Freitag, 6. Juli 2012

Warum ich einige meiner Lieblingsbands hasse und nicht denselben Fehler machen sollte

Lieblingsbands. Sie tauchen irgendwann in deinem Leben auf. Mit einem Lied. Du wirst es für immer innigst feiern. Selbst wenn es sich als der grösste Mist auf Erden entpuppt oder kommerziell durch jede Hipster-Vertretbare Sphäre schiesst. Die Bands wirst du begleiten, sie begleiten dich.

Aber eine Spezies dieser Bands macht es dir besonders schwer: die, die sich auflösen. Müssen oder wollen. Die ewige Leier. Bei mir wars einst Kurt, der sich ins Nirvana pustete. Oder der Wu-Tang Clan, der sich seit dem Debut Album stetig im Rechtsstreit befindet und das lapidar "Business" nennt und den wichtigsten Konspiranten namens RZA immer wieder auf dem falschesten Fuss erwischt. Hass!

Es geht nicht darum, die Bands aufzuzählen. Es geht darum, dass man als Fan einen gewissen Anspruch auf die Acts hegt wohingegen die Band diesen Anspruch wieder komplett abspricht. Ja, alle "lieben ihre Fans", aber nur ihre eigenen, nicht die der ganzen Band. Oder nichtmal die eigenen.

Mir persönlich waren und sind Gimma Alben immer relativ egal gewesen. Zumindest bis zur Einsicht, dass ich sogar wenn halbtaub, noch immer Songs aufnehme und ein Namenswechsel einfach nicht in Frage kommt. Da besinnt man sich dann plötzlich auf Dinge wie die Ex-Band.

Seit Jahren liegen mir Menschen in den Ohren mit Wünschen. Glückwünschen und Wünschen. Alle finden sie das Bucher und Schmid Album ist etwas vom besten der Welt. (Finden wir übrigens auch, drum beissen wir uns so leidenschaftlich die Zähne am Nachfolger aus.) Aber kaum fliesst Bier und ich gehe mich amüsieren geht es keine Stunde bis mir irgendwer irgendeine trümmlige OBK Hook vorsingt. Und warum?

Nun, offenbar hat es bis Heute keiner ausser uns hinbekommen, so etwas wie Comedy-Rap in der Schweiz zu machen. Und offenbar gibt es Hörer, Leute die diese Lieder im Klassenlager 100 Mal ohne Playback gesungen haben. Leute, die Heute unter der Hand die "Amerika is Back!" CD brennen und verteilen, weil sie nirgends im Laden steht.

Und was habe ich mich geweigert bis vor ein paar Monaten, diesen Leuten, die mich mit glasigen Augen anschauen, leicht torkelnd, und nichts anderes von mir hören wollen als "Scheiss uf di, dini Mä und dina Pä". ... diesen Leuten etwas zu geben. Versteht mich richtig. Es gibt Songs, neue. Es gibt auch einen Stapel Ideen und man hat sich sogar einmal wieder an einen Tisch gesetzt. Wir leben alle noch. Aber es ist hyperironisch: wir sind keine besten Freunde mehr :) Jetzt fragt sich: ist das nötig? Ich würde aus der persönlichen Perspektive sagen: ja. Aus der Vernunft heraus: nein.

Ich lebe noch immer von der Musik. Aber sie lastet mich nicht aus. Ausserdem habe ich Jobs, die mit Musik wenig bis nichts zu tun haben und kann Musik jetzt auch als Hobby betreiben. Das ist wohl nötig für so ein Projekt. Und auf die Bühne würde ich wohl ohnehin nur, wenn in der Gruppe. Und die Gruppe gibt es. Jetzt schauen wir Mal ob wir mit dem guten Beispiel vorangehen und die "dienstälteste Schweizer Rap Combo" noch einmal zum laufen kriegen. Mit ALLEN Mitgliedern. Und das wird Reibung geben. Madre mia. Lago mio. Viva Mexiko!

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