Dienstag, 21. Dezember 2010

Frederic Beigbeder - Ein Französischer Roman

Der Fredi, ich darf ihn so nennen, bin ja bekennender Fan seiner Schreibe, ja der Fredi.
Er fasziniert mich seit Jahren mit seinen Romanen, seinen fiktiven Protagonisten. Die saufen und ficken, pöbeln und nehmen Drogen. Das muss so sein bei meinen Lieblingsautoren. Ich bewahre mir so nämlich die Erinnerungen an meine wilde Zeit aktiv und weiss bei gelegentlichen spass-indizierten Rückfällen noch wies geht mit dem Hedonismus. Das ist toll. Er beschreibt das auch wirklich toll. Jetzt hat er aber den fatalen Fehler gemacht, dem viele Romanautoren unterliegen: er schreibt ernsthaft über sich selbst. Nicht falsch verstehen, er schreibt super. Nur leider steckt hinter all den tollen Romanfiguren und den durchgeknallten Exzessen auf Papier nur selten auch wirklich eine genauso spannende Person. Das Buch ist toll... aber meine Fresse:
Der Fredi erzählt "An diesem frühen Morgen endete meine nicht enden wollende Jugend." Toller Satz oder? Ihr fragt euch jetzt, wie denn, wie o Frederic hat deine nie enden wollende Jugend geendet? Ich habe fast ein wenig Fremdscham, wenn ich das jetzt auflösen muss.
Er wird von der Polizei beim koksen auf offener Strasse erwischt. Aber nicht Rockstarmässig mit Schlegi und Molotov. Nein. Der Vollidiot rennt weg. Peino 1. Und vergisst seine Kreditkarte auf der Motorhaube mit dem Koks. Peino 2. Und wird erst noch gefangen. Peino 3.
Und dieses Ereigniss nennt er das Ende seiner Jugend. Gott im Himmel ich schäme mich. 48 Stunden U-Haft folgen. Traumatisch für den Fredi. Aus diesem Ereigniss entsteht das Buch, was jetzt auf Seite 25 aufgeschlagen vor mir liegt, dass ich meinem Nachbarn gekauft habe, weil er den Fredi auch mag und dann dass... unser geschätzter Autor ist die Sissy des Jahrhunderts. An uhuara Lappi!
Ja, Kinder, da könnt ihr mal sehen was zuviel Drogen dem Hirn antun. Man glaubt tatsächlich, das so eine Geschichte die Jugend beendet. Wenn ich da mit meinem Massstab messe, wäre meine Jugend also schon vor 17 Jahren vorbei gewesen. Dummerweise war sie das allerdings schon früher. Aus anderen Gründen. Und zum Glück habe ich drüber ein Album geschrieben, so kann das Buch noch warten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

sei gescheid...

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.