Ich weiss nicht wie es den anderen Musikern da draussen geht, wenn sie eine Platte fertig haben. Ich für meinen Teil höre mir die Songs seit dem Tag ihrer ersten Idee und des ersten Tons immer wieder. Korrigiere hie und da. Oder auch mal exzessiv wie im Falle von "Mora stömmer wider uf" von dem jetzt am Ende 3 verschiedene Versionen existieren. Ich setze mich mit den Liedern auseinander, wirklich. Wenn die Aufnahmen vorbei sind, alle Demos bei mir liegen, dann legt sich ein Teil dieser naiven Bastellust. Dann überkommt mich die Verantwortung und ich studiere Stunden und Tage die Reihenfolgen, Elemente, Arrangements, ich suche nach Skits. Neuerdings kümmere ich mich auch wieder um die Finanzen und stelle erfreut fest, dass Geld für mich nach wie vor surreal ist. Beim Mix melde ich mich nur noch aus der Distanz, denn ganz ehrlich, mit einem Monogehör wie ich es habe, sollte ich mich besser nicht als Akustiker aufspielen because i'm simply not. Beim Mastering werfe ich meistens auch nur ein minimes Ohr rein.
Und schliesslich hält man das Master vor sich, hört das fertige Album und befindet es. Urteilt noch ein letztes Mal, verschickt einige der fertigen Versionen an die Gäste darauf. Wenn das Label dann happy ist, ist man es irgendwie auch und klammert sich an das letzte, was einem noch bleibt: den Fotografen und den Grafiker. Die beiden Jungs treten jetzt in Aktion. Man einigt sich zuerst auf wenige Anhaltspunkte (dieses Mal: düster, schwarz/weiss, erwachsen...). Es entstehen Skizzen, Bilder, Fotos und man wird plötzlich zur totalen Tussi, denn man will sich ja verkaufen... nicht im Sinne von Tonträgern, sondern man will möglichst selbstreflektiert auftreten. Gutes Beispiel: Iisziit Album von Bucher und Schmid. Schlechtes Beispiel: Hippies.
Und wenn dann endlich die Grafik da ist, das Produkt im Presswerk, dann freut man sich nur noch aufs Video... vor allem wenn man so eines dreht wie ich bald.
Item... ich denke es ist an der Zeit die Credits zu veröffentlichen... oder?
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