Schlampen hielten die Geschlechtsteile hin. Er war fett und faul. Der Löwe hiess Musikindustrie.

Er wurde alt. Lange hielt er sich die unabhängigen, initiativen jüngeren Löwen von Leid und Hof fern. Aber, da er eben seine Faulheit und die Schlampen (Konsumenten) sehr genoss, gebar er statig wieder Nachwuchs. Und noch mehr Nachwuchs.

Als er alt war - zwar immernoch stark aber träge - taten sich seine Schlampen und Jünglinge zusammen und verbannten ihn. Sie zwangen ihn aus dem Rudel. Zwar liess man ihn noch knurren und ab und zu Mal drüber, aber wirklich ernst nahm ihn keiner mehr. Selbt an den jährlichen Treffen in Miami, South by Southwest, popkomm, Midem... er war da, aber er war nicht mehr der tatkräftige, willkürliche Spinner von früher. Er imponierte nur noch sich selbst. Er starb.

Dieses Jahr ist er gestorben. Endgültig. I bullshit you not. Wir haben eine Zeit erreicht, wo nicht einmal ein Schweizer Top10 Act noch halbwegs von seinen Verkäufen leben kann, wenn er Familie hat. Gott beschütze die Künstler, welche auch im Ausland präsent sind, Gott schütze auch diejenigen, die (noch oder gerade) exzessiv touren können. Gott schütze auch die subventionierten Jazzer, Volksmusiker und klassischen Musiker.

Von Gott  verlassen allerdings scheinen die Major Labels. Die Löwen sterben. Sie haben keine Kraft mehr. Nicht über die Verkäufe, nicht über 360 Grad Deals, nicht in diesem Land. Ihre letzten Powermoves finden gerade statt: sie versuchen mit Müh und Not, die aktuell erfolgreichsten Newcomer im Rockbereich international zu platzieren. Das würde das Geld ins Lande fahren. Aber sie werden scheitern, denn diese Bands werden selber verstehen, dass sie es auch ohne können. Ich keine 2 so Bands und sie werden fort sein, sobald die weite Welt ruft und es ist ihnen zu gönnen! Der alte Löwe ist tot und macht nichts anderes mehr, als Jobs zu erhalten und Praktikanten zu verarschen. Good Call. We are done. Der Staat muss eingreifen. Jetzt. Oder die Spezies verkommt zum Hobbyspielplatz und Sozialhilfepool. ich muss es wissen.

Lieber Denis Simonet, liebe Piraten Partei

PSPS: Für die Piraten und Nicht-Piraten, die mir auf FB folgen wollen: Gimmasworld auf FB

Leider war es mir nicht möglich, am m4music Präsenz zu zeigen. Es scheint eine depressive Konfrontation der Macher an den Panels gewesen zu sein. Soweit ich der Presse entnehmen konnte.
2 wesentliche Dinge Dinge habe ich dennoch aufgeschnappt, zu denen ich hier einkanalig meinen Senf dazugeben möchte. Ein Mail deinerseits an mich würde ich natürlich publizieren, sofern Klärungsbedarf bestünde.

Zitat: "...es ist vielleicht doch möglich, ein Urheberrecht zu erarbeiten, das die Freiheit der Menschen und Kulturschaffenden in den Vordergrund stellt."

Vorweg: es kann sein, dass ich deine Ambition hier falsch verstehe. Aber wenn ich das wörtlich wahrnehme aus meiner Sicht, implizierts du hier einen Zugang auf die Wünsche der Kulturschaffenden. Dieser Wunsch ist wahnsinnig simpel: wenn du etwas willst, dass ich erschaffen habe, entschädige mich gebührend für dessen Besitz oder Nutzung. Diese Forderung ist simpel und halte dich fest: eigentlich ein Grundrecht gewesen ... bis der Bundesrat befand, dass es dies ausgerechnet in der Schweiz nicht sei. Ich beziehe mich hier auch nur auf den Schweizer Musikmarkt. Ich halte es grundsätzlich nach wie vor für meine Entscheidung (oder die des Labels, Verlags, Vertriebs) welches geistige Eigentum ich den "Menschen" umsonst zur Verfügung stelle. Und ganz ehrlich, schau Mal vorbei auf meinen Channels bei Soundcloud oder sonstwo ... es gibt wohl keinen Ansatz, mir da etwas vorzuwerfen. Aber es gibt eben auch Musik, die ich von Grund auf kreiere, von der ich NICHT will, dass sie gratis bezogen werden kann... oder "geteilt" ... warum?

Nun, Lieder zu machen kostet Geld. Der Rapper "MCFresh" der zu Hause seinen Mist auf die HD kotzt, hat dabei vermutlich nicht viel davon in die Hand genommen. Oder wenn die Hobby Country Band "Los Pompinos" - die zu 2 Drittel aus Piloten besteht - als Hobby 30'000.-- für ein Album ausgibt, dass sie nachher 200 Mal verkauft zum Spass, dann ist denen das sicher auch scheissegal, die freuen sich Gewiss über Downloadzahlen. Nur wir reden hier von einer Spezies Musiker in diesem Land, die gut und gerne 2'000 - minimum 1'000.-- Franken pro Song investiert, bis er das Licht der Konsumenten sieht. Man könnte jetzt lamentieren, das sei ja nicht viel. Nun. Ich habe da noch einen Ansatz.

Remember: ich spreche nur aus der Sicht der Schweiz... item: Wenn die Datei als Kopie gesehen wird, haben wir Präzendenzfälle. Es gibt doch diese Geschichten mit den kopierten Bildern. Jetzt sehen wir das so: das Original meiner Songs ist im Netz auf Itunes, Exlibris usw und physisch im Handel.  Taucht es irgendwo sonst auf, handelt es sich um eine Kopie. Sieht zwar tupfgleich aus, total ähnlich, aber wenn du mich fragst, wer das gemacht hat, dann sage ich dir: der der das ins Netz gestellt hat, und ich wars nicht. Da hat mich doch glatt einer gefälscht, denn er hat sicher nicht in meinem Interesse gehandelt. Er hat mich bestohlen. Und zwar - und jetzt wirds spannend - mit messbarem Wert.

Rechnung gefällig? Wenn ich ein wenig forsche, sehe ich, dass jedes meiner Alben mit 12 - 20 Songs mindestens 10'000 Mal illegal irgendwo kopiert wurde. Das sind ein wirtschaftlicher Verlust von mindestens 8.-- (Albumertrag) x 10'000.-- und das ergibt eine wirtschaftliche Verlustdynamik von 80'000.-- die zurückfällt auf mich und meine Partner. Wenn wir also riesiges Glück haben, decken wir inzwischen unsere Kosten. Fakt ist schlichtweg: Die Kosten für die Produktion des Produkts werden höchstens eingespielt, auch in den Top20 der Hitaparade, von einheimischen selten eingeholt. True Story.

Die Urheberrechte hingegen könnten auch bei einer Kopie vergolten werden. Das ist eigentlich gar nicht soviel Geld. Wenn du also von teilen redest, vergisst bitte mich nicht ;) Also teilen wir, auf Youtube, Torrent etc... Wasserzeichen anybody? Wir reden also nicht von einem Kaufpreis, sondern mehr so von Teilen im Sinne von "da haben wir aber jetzt echt alle was von". So voll fair. Und jetzt der Oberscherz: es ist am einfachsten geteilt, wenn man das Lied kauft. Denn ob ein Radio es spielt, das Fernsehen es zeigt oder jemand es kauft, ich bekomme in etwa gleichviel. Wieviel? Ein paar Rappen. Und die klauen mir 10'000de Leute jährlich entweder einzeln oder gleih im Album Paket, und spassige Seiten wie Youtube geben mir genau Null und so gerne ich Adsense auch ernst nehmen würde, es will mir so in etwa 1 Franken pro Tag geben für eine werbetechnische Vollvergewaltigung. Da lohnt sich der Job, gell?

Also, lieber Denis, liebe Piraten. Bitte masst euch nicht an, im Namen der Kulturschaffenden zu argumentieren. Wir sind hier in der Schweiz die durchs Band gefickten. Ganz unschuldig ist keiner von euch an diesem Umstand. Wir sind bei euch und mit euch wenn es um "Freiheit" und "Menschlichkeit" geht, und hey ich liebe meine Computer. Aber Piraten, Anonymus, alle diese Nerdclubs, die ich einst so geil fand wegen ihrer Haltung, als ich mit meinem Cousin noch mit dem Telefonmodem die Banken unsicher machte, als mein Nachbar Skype knackte und als Quellcodes überall auftauchten, das ist nicht mehr dasselbe. Jetzt seid ihr plötzlich am Ende des Hebels und siehe da: jetzt wo ihr die grossen seid, wollt ihr den kleinen nicht mehr helfen, sondern reitet sie schön Nazi mässig immer tiefer in die Scheisse. Ihr seid jetzt der Grosse. Der ganz Grosse. Ihr würdet den Unterschied machen. Und genau ihr verkackt es Breitband und Full-On. Statt Marxisten seid ihr Reichsregenten, think about it... tragt Verantwortung, ihr seid eine oft nicht ganz mündige Gruppe, die Schaden anrichtet am Mensch.

Wie gesagt, du hast sicher interessante Ansätze und ich würde mich freuen, sie hier publizieren zu dürfen.

Update Abend: Habe mir noch zusätzlich das Positionspapier der Piraten Partei besorgt... und das macht mir schon Sorgen.

Samstag, 24. März 2012

Der raffgierige in mir

Ich will grosse Steaks, dicke Autos, Silikonschlampen und Freikarten für jedes Konzert überall auf der Welt.

Nicht.

ich will Biofleisch, Velos, äh...Sili... gut da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher - aber Freikarten will ich auf jeden Fall keine von nichts. Ausser Everlast vielleicht oder Piazza Grande Richard Ashcroft.
Dennoch oder gerade deswegen habe ich per Heute etwas gemacht, was ich - schwöre - noch nie versucht habe: Online Werbung auf meine Page hauen. Irgendwie scheint es mir sinnvoll. Sinnvoller wäre natürlich, wenn auf allen meinen Pages auch Werbung stünde von Firmen, die ich auch wirklich mag und die bei mir inserieren. Leider ist das nicht realisierbar soweit. Oder ich zu desorganisiert und unfähig zu telefonieren.
Klickt da doch mal drauf damit ich rausfinde ob ich tatsächlich Bornoblogging in Erwägung ziehen muss um Sili... genau Geld ... war das Thema.

Mittwoch, 21. März 2012

Toy Story

Lange bevor HipHop zum Karneval der Ungebildeten wurde und ein Tummelplatz für Massenindividualismus mit Wortspiel Algorhythmen im Spiegel-Modus, war es ein hierarchisches Konstrukt. Nicht im Sinne einer Monarchie - Baambaata möge mir verzeihen - aber doch mit einer Art Kastensystem.

Wer neu in die Szene oder Kultur kam, war Toy. Toy als Gehilfe, Toy als Anfänger, Toy als unwürdiger Nichtskönner, Toy als nicht integriert. Später auch noch Toy als kommerziell. Der Titel Toy war quasi das erste Geschenk der älteren HipHop Generation an die neue. Und obwohl Toy sein natürlich kein Spass war und man auch nie gesagt hätte, man sei ein Toy, so lernte man doch innert kurzer Zeit, wie man damit umzugehen hatte. Toy hiess im Prinzip nichts anderes als "du gehörst (noch) nicht dazu". Wenn man also kein Interesse an der HipHop Kultur hatte, konnte es einem scheissegal sein, kaufte man sich eben Daunenjacken, flog nach NYC und baute sich so eine unkreative Nebensparte auf... Wer aber dazugehören wollte MUSSTE aktiv werden.

Die Bandbreite war gross: vom Rapper, Sprayer bis zum Konzertorganisator, Fotografen, Schriftenzeichner, Aufpasser, Label... es gab immer viel zu tun und vor allem konnte man aktiv werden, ohne dafür auf andere angewiesen zu sein oder viel zu benötigen. Wer sich also über einen Zeitraum von sagen wir einem gefühlten Jahr intensiv mit seiner Nische beschäftigte, sich austauschte, die Geschichte lernte (!), die Namen kannte und sich zumindest an die Brust heften konnte, kreativ ein Ziel zu verfolgen, merkte irgendwann selbst, dass er nicht mehr Toy war. Es war kein Titel, den man ablegen konnte, sondern einer, denn man (meist lautstark) weiterreichte. Rapper dissen plötzlich Toys, Sprayer crossen Toys, Breaker lassen Toys nicht mal an sich ran und DJ's wurden Radiomoderatoren. Scherz. Auf jeden Fall wurde der Begriff lange Zeit weitergereicht.

Im Limbus zwischen Toy sein und King sein war man aber immer etwas unsicher. Denn - wie gesagt - es gab auch Kings. Das waren die Oldschool Legenden oder Rohdiamanten, die plötzlich in irgend einem Bereich entweder breitflächig oder explosionsinnovativ auftauchten. Und für einen King waren alle ausser anderen Kings schlichtweg auch Toys. Also wollte man den Königen gefallen und gab sich Mühe. Entweder im Schatten eines übergeordneten Akteurs oder auf eigene Faust mit genug Ellenbogen-Power. Bis entweder die Zeit einen unangreifbar machte (wer ewig dabei war, ist irgendwann einfach un-toy-bar, quasi) oder man aufhörte in diesem Raster zu denken und sich verabschiedete aus dem Kern der Sache.

Das tolle an diesem leider viel zu früh von uns gegangenen Qualitätsgradmesser war, dass man sich nicht auf Talent berufen konnte. Der einzige Weg zum Bestand führte über Arbeit. Es nützte schlichtweg einen Scheiss, wenn man einen Contest gewonnen hatte oder ein schönes Bild malen konnte. Man musste es immer wieder tun, sich entwickeln und da alle so funktionierten entstanden zeitweise regelrechte Kreativitäts-Tsunamis. Gerne auch Mal internationler Natur. 3D Schriften, Doppelreime, Akrobatik, Feinmechanische getunte Turntables... wer da mitreden wollte, musste sich entwickeln. Wer es in mehreren Sparten konnte, war ein King. Und das lag NIE an der Kleidung lol ;)

Wenn wir Heute, im Social Media Hype und der Homerecording Phase angekommen, jeder sein eigener Filmemacher, permanent exponiert, Kopie einer Momentaufnahme, die Kids betrachten, wird mir einiges bewusst. Die schiere Gewalt der Kommunikation hat uns an den Punkt gebracht, wo jeder Toy ist, der sich über diese Wege definiert. Denn das eine kleine Quantum Erkenntnis bleibt: die Arbeit passiert ausserhalb der digitalen Welt und wer nicht versteht, warum sie dort ruhig entwickelt werden soll, ist Toy. Wer sich über Clicks definiert ist Toy. Wer sich hinstellt im Netz unter einem Pseudonym nach dem keiner fragt ist Toy. Wer nur bis in diese Medien kommt und nicht darüber hinaus (mit Auftritten oder Veröffentlichungen) ist Toy, wer sich in dieser Blase definiert ist Toy, wer diese Logik nicht versteht ist Toy und wer glaubt diesen Ansatz hinterfragen zu müssen ist vermutlich auch Toy. Und wer sich fragt, was Toy überhaupt ist, ist ein Opfer.

Montag, 19. März 2012

STALINGRAD COWB'Z

Diese Nachrichten sind als fuckin genial, wie sie unglaublich sind-die STALINGRAD-COWBOYZ erscheint das ALBUM "BUNGA FITNESS" als 220 gr. Doppel-VINYL 100er. LIMITED EDITION VINYL NUR!!!!! SEPTEMBER DIESES JAHRES! ÜBER MUVE & / / SCHRAEGSTRICH. Vinyl kommt mit einer Download-Code für digitale Version, die Itunes-Version wird saugen Bälle mit wie weniger 10 Lieder oder so etwas. WIR LIEBEN ES