14. Februar 2012
Ich bin Heute aufgewacht, habe mich nach der üblichen Prozedur an den Schreibtisch gesetzt, den Computer angeworfen und zum allerersten Mal seit Wochen: keine Olympia News. Keine. Wirklich keine. Ich musste 2 Mal hinschauen. Natürlich wird wie gewohnt irgendwo irgendwas gestanden haben, das tut es jeden Tag. Aber Heute, das fiel auf, wurde nichts davon zu mir getragen. Kein Feed, kein Tweet, kein Status, kein Mail.
Es scheint also geschehen zu sein. Es ist entschieden. Es kann nur bedeuten, dass alle in sich gegangen sind, sich sammeln, durchatmen und akzeptieren. Diesen einen Tag. Natürlich wird Morgen wieder die Hölle los sein und vom kritischen Newsletter bis zum Pressebericht zur Rettung der Alpen durch das NIV wird wieder alles auf mich einstürzen wie ein Wolkenbruch.
Meinung ist gemacht. Boah, was habe ich mich vor Neujahr gestritten. Wirklich.
Die Gegner, denen ich angehöre, sind Gegner. Wir wollen das nicht, wir wollen nicht einen Kompromiss, wir wollen das nicht anders, wir wollen nicht hoffen oder sonstwas: WIR-WOLLEN-KEIN-OLYMPIA-IN-GRAUBÜNDEN.
Die Befürworter, die ich kenne, sind so Gutmenschen. Sie wollen es irgendwie, sind aber unsicher, ahnen schon gewisse Probleme, hoffen auf wenig Zwischenfälle, schätzen das Defizit, beziffern die Potenziale. Aber wirklich überzeugt ist keiner. Frohen Mutes, vielleicht. Motiviert, ja. Hoffnungsvoll, eher knapp. Die Befürworter mögen Argumente haben, die greifbar sind. Aber das sind vor allem deren Hoffnungen geblieben, vor deren Enttäuschung wir sie ja eigentlich bewahren möchten. Das wiederum macht die Gegner eher zum Freund der Befürworter, im Gegensatz zu umgekehrt.
Die Gegner, das zeigt sich und das ist vermutlich auch das, was die letzten, durchaus vernünftigerweise Unentschlossenen beindrucken wird, sind radikale Gegner. Da wird nicht versucht, es etwas besser zu formulieren, auf Goodwill zu machen oder immer wieder ein kleines schönes Geschenkli für die Gegenliebe heranzuzaubern. Im Antilager wird mit dem Wallholz ausgeteilt, auf die Fresse. Zumindest bei denen, die nicht einer Partei angehören. Aber sogar die zeigen ein ungewohntes Selbstbewusstsein in dieser Sache.
Vor dem Jahreswechsel hatte ich einige wirklich intensive Streitereien rund ums Thema. Ich kann das. Streiten liegt mir. Es liegt mir sogar zu gut, denn da kommt ausser mir meistens keiner heil raus. Aber beim Thema Olympia habe ich irgendwann gemerkt: wenn einer dafür ist, und er will drüber reden, muss ich irgendwann aufhören. Es gibt so einen Punkt, bei gewissen Details, die ich nicht genau bestimmen kann, aber die in mir einen Schalter umlegen, wo ich finde: Leben und Leben lassen. Lass den Kindern ihre Fehler. Wenn sie wollen, dann wollen sie eben. Wir sind eine Demokratie.
Natürlich könnte ich jedes Mal ausführen über Fakten, Zahlen, Pläne, Sponsoren, Verträge, Bau, Natur, Budget, Politiker, Mauscheleien, IOC, ... aber, ich bin kein Missionar. Auch wenn ich radikal bin, mit durchaus suspekten patriotischen Tendenzen zu Region und Land, so bin ich eben doch kein Politiker. Ich bin nicht immer der Meinung, dass das was ich glaube mehrheitsfähig ist und entsprechend auch nicht mehr willens das so zu verkaufen.
Olympia, liebe Mitbündner, ist Chance und Risiko. Kein Olympia hingegen ist kein Risiko aber auch keine Chance. Entscheidet nun selbst ob ihr auf eine 30 Millionen Franken Kampagne hört oder auf Leute, die hier wohnen und leben und denen es auch um eure Heimat geht. Mehr bleibt nicht zu sagen.
Für mich, das stand früh fest, wird es ein NEIN.
Donnerstag, 14. Februar 2013
Freitag, 8. Februar 2013
1999 - ein kurzer Gimma Flashback
1999. Rap war schon 6 Jahre mein Hobby. Nach einigen Tape-Versuchen entstand das erste Album. Mit Rennie (Kuchikäschtli). Mit Jörg. Mit der schon damals Oldschool-Legende Stimpee Kutz am Pult.
So sah ich aus kurz vor dem Millenium. Knapp 50 Kilo schwer. Lehrling bei der Calanda Haldengut / Heineken (Shirt!). Kopf voller Unfug. Neigung zu grenzwertigem Verhalten. Ziemlich überzeugt von mir selber. Aber auch nett und irgendwie verdammt kurlig.
Unser erstes Album gibt es noch Heute zu kaufen. TAO - Planet Strengelbach . Und wer etwas auf sich hält sollte sich eines der 1000 Exemplare der Erstauflage sichern. Es war einer der ersten Vertriebsposten bei dem damals frisch gegründeten Zwangsverein Namens Nation Music, wo sich alle verwirrten Randgrüppler dieser Szene irgendwann wiederfanden, die mit den Dogmatismen der Urbanen-HC-Ultras nicht klarkamen.
Das war denn auch die Basis der ewigsten aller Streitereien der Schweizer HipHop Szene: Blüamli vs. Street. Blickt man Heute zurück merkt man erst wie absurd das per se war. Und ist. Soll ja noch ein paar MC's geben, die Heute noch glauben, sich erklären zu müssen.
1999. Die erste Slangnacht. Wir wurden nicht eingeladen.
1999. Bligg N' Lexx: Schnitzeljagd. Mein erster und einziger Rap-Workshop am Urban Skillz ZH. Zitat Lexx: "Dier chani nüt zeige du bisch vil z guet".
Erkenntnis aus diesen 2 wichtigen Erlebnissen: Ich kann das zwar genauso gut wie die Szenehelden, aber die wollen mich trotzdem nicht dabeihaben. Und zwar weil ich aus einem Kaff in den Alpen komme und weil ich mir keine coolen Kleider kaufen kann um auszusehen wie die Jungs aus Amerika.
1999. Irgendwas funkelt da in meinen Augen.
2013. Und jetzt schaut Mal ganz genau hin.
Irgendwas ist da, oben links. Immernoch.
So sah ich aus kurz vor dem Millenium. Knapp 50 Kilo schwer. Lehrling bei der Calanda Haldengut / Heineken (Shirt!). Kopf voller Unfug. Neigung zu grenzwertigem Verhalten. Ziemlich überzeugt von mir selber. Aber auch nett und irgendwie verdammt kurlig.
Unser erstes Album gibt es noch Heute zu kaufen. TAO - Planet Strengelbach . Und wer etwas auf sich hält sollte sich eines der 1000 Exemplare der Erstauflage sichern. Es war einer der ersten Vertriebsposten bei dem damals frisch gegründeten Zwangsverein Namens Nation Music, wo sich alle verwirrten Randgrüppler dieser Szene irgendwann wiederfanden, die mit den Dogmatismen der Urbanen-HC-Ultras nicht klarkamen.
Das war denn auch die Basis der ewigsten aller Streitereien der Schweizer HipHop Szene: Blüamli vs. Street. Blickt man Heute zurück merkt man erst wie absurd das per se war. Und ist. Soll ja noch ein paar MC's geben, die Heute noch glauben, sich erklären zu müssen.
1999. Die erste Slangnacht. Wir wurden nicht eingeladen.
1999. Bligg N' Lexx: Schnitzeljagd. Mein erster und einziger Rap-Workshop am Urban Skillz ZH. Zitat Lexx: "Dier chani nüt zeige du bisch vil z guet".
Erkenntnis aus diesen 2 wichtigen Erlebnissen: Ich kann das zwar genauso gut wie die Szenehelden, aber die wollen mich trotzdem nicht dabeihaben. Und zwar weil ich aus einem Kaff in den Alpen komme und weil ich mir keine coolen Kleider kaufen kann um auszusehen wie die Jungs aus Amerika.
1999. Irgendwas funkelt da in meinen Augen.
2013. Und jetzt schaut Mal ganz genau hin.
Irgendwas ist da, oben links. Immernoch.
Mittwoch, 6. Februar 2013
Life gives you Lemons... you better like those Fuckers!
Dieser Blog, er spiegelt mich. Je dümmer es grad läuft, desto mehr drängt die Schreibe. Meistens nicht zum Gefallen aller, das zeigt die Entwicklung der Anzahl derer, die sich veranlasst sehen mich auszusperren, virtuell gesprochen "zu blockieren". Das merkt man, wenn man die sucht und plötzlich keiner mehr da ist zum mitspielen. Akzeptiert. Hat ja Gründe, die man durchaus verstehen kann, oft. Nicht immer. Manchmal sinds auch schlichtweg Schlappschwänze, deren einzige Rettung ihrer Würde darin besteht, sich ja keiner Wahrheit mehr stellen zu müssen um sich rum. Item.
Auf jeden Fall, dieser Blog, er ist ein Spiegel meiner Berg und Talfahrten geworden. Er schlägt aus, wo es mich zwickt. Er versucht zu erklären, wenn ein Status nicht mehr reicht. Und es gibt viel zu erklären, so wundervoll beobachtet von knapp 3000 Paar Augen mit Gespühr fürs daily drama. Twitter nicht mitgezählt.
Heute nun, blast die Fanfare, kommts zum endgültigen Schallmauerdurchbruch.
Die letzten 4 Jahre gab es 4 Kernthemen bei mir. 3 davon tragen Namen und eines heisst Musik. Musik ist immer da. Die Namen kamen und vor allem gingen. Und kamen wieder. Und gingen nochmal. Jetzt aber, jetzt passiert rein aus Zufall heraus die Rochade meines Lebens. Völlig unkalkulierbar und ich gestehe absolut unbeabsichtigt sowie zum Entsetzen meines Gehirns leider Gottes auch nicht zu meinem Vorteil. Nunja Vorteil... ich gehe auf knusperdünnem Pizza-Eis gerade.
Rochade, Schach. Versuchen wir abstrakt zu erklären. Mit Märchenfiguren. Sagen wir es gab die Königin. Gefallen. Ein treuer Geleiter gleich hintennach. Macht nichts, wurde ersetzt durch die Figur der Prinzessin. Die fiel ebenfalls irgendwann, leider etwas fahrlässig, aber das spielt auch keine Rolle wenn alles so wunderschön einstürzt und man mit glasigen Augen Coldplay summt. Gesetzt den Fall, jeder Fall auf der Gegenseite würde nun mit der Rückkehr einer Figur belohnt und relativ unerwartet käme es zu einem martyrischen Todesfall dort. Gesetzt diesen Fall - und er traf ein wie Nachtzug - steht man am perfiden Entscheideweg: wen zurückholen?
Kopfkino genug? Nicht verstanden?
Der regelmässige Blogleser der Jahre dämmert vermutlich. Da steht plötzlich jemand wieder auf dem Schirm.
Ganz so einfach ist es nunnicht. Zum einen wäre da die Prinzessin, die verwirrt auszog sich auszuziehen vor fremden Fürsten und leider Gottes den Trostpreis einheimste, was sachens Achtung doch inzwischen bleibende Schäden auf der Coolheitsskala hinterlassen hat und eine Versöhnung auf kurze Distanz ausschliesst wie betrunkene Mieter sich. Dann aber auch nicht hilfreich der Umstand, dass die Todesregentin ersten Grades die Grazie einer Presslufthammermassage und die Wärme einer Hydra nachschleppt. Aber: die steht da, die ist leibhaftig wieder aufgetaucht: The Queen! So nett eine Prinzessin auch sein mag, wenn man Prinzessinnen goutiert, so derb dann doch der Klassenunterschied zur Brachialnymphe mit Dornenkrone. Ganz ehrlich, sowohl Hirn als Herz suchen das Messen mit dem grossen Zauber und lassen darob die Suppenkasparin weiter am Hipster lutschen, wenn die A-Klasse einfährt mit dem Wallholz. Ich applaudiere mir selber für diese Umschreibung.
Das Leben wirft Zitronen und nur wer den sauren Apfel ehrt darf sich Tiki Brause hochziehen. Wir befinden uns also im anno domini 9 vor OlympiaGAU tatsächlich und unschuldig am endgültigen Passübergang. Bleiben wir? Ziehen wir aus? Sterben wir nochmal jung?
Ab hier kann alles passieren. Es könnte tatsächlich eintreffen, dass man Jahre hart aufgebauter Distanzierung in den Wind schiesst wie Tontaube auf Orkanhöhe. Knall auf Fall. Barfuss übers Scherbenmeer.
Ist doch einfach unglaublich: Ein Demo, dass ich vor Jahren mit Claud in Ibiza aufnahm, sagt mir jetzt, Kreis schliessend, dass alles wieder auf Start sein kann, so das Schicksal will und man bereit ist, sich selbst zu widersprechen in einem Ausmass, dass sogar Kaderleute erblassen lässt vor Unehrlichkeit.
Limonen gibt es mir das Leben. Und ich hasse Limonen. Aber ich kenne das perfekte Rezept für Limonade. Ihr versteht das Problem, oder?
Auf jeden Fall, dieser Blog, er ist ein Spiegel meiner Berg und Talfahrten geworden. Er schlägt aus, wo es mich zwickt. Er versucht zu erklären, wenn ein Status nicht mehr reicht. Und es gibt viel zu erklären, so wundervoll beobachtet von knapp 3000 Paar Augen mit Gespühr fürs daily drama. Twitter nicht mitgezählt.
Heute nun, blast die Fanfare, kommts zum endgültigen Schallmauerdurchbruch.
Die letzten 4 Jahre gab es 4 Kernthemen bei mir. 3 davon tragen Namen und eines heisst Musik. Musik ist immer da. Die Namen kamen und vor allem gingen. Und kamen wieder. Und gingen nochmal. Jetzt aber, jetzt passiert rein aus Zufall heraus die Rochade meines Lebens. Völlig unkalkulierbar und ich gestehe absolut unbeabsichtigt sowie zum Entsetzen meines Gehirns leider Gottes auch nicht zu meinem Vorteil. Nunja Vorteil... ich gehe auf knusperdünnem Pizza-Eis gerade.
Rochade, Schach. Versuchen wir abstrakt zu erklären. Mit Märchenfiguren. Sagen wir es gab die Königin. Gefallen. Ein treuer Geleiter gleich hintennach. Macht nichts, wurde ersetzt durch die Figur der Prinzessin. Die fiel ebenfalls irgendwann, leider etwas fahrlässig, aber das spielt auch keine Rolle wenn alles so wunderschön einstürzt und man mit glasigen Augen Coldplay summt. Gesetzt den Fall, jeder Fall auf der Gegenseite würde nun mit der Rückkehr einer Figur belohnt und relativ unerwartet käme es zu einem martyrischen Todesfall dort. Gesetzt diesen Fall - und er traf ein wie Nachtzug - steht man am perfiden Entscheideweg: wen zurückholen?
Kopfkino genug? Nicht verstanden?
Der regelmässige Blogleser der Jahre dämmert vermutlich. Da steht plötzlich jemand wieder auf dem Schirm.
Ganz so einfach ist es nunnicht. Zum einen wäre da die Prinzessin, die verwirrt auszog sich auszuziehen vor fremden Fürsten und leider Gottes den Trostpreis einheimste, was sachens Achtung doch inzwischen bleibende Schäden auf der Coolheitsskala hinterlassen hat und eine Versöhnung auf kurze Distanz ausschliesst wie betrunkene Mieter sich. Dann aber auch nicht hilfreich der Umstand, dass die Todesregentin ersten Grades die Grazie einer Presslufthammermassage und die Wärme einer Hydra nachschleppt. Aber: die steht da, die ist leibhaftig wieder aufgetaucht: The Queen! So nett eine Prinzessin auch sein mag, wenn man Prinzessinnen goutiert, so derb dann doch der Klassenunterschied zur Brachialnymphe mit Dornenkrone. Ganz ehrlich, sowohl Hirn als Herz suchen das Messen mit dem grossen Zauber und lassen darob die Suppenkasparin weiter am Hipster lutschen, wenn die A-Klasse einfährt mit dem Wallholz. Ich applaudiere mir selber für diese Umschreibung.
Das Leben wirft Zitronen und nur wer den sauren Apfel ehrt darf sich Tiki Brause hochziehen. Wir befinden uns also im anno domini 9 vor OlympiaGAU tatsächlich und unschuldig am endgültigen Passübergang. Bleiben wir? Ziehen wir aus? Sterben wir nochmal jung?
Ab hier kann alles passieren. Es könnte tatsächlich eintreffen, dass man Jahre hart aufgebauter Distanzierung in den Wind schiesst wie Tontaube auf Orkanhöhe. Knall auf Fall. Barfuss übers Scherbenmeer.
Ist doch einfach unglaublich: Ein Demo, dass ich vor Jahren mit Claud in Ibiza aufnahm, sagt mir jetzt, Kreis schliessend, dass alles wieder auf Start sein kann, so das Schicksal will und man bereit ist, sich selbst zu widersprechen in einem Ausmass, dass sogar Kaderleute erblassen lässt vor Unehrlichkeit.
Limonen gibt es mir das Leben. Und ich hasse Limonen. Aber ich kenne das perfekte Rezept für Limonade. Ihr versteht das Problem, oder?
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