Donnerstag, 23. Dezember 2010

2010 Das Reparaturjahr (Rückblick)

Für die meisten bin und bleibe ich Rapper. Nicht Musiker, nicht Ideenlieferant, auch nicht Sänger oder sonstwas. Nein für die Leute bin ich Sprechsänger. Eigentlich ist das rappen aber nur ein schwindend geringer Teil meines Lebens. Dennoch gab es in diesem Bereich viel zu reparieren. Es gibt da nämlich ein Album aus dem 2009, was zwar gut gemeint, super produziert und irgendwie sogar ziemlich gut war, nur leider sehr viel Reparaturpotential übrig liess. Den erlittenen Schaden galt es abzudämpfen, die Marke Gimma zu stärken und den Sissies da draussen musste man kurz zeigen, wo der Hammer auch mit 30 noch hängt. Unmensch war quasi die Raparatur. Furchtbares Wortspiel, i know.
Aber ich bin eigentlich nicht Rapper. Ich bin ein Typ, der in einem Dorf wohnt, der mehr aus Zufall in diese Industrie geschlittert ist und nach wie vor nicht begreift, wie das alles passieren konnte.
Als Privatperson gab es denn auch einiges mehr zur reparieren. Um es in Facebook Optionen auszudrücken: Erst war es "kompliziert", dann war es "kompliziert" und "Single" und jetzt ist es definitiv "Single". Riesenbaustelle. Aber repariert for good.
Gesundheitlich bin ich zwar noch nicht im Garten Eden angelangt, aber einige ziemlich nervige Teilbereiche sind schonmal in Ordnung gebracht: Das Gehör ist bei Bedarf korrigiert (wobei ich zugeben muss, dass ich meistens ganz froh bin, dass ich nicht alles höre), die Fitness ist so gut wie selten zuvor (was ich dem FC Haldenstein verdanke) und was den Gebrauch von illegalen Substanzen betrifft, bin ich zum Langweiler mutiert. Die Psyche wurde dank einigen kurzen und extrem schmerzvollen Powersitzungen mit bärtigem Mann wieder geradegerückt und auch wenn das Selbstvertrauen eher Peter Parker statt Superman ist, immerhin schaue ich einigen Leuten ab und zu in die Augen (wer mich kennt, weiss was das heisst).
Beruflich - beruflich heisst nicht Musik - geht es hart aufwärts. Die Jobs werden spannender, sind besser aufgegleist, es kommen ständig neue Aufträge und Projekte. Das erstaunt mich manchmal selber, aber was ich mache, mache ich offenbar so schlecht nicht. Inzwischen fliesst meine Arbeitskraft in soviele Wege, von Events bis Werbung, von Schreibarbeiten bis Beratung, dass ich an manchen Tage rätsle, wie ich überhaupt dazu komme, so ellenlange Blogs zu schrieben ;)
Quasi in Dauerreparatur befinden sich meine Finanzen. 2009 war ein grosses Jahr, 2010 nach ersten Hochrechnungen noch grösser. Dennoch schaffe ich es als selbständig Erwerbender und Sklave der musikindustriellen Abrechnungszyklen immer wieder meine Krankenkasse zu vergessen, meine SVA zu ignorieren oder meine Miete einen Monat zu spät einzuzahlen. So bin ich hald. So seriös ich auch arbeite, so absolut unwichtig ist mir Geld. Und in lockeren Zeiten übertrage ich dieses Desintresse an materiellen Dingen auf die Instanzen, denen ich etwas schulde. "Ach was, zahle ich hald nächsten Monat, die Krankenkasse braucht die Kohle ja nicht Heute." Peng, Betreibung! Lol, that's life.

Ihr seht also, 2010 war das Jahr der Reparaturen. 2011 wird dann das Jahr des Fortschritts. Glaube ich. 2009 waren die Experimente. Es hat also alles seinen Sinn und seinen Platz.

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