Freitag, 27. April 2012

Tawara Shen Kool


RAETIAS FINEST

Mittwoch, 25. April 2012

Sich freuen! (Auch Mal)

Die Welt dreht sich, ab und an sitzen wir fest im Sattel. Meistens dauert es nur bis zum ersten Blick in die Zeitung und man wird missmustig, bestätigt im Argwohn, enttäuscht vom Mensch, der Gesellschaft und denen die da unten machen was sie wollen. Dann kann man sich noch knapp am Zügel halten bis man gegen die launischen Balken des everyday Wipeout knallt.
Dann wieder, mit etwas Abstand, nach ein paar getanen konstruktiven Beiträgen zum Kreislauf der Welt, setzt man sich nochmal hin, überspringt das Desaster im Wolfsgewand und beisst sich an zwei Dingen fest: zum einen an den positiven Meldungen, die einem aufrichtig freuen. Zum andern an den epischen Fails derer, die irrlichtend den Bezug zum Rest der Menschheit verlieren und sich über alles stellen. Schadenfreude tut auch gut. Manchmal.
Heute war so ein Tag, wo ich "Karma!" vor mich hin brüllte. Die guten haben gesiegt: MAM singt für London mit Mark Ronson und Katy B und Greis grüsst aus den Top10! Die Schadenfreude hatte ebenfalls eine Sternstunde, aber da gehe ich nicht zu tief ins Thema, denn meistens rächt sich das bei zu lautem Proklamieren umgehend. Deshalb grinse ich still.
Für mich selbst ist diese Woche auch eine gute: Die Bank mag mich und das Büro füllt sich mit Instrumenten und Geräten. Natürlich knarzen irgendwelche SVA Hiobstiraden in meinem Konton und wie immer schleichen die Selbstzweifel einher mit der neuen Platte. Aber es läuft, weiter, höher, spannender, grösser und vielleicht sogar ein wenig besser als auch schon. Das Leben kann zwar ein Arschloch sein, muss aber nicht. Und selbst dann kann man immernoch zum Spass massieren, was einem Weh tut und sich am süssen Schmerz ein wenig stimulieren. Das nächste Loch folgt bestimmt, aber Heute war ein guter Tag.


Montag, 23. April 2012

Woke up to the Sound

of Steuernachzahlungen in my head.

Piraten finden am Tag des Urheberrechts und des Buches (23. April) sicher einen Grund nicht zu feiern. Ich sowieso, denn für die ach so gern "geteilten" Songs zahlt man trotzdem Steuern, wenn man sie produziert.

Man regt sich auf, dauernd. Vor allem wenn man eigentlich wirklich nicht viel mehr will als RUHE.
Beispiel für Aufreger gefällig? Nun. Wie wärs mit Politikern, die sich links und bio-logisch proklamieren, flatrate Arbeit zelebrieren, Kanonenfutter Wahlkampf betreiben und eigentlich eher Goebbels neben sich auf der Liste brauchen würden der Wahrheit ihrer Wirtschaftsplanung gemäss. Aber hey, wir sind hier in einer Region wo offenbar jeder dermassen Dreck am Stecken hat, dass man besser versucht alles an sich zu reissen, solange keiner merkt, dass man genau ist wie alle anderen, die man lautstark angreift. Wenn GRÜNE Politiker bewusst Müll produzieren für die Wahl-Kampagne und Logos klauen (Urheberrecht) dann schimmert schon durch was läuft... ich würde deshalb ganz leise sein, wenn wieder ein paar Jusos Plakate der Rechten verbrennen, denn sie haben wenigstens Eier dafür gradezustehen. Heuchlerische Drecksäcke überall.

Aber eben, seien wir so ehrlich, den Fehler in der eigenen Hose zu suchen. In meinem Fall: grosser Fehler.

Montag, 16. April 2012

Promowoche!!! Die besten Fragen gleich vorweg!

Diese Woche gehen wir von Toni Tell auf Promo in der Schweiz und sonstwo. Es werden also wieder viele Fragen gestellt, sehr viele. Weil es das letzte Mal auch schon so ein riesiger Spass war, erlaube ich mir auch Heute die vorzeitige Informationsstreuung wie ein Salzspender mit Humor :)

-Wie habt ihr euch kennengelernt?
A) Bitte im Booklet nachlesen warum diese Frage grossen Spass bei uns verursacht!
B) True Story: das war im Föhrenwald in Ems, Schweiz. Openair Party. Gregor Solèr ist Schuld. Und geholfen haben Black Tiger, DJ Def Cut und Spooman, welche uns ordentlich abgefüllt, respektive wegen Betrunkenheit danach gemassregelt haben.Ein wunderbarer Abend und schon verdammt lange her.

-Ihr seid ja Karriere-technisch diametral aufgestellt, wie kann sowas harmonieren?
Gerard will nach oben und ist im Hype-Strom aka eine Rakete beim Schallmauerdurchbruch. Ich hingegen bin eher so eine Nordkoreanische Ego-Petarde, die nicht weit vom Boden kommt, aber damit nach wie vor grosses Echo auslöst. Wir treffen uns also beim Stichwort "Rakete".

-Und menschlich?
Intressante Frage (die ich mir da selber stelle haha). Wir teilen den Humor, die Leidenschaft zur Musik und tutoren uns Gegenseitig durchs Leben. Wir haben ja einen krassen Altersunterschied, aber doch so einen verkappten Wahn, der sich altersunabhängig mitreisst. Ausserdem oder gerade auch deswegen beobachten wir unsere Lebenskurven sowohl persönlich als musikalisch mit grossem Interesse, denn wir haben da eine gute, weit entfernte Sicht auf das, was der andere gerade erlebt oder als Musik veröffentlicht. Neutrale Beobachter mit grossem freundschaftlichen Respekt. Und Freunde, logisch.

-Woher stammt der Name "Toni Tell"
2 Landesikonen vermischt: Toni Polster und Wilhelm Tell. Zuerst wollten wir es irgendwie "Rote Bullen und Schwarze Zahlen" nennen, aber das war zu abstrakt als Statement. Red Bull und Banken sind auch nicht wirklich bezugskräftig von der Musik her. Falls uns der Teufel aufs Fahrrad nimmt bezüglich des Erfolgs, haben wir auch noch den ultimativen Hardcore Namen im petto um für zukünftige Musik ordentlich Wirbel zu verursachen. Hinweis: ebenfalls 2 geschichtsträchtige Figuren aus beiden Ländern, beide ein H vorne und eine davon weiblich und Romanfigur... aber das darf man nicht laut sagen, sonst kommen die Proteste ;)

-Was ist inhaltlich auf der Platte los?
Primär haben wir den Anspruch verworfen, tiefe Inhalte als Songthemen zu nehmen. Das Feeling bei den Aufnahmen war immer sehr Schullager-mässig und entsprechend viel Jungs-Quatsch, Battle-Texte, Egomanie und versprenkelte Intelligenz-Andeutungen sind da dabei. Es wird oft in HipHop Floskeln gearbeitet und es hat diesen 90er Wortspiel Touch und auch die etwas tieferen Themen wurden so umgesetzt, das der geneigte Rap-Fan etwas damit anfangen kann und es nicht nach Pausenplatz-Esotherik tönt. Stichwort: zeitlos.

-Wie wurde die Platte aufgenommen und wo?
Wien, Wels und Chur. Mehrere Sessions. Der grössere Teil der Arbeit war die Auswahl der Beats. Vor allem eine Session bei den Produzenten im Rachkuchl in Wien war episch... da haben wir mehr als 100 Beats durchgehört und da die Jungs wirklich geniale Musiker sind, entsprechend auch eine Masse davon mitgenommen. Mit steigendem Alkohol Pegel immer euphorischer... und am nächsten Tag mussten wir dann von 40 Stück runterstreichen auf ein Dutzend. Für die Aufnahmen haben wir uns dann gegenseitig besucht über den Zeitraum von 2 Jahren. Im Studio waren wir dann effektiv nur 4 Tage. Es lief alles erstaunlich organisch ab, in einem Guss, wenn auch in einem sehr langsamen.

-Die Produzenten und Gäste?
Die Gäste auf der Platte sind Milchmaa, J-HonKey, Mistaman und Lou Zarra. Es waren noch 2-3 mehr geplant und auch schon kommuniziert, das hat dann aber aus diversen Gründen doch nicht hingehauen, war aber egal, da die jetztigen Gäste absolute Top Parts haben. Die Produzenten sind Fid Mella, Cleflco, Brenk, Pad Prank, Mainloop von der Schluchtenjodler Seite her und Claud und Pulsaar aus der Schweiz mit jeweils einem Song, respektive Remix. Die beiden haben auch als einzige den "HipHop-Kosmos" etwas aufgebrochen mit ihren Produktionen und das hat gepasst, das wollten wir von ihnen auch. Die Österreicher haben ihrerseits knallharte Rap Bretter geliefert und das wie gesagt dutzendweise und im Akkord, was mich erstaunt und auch massgeblich motiviert hat. Ich bin mir so eine Flut von geilen Rap Beats nicht gewohnt von hier, da ich auch meistens mit einem sehr engen Produzentenstammtisch zusammenarbeite. Die Österreicher sind definitiv alle "to watch" und die Schweizer manifestieren ihren jeweiligen Ruf!

-Wie geht es jetzt nach Veröffentlichung weiter?
Am 20. April erscheint die Platte, dafür veranstalten wir ein kleines Happening in Chur, wo wir mit Freunden die CD kaufen gehen und anschliessend mit dem ganzen Pulk nach Haldenstein pilgern wo wir ein Showcase der neuen Platten live performen. Das wird mein erster Auftritt seit 2 Jahren in der Schweiz und auch soweit der einzige, aber dafür ist es etwas besonderes und wenn auch kurz, so doch knackig. Danach wird es vermutlich auch noch ein solches Showcase in Wien geben und ich werde ein Medley im Juni im Kurdistan live spielen, wo ich wegen der Alternativ-Weltfussball Weltmeisterschaft weile dann. Danach sieht es so aus, dass wir ein zweites Album in Angriff nehmen, zumindest wenn wir nicht total untergehen mit dem aktuellen. Gerard wird abgesehen davon bald seine neue Platte releasen und für die touren. Meinerseits bin ich auch mit einigen Projekten bereits spruchreif, aber wie sagt Gerard so schön auf unserem Album "ihr sagt, ihr dürft noch nicht drüber reden. Ich hass sie so!"... er meint mich, glaube ich!

-Letzte Worte?
Ja, geht und hört euch die CD an und kauft sie wenn ihr sie mögt. Sie ist toll geworden, die beiden Videos von Oli Bär ebenfalls. Wir freuen uns sehr über das ganze Projekt, es hat irrsinnig Spass gemacht so eine geile Sammlung Songs zu produzieren und sogar auf die Promo freuen wir uns wie Kinder, denn wir können endlich Mal wieder ein paar Tage zusammen abhängen und neues planen... good times!!!!



https://www.facebook.com/ToniTellGimmaGerard
Kaufen?
Deutschland: http://www.amazon.de/Toni-Tell-Gimma-Gerard/dp/B007B7FVPO
http://www.exlibris.ch/musik/cd/gimma-gerard/toni-tell/?id=7612027972722
http://itunes.apple.com/ch/preorder/gimma-gerard-sind-toni-tell/id510990557



Samstag, 14. April 2012

20 Jahre Schweizer Rap: mein Senf...

zur Bratwurst!
1993 schrieb ich meinen ersten Reim auf Schweizerdeutsch. In Domat/Ems war das. Die Crew ist ARD/ARF, wir waren Scheisse wie nur brauner Mast unter Gottes Sonne sein kann. Damals kannten wir keinen Rap auf Schweizerdeutsch, de facto glaubte ich sogar kurze Zeit, ich hätte es erfunden. Black Tiger lehrte mich dann die Wahrheit. Und die Zürisläng Freestlye Platte kann ich noch Heute AUSWENDIG. Bligg bekommt zusammen mit der ganzen Bande da drauf auch dickes Hallo in die Hose... ich wäre wohl Heute noch Gabber DJ hätte ich nicht in Jannes Keller diese komische Platte gehört. Und er wäre vielleicht wirklich Bassist geworden. Wer weiss... Noch verwirrter war ich aber, als gewisse Spontan500, Peniszilin, Inspirin und Leeroy PRC rappend zu hören waren im breitesten Bündner Fladen-Slang. Da wars vorbei mit Anwalt werden: ich wollte auch die Adidas geklaut bekommen von denen!
20 Jahre ist Mundart Rap also dieses Jahr geworden. 19 davon habe ich miterlebt und ich würde meinen nicht nur zu einem kleinen Teil mitgestaltet. Mit Kuchikäschtli war ich einst eins als Oat Meal Company, mit Damos, Hyphen (Breitbild) und anderen waren wir schon sehr früh OBK und erfanden Ignoranz für uns. Breitbild lernte ich im Kuhstall kennen, Luut und Tüütlis Demo schob ich Nation Music unter, den Liricas Analas brachte ich erfolglos Deutsch bei (Scherz) und die ganze Jungmannschaft von LIV über SBS bis Propaganda & Marcus Aurelius (!) und Konsorten brachte ich auf Tonträgern unter, schleppte sie zu Battles oder verschaffte ihnen Platz auf Compilations und anderen Bühnen. Each One Teach One.
Toll zu sehen was daraus geworden ist. 20 Jahre ist die Kuh schon alt und ich scheine als einer der wenigen produktiv überlebt zu haben. Auch wenn ich als "Gimma" wohl keine Solo Alben mehr veröffentlichen werde, so ist doch für Musik gesorgt. Nächste Woche erscheint mein ... 13. ??? Mein 13. Album im Handel. Soll Mal bitte einer kommen und mir sagen, ich solle den Jungen Platz machen. My Ass, ich bin ja einer der wenigen, der sie überhaupt gefördert hat...
Sollen sich andere King schimpfen und weiss der Teufel was für Adelstitel tragen, Zahlen lügen eben doch nicht, ihr Blender. I'm Still Here, würde Joaquin Phoenix sagen.