Sonntag, 7. August 2011
Man hat die Angewohnheit
...unbeteiligte Leute von der eigenen Unschuld überzeugen zu wollen, nur um sich einreden zu können, mit deren Überzeugung sei diese bewiesen. Es sind jedoch die, die sich rechtfertigen, die ihre Schuld so intensiv spüren, dass sie überhaupt das Bedürfnis haben, ihre Unschuld zu beweisen. Wer nichts falsches getan hat, braucht keine Bestätigung dessen. Wer Fehler zugibt, provoziert mit seiner Beichte Mitschuldige genau dort, wo die Rechtfertigung beginnt. Und wer als Mitschuldiger den Beichtenden weiter mit seiner Schuld konfrontiert ohne sich reuig zu zeigen seinerseits, ist ein Heuchler und mit sich nicht im reinen. Und egal wie viel schuldiger das Gegenüber auch jemals gewesen sein könnte, wer die Schuld erhält im Eigeninteresse, wird sich selbst dann noch beweisen müssen, wenn gar keine Schuldverteilung mehr zur Debatte steht, denn er ist der einzig verbliebene Schuldige, nur an ihm nagt noch Schuld. Er äussert sie nur anders, und er beginnt wieder andere Schuldige zu suchen. Man hat nämlich die Angewohnheit...
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sei gescheid...
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